Händler reagieren auf Diebstähle Kaffee nur noch hinter Glas?
Kaffee wird offenbar immer häufiger zum Diebesgut. Nun reagieren einige Händler mit einer Maßnahme, die schon von Spirituosen bekannt ist.
Immer mehr Händler sperren teure Kaffeemarken in Glasvitrinen ein, um Diebstähle zu verhindern, berichtet die "Lebensmittelzeitung". "Es ist nicht selten, dass ein komplettes Regal leergeräumt wird", sagte Frank Horst vom Kölner EHI-Institut, ein Forschungsinstitut für den Handel, dem Magazin. Manche Märkte hätten so große Probleme, dass sie ihre Ware wegschließen müssten – "pure Notwehr".
Allein 2024 entstand dem Handel ein Schaden von rund drei Milliarden Euro – Tendenz steigend. Beliebte Beute sind neben Kaffee auch Tabak, Batterien und Kosmetik. Händler wie Rossmann und Rewe passen ihre Maßnahmen an.
Einige Händler skeptisch
Rossmann teilte mit: "Die hinreichend bekannte Entwicklung für den Einzelhandel, auch in Bezug auf Kaffee, beobachten wir aufmerksam und ziehen daraus unsere Schlüsse. Daher passen wir unsere Präventionsmaßnahmen kontinuierlich den Erfordernissen an und reagieren situativ und lageabhängig."
Rewe sieht das Wegesperren des Kaffees hinter Glas eher skeptisch. Es handele sich um "einige wenige Einzelfälle an Brennpunkt-Standorten, in denen Marktverantwortliche individuelle Lösungen zur Diebstahlprävention von Kaffee anwenden" – vom Verschließen einzelner hochwertiger Großpackungen über die Abgabe an den Bedienkassen bis hin zu reduzierter Verfügbarkeit im Regal. Es sei weder für Kunden noch Mitarbeiter praktikabel, "den Zugang zu der Produktgruppe zu erschweren".
- Lebensmittelzeitung: "Diebe machen Kasse mit Kaffee"
