Wie beeinflusst das Geburtsgewicht die Entwicklung des Babys?
FΓΌr diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfΓ€ltig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Das Geburtsgewicht der meisten in Deutschland geborenen Babys liegt zwischen 3000 und 4000 Gramm. Doch hat das Gewicht auch Einfluss auf die Entwicklung des Babys im weiteren Verlauf seines Lebens? MΓΆglich ist laut Forschern sowohl ein Zusammenhang zur GrΓΆΓe des Gehirns als auch zu erhΓΆhten gesundheitlichen Risiken.
Je hΓΆher das Gewicht, desto schwerer das Gehirn
TatsΓ€chlich haben Wissenschaftler einen Zusammenhang zwischen dem Geburtsgewicht und der weiteren Entwicklung von Babys feststellen kΓΆnnen. Ein internationales Team von Forschern hat herausgefunden, dass schwerere Neugeborene im Laufe ihres Lebens ein grΓΆΓeres Gehirn entwickeln. Die Ergebnisse verΓΆffentlichten die Wissenschaftler 2012 im amerikanischen Wissenschaftsjournal "Proceedings of the National Academy of Sciences".
HierfΓΌr wurden knapp 630 gesunde amerikanische Kinder untersucht, die durch ein ΓΌberdurchschnittlich hohes Geburtsgewicht auffielen. Die Forscher konnten feststellen, dass ihr Gehirn nicht nur ΓΌber ein grΓΆΓeres Volumen verfΓΌgte, sondern auch ΓΌber eine grΓΆΓere OberflΓ€che. Es wurde dabei berΓΌcksichtigt, dass auch Alter, Geschlecht, Herkunft und genetische Abstammung einen Einfluss auf die Entwicklung der Babys haben. Allerdings: Die Studie lieferte keine Hinweise auf eine bessere Gehirnleistung der untersuchten Kinder.
Γbergewicht als Risikofaktor
WΓ€hrend ein grΓΆΓeres Gehirn sich nach bisherigen Erkenntnissen weder als negativ noch als positiv herausstellt, lassen sich andere ZusammenhΓ€nge entdecken, die als gesundheitliche Risikofaktoren zu bewerten sind. Liegt das Geburtsgewicht bei Neugeborenen ΓΌber 4000 Gramm, kann dies negative Auswirkung auf die weitere Entwicklung des Babys bis ins Erwachsenenalter haben: Forscher der Berliner CharitΓ© werteten mehr als 60 Studien mit etwa 640.000 Teilnehmern aus. Dies fΓΌhrte sie 2012 zu der Erkenntnis, dass Neugeborene mit einem erhΓΆhten Geburtsgewicht einem doppelt so hohen Risiko unterliegen, spΓ€ter ΓΌbergewichtig zu werden.
Schwangere kΓΆnnen das Geburtsgewicht beeinflussen
GroΓen Einfluss auf das Geburtsgewicht und damit auf die Entwicklung des Babys haben dabei die MΓΌtter: "Der Verlauf der Schwangerschaft erweist sich noch mehr als bisher als entscheidender Weichensteller fΓΌr die Gesundheit des Kindes in seinem ganzen Leben", zitiert die "Berliner Morgenpost" den Leiter der Studie, Andreas Plagemann. Ignorieren nΓ€mlich werdende MΓΌtter stΓ€ndig ihr SΓ€ttigungsgefΓΌhl, kann dies beim FΓΆtus zu einer Art Fehlprogrammierung der Gehirnbotenstoffe fΓΌhren, was zu einem hohen Geburtsgewicht und in der weiteren Entwicklung des Babys zu Γbergewicht und Diabetes fΓΌhren kann.
Allerdings kann auch Schwangerschaftsdiabetes fΓΌr eine ungesunde Entwicklung verantwortlich sein. Es sollte daher unbedingt Teil der Schwangerschaftsvorsorge sein, zu ΓΌberprΓΌfen, ob die werdende Mutter unter dieser Form von Diabetes leidet.
Die Folgen bei Untergewicht
Doch nicht nur Γbergewicht, sondern auch Untergewicht kann die Entwicklung des Babys beeinflussen β mit einem fast identischen Ergebnis: Hungernde MΓΌtter oder solche, die wΓ€hrend der Schwangerschaft eine DiΓ€t machen, bringen hΓ€ufig Kinder mit einem sehr geringen Geburtsgewicht zur Welt. FΓΌr diese besteht ebenfalls ein erhΓΆhtes Risiko, spΓ€ter unter Γbergewicht sowie Diabetes zu leiden. ZusΓ€tzlich leiden diese Babys spΓ€ter auch ΓΌberdurchschnittlich hΓ€ufig an Herzkrankheiten und Depressionen. Zu diesen Ergebnissen fΓΌhrten Untersuchungen an niederlΓ€ndischen Kriegskindern, berichtet der "Focus". Auch hier werden die Weichen fΓΌr die weitere Entwicklung des Babys also bereits wΓ€hrend der Schwangerschaft gestellt.