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Ist Kribbeln in den Händen gefährlich?


Krankhafte Ursachen möglich
Ist Kribbeln in den Händen gefährlich?


Aktualisiert am 29.02.2024Lesedauer: 3 Min.
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Eine Frau massiert sich die rechte Hand.Vergrößern des Bildes
Kribbeln in den Händen oder einer Hand ist nicht unbedingt gefährlich, sollte aber ärztlich abgeklärt werden. (Quelle: interstid/getty-images-bilder)

Missempfindungen in den Händen können auf Dauer unangenehm sein – und besorgniserregend. Ist Kribbeln in den Händen gefährlich?

Wer von Kribbeln, Prickeln oder auch einem Ameisenlaufen spricht, meint damit meist eine bestimmte Art von Missempfindung. Eine Missempfindung wiederum ist ein körperliches Gefühl, welches sich nicht durch einen tatsächlich vorhandenen passenden Sinnesreiz erklären lässt. Der Fachbegriff hierfür lautet Parästhesie.

Auch wenn Missempfindungen wie Kribbeln nicht unbedingt mit Schmerzen einhergehen, können sie mit der Zeit lästig werden und den Betroffenen Sorgen bereiten. Tatsächlich kann Kribbeln ein Anzeichen für eine Erkrankung sein, die eine ärztliche Behandlung erfordert. Es sind aber auch harmlose Ursachen denkbar. Welche als Erklärung infrage kommen, hängt unter anderem von der betroffenen Körperstelle ab.

Grundsätzlich zeugt Kribbeln davon, dass ein Nerv oder mehrere Nerven in ihrer Funktion beeinträchtigt sind – etwa, weil Druck auf sie ausgeübt wird oder sie beschädigt sind.

Ist Kribbeln in den Händen gefährlich?

Gefährlich ist Kribbeln in den Händen oder in einer Hand nicht unbedingt. Allerdings könnte die Missempfindung auf eine Erkrankung hinweisen, die eine gezielte medizinische Behandlung erfordert. Somit ist es wichtig, das Symptom ärztlich abklären zu lassen.

Unter anderem kann ein Kribbeln in einer Hand oder in den Händen auftreten, wenn:

  • ein Handnerv in einem schmalen Kanal im Handgelenk (dem Karpaltunnel) dauerhaft zusammengedrückt wird (Karpaltunnelsyndrom)
  • ein Arm oder beide Arme dauerhaft fehl- oder überlastet werden (Repetitive-Strain-Injury-Syndrom, kurz RSI Syndrom, umgangssprachlich "Mausarm" genannt)
  • Nerven in den Händen infolge einer chronischen Erkrankung geschädigt wurden, etwa bei Diabetes mellitus oder Alkoholismus (Polyneuropathie)

Diese Erkrankungen und Beschwerdebilder äußern sich aber für gewöhnlich recht unterschiedlich. Wo genau das Kribbeln fühlbar ist, wie stark es wird, in welchen Situationen es sich intensiviert oder verschwindet und welche weiteren Symptome hinzukommen, hängt von der Ursache ab.

Das Karpaltunnelsyndrom beispielsweise ruft neben dem Kribbeln meist Taubheitsgefühle und (insbesondere nächtliche) Schmerzen hervor. Betroffen sind jene Bereiche der Hände, die vom sogenannten Medianusnerv versorgt werden. Dazu gehören der Daumen, der Zeige- und Mittelfinger, die Innenseite des Ringfingers sowie die Handfläche. Die Symptome müssen nicht in beiden Händen gleichzeitig auftreten. Sie können sich bis zum Handgelenk oder zum Unterarm erstrecken und lassen sich durch ein Massieren oder Ausschütteln der Hände vorübergehend lindern.

Beim Mausarm beziehungsweise Repetitive-Strain-Injury-Syndrom ist das Kribbeln in der Regel einseitig zu spüren, und zwar in der Hand und dem Arm, die regelmäßig fehl- oder überbelastet werden – etwa durch die zahlreiche Wiederholung der immer gleichen Handbewegung beim Arbeiten mit einer Computermaus. Abgesehen vom Kribbeln sind ein Kraftverlust, Schmerzen und Bewegungseinschränkungen mögliche Folgen.

Ist eine Polyneuropathie der Grund für das Kribbeln, tritt dieses in den Füßen und Händen auf, für gewöhnlich beidseitig. Zusätzlich bemerken die Erkrankten normalerweise noch weitere Beschwerden, unter anderem Taubheitsgefühle, brennende Schmerzen (wie Nadelstiche) sowie Gleichgewichtsstörungen. Außerdem kann ihr Wärme- und Kälteempfinden gestört sein.

Kribbeln in den Händen – was ist jetzt zu tun?

Wenn das Kribbeln in der Hand oder den Händen nicht rasch von selbst wieder abklingt oder immer wieder auftritt, sollte die betroffene Person sich damit an eine Ärztin oder einen Arzt wenden. Nur sie oder er kann mit Gewissheit klären, was hinter dem Kribbeln steckt und was dagegen helfen könnte. Und wenngleich viele der denkbaren Ursachen nicht per se gefährlich sind, erfordern einige von ihnen zeitnahe wirksame Gegenmaßnahmen.

Das gilt insbesondere im Falle einer Polyneuropathie: Nur durch eine konsequente Behandlung der Grunderkrankung lässt sich verhindern, dass diese und die durch sie ausgelöste Schädigung der Nerven fortschreiten.

Wer kann bei Kribbeln in den Händen helfen?

Als erste Anlaufstelle ist die hausärztliche Praxis geeignet. Je nach vermuteter Ursache kann die Hausärztin oder der Hausarzt die betroffene Person dann an eine Fachärztin oder einen Facharzt verweisen.

Um den Auslöser des Kribbelns festzustellen, wird sich die Ärztin oder der Arzt zunächst ein umfassendes Bild von dem Symptom und vom sonstigen körperlichen Zustand der betroffenen Person machen. Kribbelt es nur in einer Hand oder in beiden? Sind noch weitere Beschwerden spürbar und/oder noch andere Körperteile betroffen? Wann genau hat das Kribbeln begonnen und in welchen Situationen wird es stärker oder schwächer? All diese und weitere Fragen gilt es zu klären, um dem Problem auf den Grund zu gehen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 26.2.2024)
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 26.2.2024)
  • Online-Informationen von Gelbe Liste Pharmaindex: www.gelbe-liste.de (Abrufdatum: 26.2.2024)
  • Online-Informationen von MSD Manual: www.msdmanuals.com (Abrufdatum: 26.2.2024)
  • "Parästhesie". Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Stand: Juli 2022)
  • Pinto, M.: "Neurologie Basics". Elsevier, München 2019
  • MacGillis, K. J., et al.: "Hand compression neuropathy: An assessment guide". The Journal of Family Practice, Vol. 65, Iss. 7, pp. 462-471 (Juli 2016)
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