Längste Kreuzfahrt: Ersatzschiff? Koloss könnte die Passagiere befördern

Die längste Kreuzfahrt der Welt nimmt konkrete Formen an. Es wurde endlich ein Ersatzschiff gefunden. Handelt es sich etwa um ein uns bekanntes Schiff?

Es klang wie der Traum eines jeden Reisefans: eine dreijährige Kreuzfahrt rund um den Globus auf der Suche nach dem ewigen Urlaub. Das ganz kombinierbar mit der täglichen Arbeit und zu einem recht erschwinglichen Preis.

Als Life at Sea Cruises im März den Buchungsbeginn für seine Marathon-Fahrt verkündete, stürzten sich viele Kreuzfahrtfans auf die All-Inclusive-Tickets ab 34.000 Euro pro Jahr. Doch dieser Traum schien sich im Mai in einen Albtraum zu verwandeln. Als sich das Schiff, die MV Gemini, als nicht seetüchtig herausstellte, verließen mehr als 20 Mitarbeiter das Life-at-Sea-Cruises-Team und viele Gäste stornierten ihre Buchungen.

Nun verkünden Miray Cruises, die das komplette Life-at-Sea-Cruises-Projekt unternehmerisch übernommen haben, dass mit der MV Lara ein Ersatz für die MV Gemini gefunden sei. Man halte weiterhin daran fest, dass die insgesamt 209.215 Kilometer lange Reise wie geplant am 1. November 2023 in Istanbul (Türkei) starten werde.

Verbirgt sich eine Aida hinter der MV Lara?

"Die MV Lara wird größer sein als die Gemini", sagte Kendra Holmes, Geschäftsführerin von Miray Cruises, dem US-TV-Sender CNN. Kurios ist: Eine MV Lara gibt es gar nicht, noch nicht. Miray Cruises wollte nur so viel verraten: Das 2003 gebaute Schiff fahre derzeit noch für eine andere Kreuzfahrtgesellschaft.

CNN glaubt, dass sich hinter dem Kreuzfahrtschiff die AIDAaura verbirgt, eines von drei Schiffen der deutschen AIDA Cruises. Darauf gibt es folgende Hinweise: Sie sieht der MV Lara auf einer von Miray Cruises herausgegebenen Grafik zum Verwechseln ähnlich. Außerdem verabschiedet sich AIDA Cruises auf der eigenen Homepage mit den Worten "im September nach 20 Jahren und mehr als 800 Reisen" von der AIDAaura. Weiterhin passen die von Holmes aufgeführten Charakteristika auf den Kreuzer.

Ihren Angaben zufolge verfügt das Schiff über 627 Kabinen mit einer Kapazität für 1.266 Passagiere. Man plane aber, nur maximal 532 Kabinen zu verkaufen. Damit solle ein "Gefühl von Geräumigkeit" geschaffen werden. So werde jede Kabine etwa 20 Quadratmeter mehr Platz haben als auf der Gemini, und während die günstigsten Kabinen dort auf Deck zwei lagen, werden die meisten von ihnen auf der Lara auf Deck drei beginnen. Bislang sei die Hälfte der Kabinen verkauft, heißt es.

"Wir haben uns viele verschiedene Schiffe angeschaut und uns gefiel das Layout", sagte Holmes. Die MV Lara habe "viele schöne öffentliche Bereiche, ein offenes Pooldeck, Restaurants und Bars sowie eine Laufbahn". Sich in den großen, überdachten Außenbereichen aufhalten zu können, wirke dem Gefühl entgegen, in der Kabine eingesperrt zu sein, so Holmes. "Von einem Deck kann man nachts die Sterne beobachten, außerdem können die Passagiere ganz nach vorn an den Bug herankommen und das Meer auf sich zukommen sehen."

Was genau buchen die Fans der Marathon-Kreuzfahrt?

Die von "Life at Sea Cruises" angebotene Kreuzfahrt soll am 1. November in Istanbul starten und in den folgenden drei Jahren 7 Kontinente und 135 Länder anlaufen. Auf der Reise sollen Passagiere auch problemlos ihrer Arbeit nachgehen können. Dazu soll auf dem Schiff mit 400 Kabinen ein Business Center mit 14 Büros entstehen. Der günstigste Preis für die gesamte Kreuzfahrt beläuft sich auf etwas mehr als 84.000 Euro für eine innen liegende Kabine. Eine Außenkabine kostet 102.000 Euro. Der Preis für eine Suite mit Balkon liegt bei mindestens 279.000 Euro.