t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeMobilitätAktuelles

Rabatte auf Neuwagen: Fallen durch die Autokrise die Preise?


Gewinneinbrüche
Autobranche in der Krise: Kommen jetzt die dicken Rabatte?

Von t-online, ccn

30.04.2025 - 13:56 UhrLesedauer: 3 Min.
Neuwagen: Auf dem deutschen Automarkt nehmen die Rabatte für Neuwagen weiter ab.Vergrößern des Bildes
Rabatte auf Neuwagen: Vor allem eine Fahrzeugart dürfte profitieren, sagen Experten. (Quelle: Sebastian Gollnow/dpa)
News folgen

Europäische Autohersteller erleben deutliche Gewinneinbrüche trotz steigender Verkaufszahlen. Der Preisdruck könnte zu Preisnachlässen führen.

Bei den europäischen Autoherstellern läuft es derzeit nicht rund: Der Volkswagen-Konzern hat im ersten Quartal 2025 trotz gestiegener Verkäufe einen deutlichen Gewinneinbruch gemeldet. Der Nettogewinn sank im Vergleich zum Vorjahresquartal um 40,6 Prozent auf rund 2,19 Milliarden Euro. Ähnlich bei Mercedes: Hier ging der Gewinn um knapp 43 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro zurück. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen lag mit rund 2,3 Milliarden Euro fast 41 Prozent unter dem Vorjahr. Auch bei Stellantis (u. a. Opel, Fiat) wurden die Jahresziele aufgrund der Unsicherheiten durch die US-Zollpolitik gestrichen.

Neuwagen teuer wie nie

Der DAT-Report 2024 zeigt: Die Preise für Neuwagen sind so hoch wie nie – nicht nur, was die Preise an sich betrifft, sondern auch in Bezug auf die Relation zum persönlichen Einkommen. Vor 50 Jahren lag das Verhältnis des durchschnittlichen Pkw-Neupreises zum durchschnittlichen Jahresgehalt in Deutschland bei 38 Prozent. Heute gehen im Vergleich zum Jahreseinkommen (Durchschnitt 55.632 Euro) rund zehn Monatsgehälter für einen Neuwagen (Durchschnittspreis 44.630 Euro) drauf.

Dahinter stecken unter anderem die Inflation, Preissteigerungen durch Krisen, höhere Preise bei der E-Mobilität, gesetzliche Vorgaben und Grenzwerte – und das Aussterben von Kleinwagen: Sie sind in der Entwicklung teuer und fahren zu wenig Gewinn ein.

Zeit für Rabatte?

Doch die steigenden Preise samt dem unsicheren Umfeld haben Folgen: Rund 2,82 Millionen Autos wurden 2024 verkauft, in diesem Jahr könnten es noch weniger sein. Zu Bestzeiten waren es 3,6 Millionen. Autoriesen unter Druck im Verdrängungswettbewerb, umgeben von einem komplizierten wirtschaftlichen und politischen Umfeld: Erhöht das jetzt die Chancen für die Kunden auf Rabatte?

Zumindest bei einer Antriebsart dürfte das der Fall sein. Bereits Anfang des Jahres prognostizierte Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer vom privaten Center Automotive Research (CAR), dass Neuwagenkäufer vor allem von E-Fahrzeugen mit steigenden Nachlässen rechnen dürfen. Treiber ist unter anderem die Tatsache, dass den Autoherstellern bei zu hohen CO2-Emissionen Strafzahlungen drohen. Diese fallen an, wenn der zusammengerechnete Schadstoffausstoß aller verkauften Autos einen Schwellenwert übersteigt. Die Unternehmen sind also daran interessiert, viele E-Autos und Hybride statt Benziner oder Diesel zu verkaufen und dürften dafür auch ordentliche Rabatte geben – trotz gestiegener Nachfrage in Europa und möglicher Lockerungen dieser Regelung durch die EU.

Der Branchenexperte Jürgen Stackmann rechnet damit, dass die Nachlässe auf E-Autos quartalsweise ansteigen und im dritten Quartal ihren Höhepunkt erreichen. Hinzu kommt, dass in diesem Jahr einige bezahlbarere Elektro-Modelle wie der Renault 5 oder der Hyundai Inster für unter 30.000 Euro auf den Markt kommen und somit der Preisdruck nach unten ansteigt. Bei Verbrennern besteht hingegen die Möglichkeit, dass sie noch teurer werden, um die geringeren Margen für E-Autos abzufedern – was zum Jahresende 2024 bereits geschehen ist. Der Preiskampf könnte also auch nur einer bestimmten Käuferschicht zugutekommen, denn bei den konventionell angetriebenen Modellen aus dem Werk Wolfsburg (Golf, Tiguan, Tayron) läuft es zumindest bei VW: Wegen der hohen Nachfrage sollen sie sogar Sonderschichten schieben.

Diese Fahrzeuge sind besonders gefragt

Doch der wahre Profiteur der Krise ist der Gebrauchtwagenmarkt. Autos sind mit 10,3 Jahren im Schnitt so alt wie nie, Fahrzeuge sind haltbarer – und Neuwagen immer weniger erschwinglich. Dadurch profitiert besonders die Nachfrage nach Gebrauchten – mit Konsequenzen: Laut einer Statistik von "Autoscout24" stiegen ihre Preise seit Ende 2024 aufgrund einer robusten Konsumentennachfrage stetig an – abgesehen von einem Knick im April, den das Portal mit einer Ferienflaute erklärt. Ein Gebrauchter kostet heute im Schnitt über 500 Euro mehr als noch von einem halben Jahr.

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



Telekom