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Krampfadern, Besenreiser & Co.: So lindern Sie Venenleiden


Krampfadern, Besenreiser & Co.
Venenleiden: Diese natürlichen Mittel verschaffen Linderung


Aktualisiert am 22.08.2023Lesedauer: 4 Min.
Kalte Duschen fördern die Durchblutung und verschaffen Linderung.Vergrößern des Bildes
Bei Venenleiden fördern kalte Duschen die Durchblutung und verschaffen Linderung. (Quelle: PhotoLife94/getty-images-bilder)
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Besenreiser, Krampfadern bis hin zu Thrombosen: Ist der Abtransport des Blutes aus den Beinen zurück zum Herzen gestört, kann das Folgen haben. Was hilft?

Optisch wie gesundheitlich kann ein Venenleiden unangenehme Beschwerden hervorrufen. Woran sich ein geschwächtes Venensystem erkennen lässt, welche Übungen und Hausmittel Linderung verschaffen und wann ärztliche Hilfe notwendig ist.

Was ist eine Venenschwäche?

Eine Venenschwäche, medizinisch Veneninsuffizienz genannt, ist die Folge eines gestörten Blutabflusses aus den Beinen. Die Venen transportieren sauerstoffarmes Blut gegen die Schwerkraft zurück zum Herzen. Venenklappen verhindern, dass das Blut zurücksackt. Eine Venenschwäche beginnt meist durch das (teilweise) Versagen der Klappenfunktion.

Wenn die Venenklappen nicht richtig funktionieren

Funktionieren die Venenklappen in den Beinen nicht mehr richtig, staut sich Blut in den Gefäßen. Die Venenwände weiten sich mit der Zeit, was die Verschlussfunktion zusätzlich schwächt. Die geweiteten Venen werden an der Hautoberfläche entweder als feine Besenreiser oder bei größeren Venen als Krampfadern sichtbar. Schreitet die Venenschwäche weiter fort, kann sich daraus eine chronische venöse Insuffizienz entwickeln. Das Risiko für weitere Erkrankungen, wie eine Venenthrombose oder ein offenes Bein, steigt.

Genetische Veranlagung häufigste Ursache für schwache Venen

Die Ursache der Venenschwäche ist in den meisten Fällen eine erbliche Veranlagung. Meist sind mehrere Familienmitglieder betroffen. Weitere Risikofaktoren für die Entstehung eines Venenleidens sind:

  • weibliches Geschlecht
  • zunehmendes Alter
  • Übergewicht
  • Bewegungsmangel
  • langes Sitzen oder Stehen
  • hormonelle Veränderungen wie Schwangerschaft oder Wechseljahre
  • vorangegangene Operationen und Verletzungen

Venenleiden erkennen: Diese Symptome sind typisch

Zu den ersten Warnzeichen für schwache Venen zählen schwere, müde Beine sowie Spannungsgefühle nach längerem Sitzen oder Stehen. Meist werden kleine, rötliche Besenreiser sowie auffälligere Krampfadern sichtbar. Treten zusätzlich Kribbeln, Juckreiz, geschwollene Knöchel und nächtliche Wadenkrämpfe auf, ist das ein Hinweis, darauf, dass die Venen in ihrer Funktion bereits deutlich eingeschränkt sind.

Im weiteren Verlauf können sich Verdickungen unter der Haut bilden oder Hautveränderungen auftreten. Bei Verdacht auf eine Venenschwäche sollten sich Betroffene frühzeitig ärztlich untersuchen lassen. Wird eine beginnende Venenschwäche frühzeitig behandelt, lässt sich ein Fortschreiten meist verlangsamen.

Drei wichtige SOS-Tipps für schwache Beinvenen

Betroffene können selbst aktiv etwas tun, um die Venenfunktion zu unterstützen und das Fortschreiten der Venenschwäche zu bremsen. Die wichtigsten Maßnahmen für das geschwächte Venensystem sind:

  • 1. Regelmäßige Bewegung: Gehen, Radfahren und Schwimmen aktivieren die Muskelpumpe in den Beinen und unterstützen den Blutfluss. Wer viel sitzt, sollte regelmäßig aufstehen, umhergehen oder die Beine hochlagern.
  • 2. Kompressionsstrümpfe tragen: Kompressionsstrümpfe stützen die Venen und pressen diese so zusammen, dass die Funktion der Venenklappen sowie der Blutfluss erleichtert werden. Kompressionsstrümpfe können Schmerzen in den Beinen und Schwellungen lindern. Das Tragen von Kompressionsstrümpfen ist auch bei längeren Auto-, Zug-, Bus-, Schiff- und Flugreisen ratsam, um die Venen zu entlasten.
  • 3. Gewichtsreduktion: Übergewicht belastet die Beine. Je weniger Druck auf die Gefäßwände wirkt, desto besser können die Venenklappen arbeiten und desto geringer ist das Risiko für Ausbuchtungen der Venen. Eine gesunde Ernährung unterstützt ein normales Körpergewicht und das Venensystem.

Beschwerden lindern mit Salben: Bringt das was?

