Die besten Tipps Weihnachten: So kommen Sie günstig und komfortabel nach Hause
Ob zur Familie oder in den Urlaub: Rund um die Weihnachtszeit ist der Reiseverkehr auf der Schiene, der Straße und am Himmel besonders stark. Gibt es Wege, dennoch bequem und günstig ans Ziel zu kommen?
Quälend lange Staus, kein Sitzplatz im ICE oder eine volle Abfertigungshalle am Flughafen: All das kann nervtötend sein. Um die Weihnachtsfeiertage sind diese Szenarien aber nicht unwahrscheinlich. Noch dazu sind Ticket- und Spritpreise teuer. Es gibt aber einige Kniffe, mit denen Sie trotz hohem Reiseaufkommen günstiger und komfortabler ans Ziel kommen. Ein Überblick:
Auto: Die Feiertage selbst sind weniger staureich
Am ersten Ferientag dürfte das Verkehrsaufkommen auf den Straßen besonders hoch sein, schätzt der ADAC. Jedenfalls dann, wenn es keine coronabedingten Einschränkungen gibt. Dieser Tag fällt je nach Bundesland auf den 22., 23. oder 24. Dezember. Nach den Erfahrungen des Autoclubs aus den vergangenen Jahren sind die Feiertage selbst hingegen weniger staureich. Wenn es in die Planung passt, könnte also der Familienbesuch oder die Fahrt in den Winterurlaub am 1. Weihnachtstag sinnvoll sein.
Wer einen Mietwagen braucht, sollte möglichst frühzeitig reservieren, rät der ADAC. Je näher die Feiertage kommen, desto mehr steigen die Preise. Außerdem könne es passieren, dass es den Wunschwagen irgendwann nicht mehr gibt. Speziell Fahrzeuge in den größeren Fahrzeugkategorien könnten schnell vergriffen sein – immerhin müssen oft Geschenke transportiert werden. Bei vielen Autovermietern lässt sich der Wagen im Zweifel kurzfristig stornieren.
Bei den Schwankungen der Spritpreise spielen dem ADAC zufolge die Ferien- und Reisezeiten durchaus eine Rolle. Mehrmals am Tag gibt es aber die Möglichkeit, günstiger zu tanken, zeigt eine Auswertung des Autoclubs. Am preiswertesten kann man demnach in den Zeiträumen zwischen 18 und 19 Uhr sowie zwischen 20 und 22 Uhr tanken. Die Kraftstoffpreis-Suche des ADAC kann helfen, die billigste Tankstelle im Umkreis zu finden.
Bahn: Günstig für Familien mit kleinen Kindern
Bei der Bahn können die Tickets für den Weihnachtszeitraum ab dem 13. Oktober gebucht werden. Wer kann, sollte seine Bahnverbindung der Wahl möglichst einen Monat vor Reisebeginn buchen, empfiehlt Bastian Kettner vom Verkehrsclub Deutschland (VCD). Das erhöht die Chancen auf preiswerte Tickets. Je näher der Reisezeitraum rückt, desto teurer werden die Fahrkarten.
Mit einer Ausnahme: Bei nicht stark nachgefragten Strecken kann es auch 24 Stunden vor Abfahrt noch günstige Fahrkarten geben. Der Sparpreisfinder der Bahn hilft, diese zu finden. Ideale Reisezeiten sind aus Preissicht dienstags und donnerstags sowie samstags vor 10 oder nach 20 Uhr. Wegen der Auslastung sollten Freitage und Sonntage gemieden werden, sagt Karl-Peter Naumann vom Fahrgastverband Pro Bahn. Ebenso die Tage direkt vor und nach Weihnachten sowie Silvester und Neujahr.
Wer eine Bahncard hat, kann die Vergünstigung auf Flex- wie Sparpreise anwenden. Für wen sich die Anschaffung der Bahncard lohnt, zeigt der Bahncard-Rechner des VCD. Außerdem lohne der Quervergleich der Bahn zu Flixtrain-Angeboten, sagt Naumann. Ein weiterer Tipp für Sparfüchse: Es kann günstiger sein, den ICE aus der Suche auszuschließen und stattdessen nur IC zu fahren. Und auf manchen Strecken kann es sogar sinnvoll sein, ausschließlich den Nahverkehr zu nutzen – laut Bastian Kettner gibt es sehr weit fahrende Regionalexpress-Verbindungen.
Reisen mehr Personen auf diese Art gemeinsam, bieten sich Gruppentickets an, zum Beispiel das Quer-durchs-Land-Ticket. Kinder unter sechs Jahren fahren laut VCD-Bahntest kostenlos im DB Fernverkehr. Kinder unter 15 Jahren fahren in Begleitung ihrer Eltern oder Großeltern kostenlos. Auch im Flixtrain und ÖBB Nightjet müssen sie nicht den vollen Preis zahlen. Wer als Familie reist, den kostet die Sitzplatzreservierung bei der Bahn insgesamt neun Euro – auch bei mehr als zwei Reisenden.
Fernbus: Frühbucher sind im Vorteil
Auch hier gibt es bestimmte Tage, an denen besonders viele Reisende unterwegs sind: Die Nachfrage nach Flixbus-Tickets ist laut Unternehmenssprecherin Franziska Schleicher in der Zeit zwischen dem 20. und dem 23. Dezember besonders hoch.
Ebenfalls stark nachgefragt seien die Tage vom 27. bis zum 30. Dezember und vom 1. bis zum 3. Januar. Der größte Fernbus-Anbieter auf dem Markt arbeitet mit einem dynamischen Preissystem. Die größten Chancen auf besonders günstige Tickets haben daher Frühbucher.
Flugzeug: Schnell, aber nicht gerade umweltfreundlich
Der ökologisch orientierte VCD empfiehlt, auch rund um die Weihnachtstage öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. In manchen Fällen kann es aber praktisch sein, den Flieger zu nehmen. Die Reisezeit selbst ist verhältnismäßig kurz. Wobei bekanntlich für das Prozedere am Flughafen und den Weg dorthin viel Zeit draufgehen kann.
Laut der Statistik der Flugsuchmaschine Skyscanner finden Reisende die niedrigsten Ticketpreise im Mittel fünf Wochen im Voraus. Wer zeitlich etwas flexibel ist, kann zum Beispiel einen Tag früher oder später fliegen, wenn die Flugtickets dann preiswerter sind.
Auch kann es helfen, verschiedene Flughäfen in der Umgebung in die Suche einzubeziehen. Und noch ein Tipp: Wer für Hin- und Rückflug verschiedene Fluggesellschaften miteinander kombiniert, kann die Kosten laut Skyscanner erheblich senken.
- Nachrichtenagentur dpa