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Ferienhaus buchen: Zehn Tipps für eine erfolgreiche Buchung


So mieten Sie richtig
Zehn Tipps für eine erfolgreiche Ferienhausbuchung

Hans-Werner Rodrian, SRT

Aktualisiert am 19.02.2020Lesedauer: 4 Min.
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Ferienhaus in Karousades auf KorfuVergrößern des Bildes
Ferienhaus: Bei der Buchung sollten Sie dringend einige Dinge beachten. (Quelle: SRT/ Tui Wolters)

Im Internet lassen sich traumhafte Villen, Ferienhäuser und Ferienwohnungen auf der ganzen Welt finden. Die Angst, an einen Betrüger zu geraten, schwingt bei der Buchung allerdings oft mit. Wir geben zehn wertvolle Tipps für eine erfolgreiche Ferienhausmiete.

1. Vorsicht walten lassen

Vor allem bei privaten Online-Buchungen, bei denen es vorher lediglich E-Mail-Kontakt gegeben hat, sollten Sie vorsichtig sein. Nach der Anzahlung stellt sich nämlich oftmals heraus, dass das gebuchte Ferienhaus gar nicht existiert. Bevor der erste Euro angezahlt ist, lässt sich der vorsichtige Mieter unbedingt die vollständige Adresse von Anbieter und Angebot samt Steuernummer und Umsatz-Steuer-ID geben – und nicht nur E-Mail und Handynummer.

Die Polizei empfiehlt bei Privatbuchungen, wenigstens einmal persönlich zu telefonieren. Auf keinen Fall überweist man gleich den ganzen Reisepreis vorab. Üblich sind bei Privatleuten höchstens 30 Prozent. Gefährlich ist es, direkt bei einem ausländischen Vermieter zu buchen. Angezahltes Geld ist dann schwer zurückzufordern. Und natürlich gilt für eine Ferienhausmiete von privat etwa in der Türkei türkisches Recht. Reklamationen werden da leicht langwierig und teuer. Ein paar Prozent teurer, aber sicherer, ist die Zahlung über Portale wie Airbnb oder Fewodirekt. Sie zahlen dem Vermieter das Geld erst am Tag nach der Ankunft aus.

2. Seriöse Anbieter wählen

Natürlich kann man über das Internet sein Ferienhaus buchen. Am sichersten dran ist allerdings, wer einen deutschen Reiseveranstalter wählt (erkenntlich ist das an den Allgemeinen Geschäftsbedingungen). Läuft da etwas schief, so gilt – klassisch wie online – immer das konsumentenfreundliche deutsche Pauschalreiserecht statt des Mietrechts im Gastland. Mit der Reservierungsbestätigung erhält der Reisende zudem einen Sicherungsschein, der ihn bei Veranstalterpleite schützt.

Qualitativ auf der sicheren Seite ist man bei "besternten" Ferienhäusern. Bereits seit 1994 verleiht der Deutsche Tourismusverband Ferienhäusern in Deutschland zwischen einem und fünf Sternen. Das ist in jedem Fall eine gute Entscheidungshilfe bei der Buchung. Ähnliche Klassifizierungen gibt es auch in Österreich und Dänemark.

3. Die Lage richtig einschätzen

Mit der Nähe zum Meer steigt auch der Preis. Umgekehrt bedeutet das: Wer sparen will, quartiert sich zwei oder drei Kilometer hinter der Strandlinie ein und nimmt dann eben die Fahrräder mit. Wie weit ist es eigentlich zum nächsten Supermarkt und Restaurant? Vor der Buchung sollten Sie sich die Umgebung via Google Maps oder Streetview anschauen. So sieht man zuverlässig die Autobahn hinter der Haustür. Doch Vorsicht: Die Satellitenbilder sind bis zu vier Jahre alt, die Baustelle nebenan war da vielleicht noch eine Wiese.

4. Ein größeres Haus mieten

Im Urlaub will man ja nicht dicht gedrängt wie die Hühner im Stall leben. Deshalb suchen Kenner stets ein Haus für ein bis zwei Personen mehr, als tatsächlich mit von der Partie sind. Und ein zweites Bad kann auch nicht schaden, wenn man halbwüchsige Töchter oder Söhne dabei hat.

Tipp: Lassen Sie sich zusichern, wie viele und welche Sorten von Betten im gemieteten Haus sind. Sonst muss nachher die Oma ins Etagenbett.