Viele Betroffene mit einem Venenleiden greifen zu Salben mit pflanzlichen Zusätzen wie Rosskastanie, rotes Weinlaub, Traubenkernextrakt oder Kiefernrinde. Trotz der großen Beliebtheit dieser Salben, Cremes und Gele: Es ist derzeit völlig ungeklärt, ob die Venenmittel ein Fortschreiten der chronischen Venenschwäche beeinflussen können. Auch ob Folgeerscheinungen der Krankheit wie Hautveränderungen, Entzündungen oder Beingeschwüre besser werden, ist nicht untersucht. Hier sind weitere Studien notwendig, die auch Langzeitauswirkungen berücksichtigen.

Allerdings finden viele Menschen die kühlenden und abschwellenden Effekte als angenehm. Auch die sanfte Massage beim Einreiben kann wohltuend sein. Tabletten mit pflanzlichen Extrakten können ergänzend eingesetzt werden, doch auch hier fehlen wissenschaftliche Belege. Grundsätzlich gilt: Pflanzliche Mittel können unter Umständen dabei helfen, einige Symptome zu lindern, etwa Wärmeempfinden oder Spannungsgefühle in den Beinen. Eine ärztliche Diagnostik und Therapie können diese Präparate nicht ersetzen.

Gezielte Übungen unterstützen den Blutfluss

Verschiedene Übungen können helfen, die Venen zu entlasten und den Blutfluss in Richtung Herz zu unterstützen. Viele Betroffene erfahren Linderung, wenn sie im Liegen die Beine hoch in die Luft strecken. Spannungs- und Schweregefühl lassen dann oft nach. Auch Radfahren im Liegen ist eine gute Entlastungsübung für das Beinvenensystem. Im Sitzen können Betroffene zwischendurch immer wieder mal die Beine hochlegen, um den Rückfluss des Blutes zu fördern. Viele empfinden es zudem als angenehm, die Beine nachts etwas höher zu lagern.

Ebenfalls empfehlenswert ist Schwimmen. Schwimmen zählt zu den besten Sportarten bei Venenproblemen. Durch den Wasserdruck, der von außen auf das Gewebe einwirkt, werden die Venen massiert und der Blutfluss gefördert. Generell gilt: Lieber laufen und liegen als sitzen und stehen.

Kälte gegen Schwellung – bringt das was?

Regelmäßige Kälteanwendungen sind ebenfalls empfehlenswert für die Venen. Kalte Güsse oder Wechselduschen der Beine trainiert die Gefäßspannung. Die Kälte verengt die Gefäße, wodurch Schwellungen und Spannungsgefühle nachlassen. Zudem lindert Kälte Schmerzen, Kribbeln und Spannungsgefühle in den Beinen. Nach der Abkühlung dehnen sich die Gefäße langsam wieder aus. Aber Achtung: Auf heiße Bäder oder lange Saunaaufenthalte sollten Betroffene besser verzichten. Wärme erweitert die Venen – was die Beschwerden verschlimmern kann.

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Wann kommen Sie um eine Operation nicht herum?

Auf längere Sicht lässt sich die Entwicklung des Venenleidens zwar verlangsamen, nicht aber aufhalten. Bei fortgeschrittenem Verlauf hilft nur ein operativer Eingriff, um dauerhafte beziehungsweise irreparable Schäden im tiefen Venensystem – und auch am gesunden übrigen oberflächlichen Venensystem – zu verhindern und das Thromboserisiko zu senken.

Moderne Verfahren ermöglichen schonende Eingriffe: Neben dem klassischen Venenstripping, bei dem die betroffene Vene entfernt wird, stehen thermische Verfahren wie die Radiowellen- oder Lasertherapie zur Verfügung, bei denen der behandelnde Arzt oder die Ärztin die Krampfadern mittels Hitze-Katheter verödet. Bei kleineren Befunden kann auch eine Verödung mit Mikroschaum helfen. Das Ziel jeder Behandlung ist, die Funktion der Beinvenen zu erhalten, Beschwerden zu lindern und Komplikationen wie Thrombosen zu verhindern.

Verwendete Quellen
  • gesundheit.gv.at: "Venenerkrankungen: Was kann ich selbst tun?". Online-Information des Öffentlichen Gesundheitsportals Österreich, des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz. (Stand: 20. Oktober 2018)
  • medizin-transparent.at: "Krampfadern – was hilft, was nicht?". Online-Information von Medizin Transparent. (Aufgerufen am 2. Juli 2025)
  • awmf.org: S2k-Leitlinie "Diagnostik und Therapie der Varikose" (PDF). Herausgegeben von der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie und Lymphologie e.V. (DGPL). AWMF-Register-Nr. 037-018. (Stand: 31. März 2019)
  • gesundheitsinformation.de: "Krampfadern". Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 2. Januar 2023)
  • gesundheitsinformation.de: "Was tun bei Krampfadern – und wann operieren?". Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 2. Januar 2023)
  • gesund.bund.de: "Krampfadern". Online-Information des Bundesministeriums für Gesundheit. (Stand: 18. Oktober 2024)
  • gesund.bund.de: "Venenentzündung". Online-Information des Bundesministeriums für Gesundheit. (Stand: 9. August 2021)
Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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