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Zika-Virus breitet sich aus: Reisewarnung für Schwangere


Zika-Virus
Tropenmediziner warnen Schwangere vor Reisen nach Lateinamerika

Von dpa
Aktualisiert am 23.01.2016Lesedauer: 2 Min.
Das Zika-Virus wird von Mücken übertragen und kann zu Geburtsfehlern führen.Vergrößern des BildesDas Zika-Virus wird von Mücken übertragen und kann zu Geburtsfehlern führen. (Quelle: ap-bilder)
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In einigen Tropenländern grassiert das Zika-Virus, das von Mücken übertragen wird. Bei Babys im Mutterleib kann es Fehlbildungen auslösen. Die Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin (DTG) und das Auswärtige Amt raten Schwangeren von Reisen nach Lateinamerika ab. Das gilt auch für Reisen zu den Olympischen Spielen in Brasilien.

Einige Reiseveranstalter bieten Schwangeren an, gebuchte Reisen in ein Risikoland kostenlos umzubuchen oder zu stornieren. Bei Tui und Thomas Cook gilt diese Regel zunächst für Anreisen bis 31. März. Falls nötig, werde verlängert. DER Touristik nannte keine Datum. Betroffene müssen die Schwangerschaft nachweisen. Reisende mit Ziel Lateinamerika und vor Ort werden von den Veranstaltern über Zika informiert.

Mückenschutz ist obligatorisch

Wenn Reisen in die betroffenen Länder unvermeidlich sind, müssten sich Schwangere konsequent vor Mückenstichen schützen. Möglich ist durch Tragen langer, möglichst helle Kleidung, Einreiben unbedeckter Haut mit Mückenschutzmitteln (Repellentien), Aufenthalt in Räumen mit Fliegengittern, beziehungsweise unter einem imprägnierten Moskitonetz

Virus kann Schädelfehlbildungen auslösen

Experten nehmen an, dass der von bestimmten Mücken übertragene Erreger bei Embryos im Mutterleib möglicherweise zu Schädelfehlbildungen führen kann. Bei der sogenannten Mikrozephalie ist der Kopfumfang des Kindes kleiner als normalerweise. Geistige Behinderungen sind die Folge. Gegen die Erkrankung gibt es weder eine Impfung noch ein Heilmittel.

Zuletzt wurden Fälle von Zika-Infektionen aus mehreren Ländern und Regionen Mittel- und Südamerikas gemeldet, darunter Brasilien, Kolumbien und Mexiko.

Vor Reisen in der Schwangerschaft medizinischen Rat einholen

Das Robert Koch-Institut (RKI) verwies kürzlich in seinem Bulletin auf die Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin. Das RKI empfiehlt, sich vor einer Reise in der Schwangerschaft medizinisch beraten zu lassen. Wenn Schwangere bereits in betroffenen Gebieten unterwegs gewesen seien, sollten sie ihren Frauenarzt bei der Vorsorgeuntersuchung darauf hinweisen.

Bei Erwachsenen verlaufen Zika-Infektionen in der Regel relativ harmlos mit leichtem Fieber und Hautausschlag. "Eine Verbreitung durch eingeschleppte Fälle in Deutschland ist nicht zu erwarten, da eine Übertragung von Mensch zu Mensch nicht vorkommt", heißt es in einem Merkblatt des Auswärtigen Amtes.

Erste Zika-Infektionen in Florida

Auch in den USA ist das Zika-Virus inzwischen aufgetaucht. Reisende haben den Erreger eingeschleppt. Im Bundesstaat Florida gebe es drei Fälle, teilte das örtliche Gesundheitsamt mit. Zwei Infizierte hätten im Dezember Kolumbien besucht, ein weiterer Patient Venezuela. In den gesamten USA gibt es nach Angaben der Gesundheitsbehörde CDC etwa ein Dutzend Fälle. Alle Betroffenen hätten sich im Ausland angesteckt.

Viele Babys mit Fehlbildungen in Brasilien

Allein in Brasilien wurden seit Oktober 2015 mehr als 11.000 Ansteckungen mit Zika-Viren nachgewiesen. Parallel dazu meldeten brasilianische Behörden einen sprunghaften Anstieg von Schädelfehlbildungen bei Säuglingen. Ein Zusammenhang mit Zika wird vermutet - eine Mikrozephalie kann allerdings verschiedene Ursachen haben, zum Beispiel eine Rötelninfektion während der Schwangerschaft oder Genmutationen.

Die Regierung in Kolumbien teilte mit, dass bislang 560 nachweislich mit dem Zika-Virus infizierte Schwangere registriert wurden. Mehr als 100 hätten ihre Kinder bereits zur Welt gebracht, sagte der stellvertretende Gesundheitsminister Fernando Ruiz. Mikrozephalie-Fälle seien dabei bisher nicht bekannt geworden. Möglicherweise würden neurologische Schäden aber erst innerhalb der nächsten Monate festgestellt.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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