Darum sollten Sie sich nach dem Verzehr von Bananen die Hände waschen
So schön praktisch für unterwegs: Die Banane ist eine der beliebtesten Obstsorten der Deutschen. Doch der Verzehr ist problematischer, als man denkt – denn danach sollten Sie die Hände waschen.
Gelb, süß und lecker – die Deutschen lieben Bananen. Doch durch konventionellen Anbau gelangen oft Pestizidrückstände an das Obst, die als krebsverdächtig eingestuft werden, wie Studien immer wieder zeigen. In einer Untersuchung der Zeitschrift "Öko-Test" aus dem Jahr 2018 erhielten von 22 Marken eine die Note "befriedigend", vier "ausreichend", zwei "mangelhaft" und drei "ungenügend".
Bananen besser nicht anfassen – oder Hände waschen
"Öko-Test" geht davon aus, dass sich große Anteile von dem Anti-Pilz-Mittel Imazalil und dem Insektenvernichtungsmittel Bifenthrin auf der Bananenschale befinden. Anti-Schimmel-Mittel – sogenannte Fungizide – sollen verhindern, dass die Früchte auf dem Transport frühzeitig verfaulen. Analysen von Überwachungsbehörden hätten zudem gezeigt, dass auch das Fruchtfleisch nicht immer frei von chemisch-synthetischen Giften ist. Die Verbraucherzentrale Bayern beruhigt aber: Unter der Bananenschale finden sich meist nur wenige oder gar keine Pestizide.
Ratsam ist es aus diesen Gründen aber, Bio-Bananen zu kaufen – am besten in Kombination mit Fairtrade. Die zwölf Bio-Bananen im "Öko-Test" erhielten jeweils die Note "sehr gut" oder "gut". Wer dennoch zu konventionellen Bananen greifen möchte, sollte sich nach dem Schälen vorsorglich die Hände waschen, damit die Gifte nicht auf der Haut verbleiben oder auf die Kleidung übertragen werden.
Tipp: Kinder sollten Bananen aus dem herkömmlichen Supermarkt oder Discounter am besten gar nicht in die Hände bekommen, sondern nur geschält erhalten.
So gefährlich ist der Bananenanbau
Bananen aus konventionellem Anbau können nicht nur ein Gesundheitsrisiko für die Kunden darstellen, sondern vor allem für die Arbeiter auf den Plantagen, die den Giften direkt ausgesetzt sind. Denn damit es keinen Verdienstausfall gibt, werden die Pestizide meist per Flugzeug auf den Plantagen versprüht – während die Arbeiter noch anwesend sind.
Die Gesundheitsgefahr belegt auch eine Studie der Organisation Ärztinnen und Ärzte für eine gesunde Umwelt (ÄGU) von 2016. Umweltmediziner Hans-Peter Hutter und sein Team verglichen Arbeiter auf konventionellen und ökologischen Bananenplantagen in Ecuador auf Zellveränderungen. Mit deutlichen Ergebnissen: Von acht typischen Kernanomalien, die auf ein erhöhtes Krebsrisiko hindeuten, waren bei Arbeitern im konventionellen Anbau alle deutlich erhöht – teilweise um bis zu 155 Prozent. Damit haben diese Arbeiter ein vielfach höheres Risiko, an Krebsarten wie etwa Leukämie zu erkranken, als Arbeiter im ökologischen Landbau.
- Öko-Test: 22 Bananenmarken (Ausgabe 01/2018)
- Öko-Test: Pestizide in der Schale
- Bananen-Pestizid-Studie II
- Plusminus: Preiskampf um Bananen
- Nachrichtenagentur dpa