5. Die Beschreibung akribisch lesen

Gerade professionelle Vermittler sind oft Meister darin, Nachteile eines Feriendomizils in der Beschreibung zu verstecken. Wer ein "sauberes und zweckmäßig eingerichtetes" Haus mietet, den erwartet vermutlich wenig Komfort. "Bushaltestelle 100 m" deutet an, dass es mit der Infrastruktur in fußläufiger Entfernung nicht weit her ist. Und Angaben wie die maximale Belegungszahl und welche Haustiere man mitnehmen darf, überliest man ohnehin besser nicht.

Wichtig ist auch der Ausstattungscheck: Niemand will es im Urlaub schlechter als zu Hause haben. Deshalb gehört zum Pflichtcheck nicht nur, ob Bettwäsche und Handtücher mitgebracht werden müssen, sondern auch, wie es mit Geschirrspülmaschine, TV, Waschmaschine und Gartenmöbeln bestellt ist. Wichtig für Eltern mit kleinen Kindern: Gibt es einen Sandkasten? Eine Schaukel? Kinderstühle? Und für Autofahrer ist natürlich die Parkplatzfrage wichtig.

6. Zweitmeinungen einholen

Selbst wer bereits sein Traumhaus gefunden hat, sucht am besten noch etwas weiter, vergleicht Preise, sieht Fotos an. Das gilt zum einen, weil viele Vermieter ihre Objekte über unterschiedliche Kanäle mit unterschiedlichen Informationen und oft auch zu anderen Preisen anbieten: Hier sind mehr Bilder zu sehen, dort wird schon die Verfügbarkeit online angezeigt. Zum anderen bieten manche Portale auch noch eigene Leistungen wie eine inkludierte Versicherung oder Absicherung der Kaution.

Wertvoll sind auch Bewertungen früherer Mieter. Anbieter wie E-Domizil oder Atraveo machen die Erfahrungen der Gäste, die bereits da waren, zum Bestandteil der Darstellung: Wer schon dort gewohnt hat, kann Noten vergeben und auch in Prosa Kritik üben oder Lob verteilen. Andere Meinungen einholen lohnt sich eventuell auch in Bewertungsforen wie Holidaycheck.

Tipp: Bei der Suche nach weiteren Anbietern helfen neben Google auch Ferienhaus-Suchmaschinen wie Holidu.

7. Die Nebenkosten berücksichtigen

Das überrascht vor allem Ferienhaus-Neulinge, die vom Hotelurlaub her Pauschalpreise gewohnt sind: Der groß beworbene Wochenpreis ist oft gar nicht der endgültige. Hinzu kommen Kaution, Endreinigung, Strom und Heizung nach Verbrauch, außerdem Wäschebenutzung, Leihgebühren für Liegen, Kurtaxe, Steuer, Versicherung, Haustierpauschale und Parkgebühr. Selbst Wasser, Gas und Strom werden oft separat berechnet. Das kann vor allem bei Häusern mit beheiztem Pool ins Geld gehen. Wichtig sind die Nebenkosten natürlich auch beim Preisvergleich.

8. Sich richtig absichern

Davor hat jede Mama Angst: Das Kind wirft mit dem Ball eine Scheibe ein, während der Mann Teppich und Sofa mit Rotwein tränkt. Aber die private Haftpflichtversicherung kommt für das Fenster nur auf, wenn Mietsachschäden inkludiert sind. Und für die Rotweinflecken gar nicht, denn der Schutz gilt nur für unbewegliche Sachen. Natürlich kann man sich aber separat absichern – auch gegen Schlüsselverlust und Einbruch ins gemietete Heim. Einige Anbieter haben solche Haftpflichtversicherungen bereits im Mietpreis inkludiert.

9. Sich alles schriftlich geben lassen

Wirklich abgesichert ist nur, wer eine detaillierte Beschreibung besitzt. Die Ausschreibung vom Internet sichert man auf dem Rechner oder druckt sie aus. Angegeben sein sollten die Gesamtgröße in Quadratmetern und die Anzahl der Zimmer, dazu Betten (Anzahl, Art), Lage, Entfernung zum Strand und Einkaufsmöglichkeiten. Bestätigen lassen sollte man sich auch den Endpreis für die vereinbarte Personenzahl samt Kindern. Wichtig ist, die Höhe der Kaution und die Kosten bei Reiserücktritt festzulegen. Wenn möglich sollte deutsches Mietrecht und ein Gerichtsstand in Deutschland vereinbart werden.

10. Keine krummen Geschäfte machen

Hellhörig sollte man auf jeden Fall werden, wenn der unbekannte private Vermieter das Geschäft "am Finanzamt vorbei" machen will. Zitatbeispiel: "Die Steuer muss doch nicht alles wissen, oder?" Wer den Staat so offensichtlich betrügen will, der ist damit vermutlich auch schnell bei seinem Vertragspartner dabei.

Verwendete Quellen
  • Reiseredaktion SRT
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