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US-Präsident Donald Trump: "Die Europäische Union ist ein Feind"


US-Präsident irritiert mit Interview
Donald Trump: "Die EU ist ein Feind"

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 16.07.2018Lesedauer: 3 Min.
Theresa May und Donald Trump bei einem Treffen in Chequers: Trump bezeichnete die EU in einem Interview als Feind – und hatte einen zweifelhaften Rat für May.Vergrößern des BildesTheresa May und Donald Trump bei einem Treffen in Chequers: Trump bezeichnete die EU in einem Interview als Feind – und hatte einen zweifelhaften Rat für May. (Quelle: i Images/Archiv/imago-images-bilder)
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Donald Trump bezeichnet in einem Interview nicht nur Russland und China, sondern auch die EU als Feinde. Der britischen Premierministerin May gibt er einen zweifelhaften Rat.

US-Präsident Donald Trump hat die Europäische Union in einem Interview als einen Feind der USA bezeichnet. "Ich denke, die Europäische Union ist ein Feind, was sie uns im Handel antun", sagte Trump dem US-Sender CBS. "Man würde jetzt nicht unbedingt an die EU denken, aber sie sind ein Feind." Trump begründete diese Aussage mit aus seiner Sicht unfairen Handelspraktiken der Europäer.

Auch Russland und China bezeichnete Trump als Feinde: "Russland ist ein Feind in bestimmten Dingen. China ist wirtschaftlich ein Feind, sicherlich sind sie ein Feind." Trump schränkte seine Aussage jedoch ein. "Aber das heißt nicht, dass sie schlecht sind. Es heißt nichts. Es heißt, dass sie Konkurrenz sind." Trump nutzte das englische Wort "foe", das sich mit "Feind" und mit "Gegner" übersetzen lässt.

Zugleich griff er erneut insbesondere Deutschland an. Die Bundesrepublik trage nicht ausreichend zur Verteidigung innerhalb der Nato bei. Zu gleicher Zeit kaufe Deutschland Russland Energie ab. Deutschland lasse Millionen in die Kassen derer fließen, vor denen die USA die Deutschen schütze.

EU-Ratspräsident Donald Tusk widersprach Trump kategorisch auf Twitter: "Amerika und die EU sind beste Freunde", schrieb Tusk. "Wer auch immer sagt, wir seien Feinde, verbreitet Fake News."

Zweifelhafter Rat für Theresa May

Und ein weiteres Interview erregt Aufsehen. Trump hat demnach der britischen Premierministerin Theresa May geraten, die Europäische Union im Zusammenhang mit dem EU-Austritt Großbritanniens zu verklagen. "Er sagte mir, ich solle die EU verklagen und mich nicht auf Verhandlungen einlassen", sagte May einem BBC-Reporter. Trump hatte in der vergangenen Woche in einem Interview der Boulevard-Zeitung "The Sun" gesagt, er habe May einen Rat zum Brexit gegeben, aber sie habe nicht auf ihn gehört.

Es war nicht klar, welche Art von Prozess Trump der Premierministerin empfahl oder ob eine Klage überhaupt juristisch möglich wäre. Während einer gemeinsamen Pressekonferenz am Freitag habe Trump zugleich gesagt, sie solle die Verhandlungen mit der EU nicht aufgeben, sagte May der BBC.

In einem Interview des Trump-freundlichen britischen ITV-Moderators Piers Morgan, aus dem der "Guardian" zitierte, sagte Trump, er wolle, dass May in dem Freihandelsabkommen mit der EU weiche Klauseln einbauen lässt, um einem späteren Freihandelsabkommen mit den USA nicht im Wege zu stehen. "Wir würden einen großartigen Deal mit dem Vereinigten Königreich machen, weil sie Produkte haben, die wir mögen", sagte Trump demnach. "Sogar Eure Agrarprodukte sind so fantastisch", sagte er dem "Guardian" zufolge. Die USA haben großes Interesse, Landwirtschaftsprodukte nach Europa zu verkaufen. Die Europäer zögern, unter anderem wegen des Hangs zur Gen-Manipulation der US-Farmer.

Trump hatte bereits mit dem am Donnerstagabend veröffentlichten Interview der "Sun" einen Eklat in Großbritannien ausgelöst. Darin kritisierte er die Brexit-Strategie der angeschlagenen Premierministerin und drohte ihr, im Falle eines "weichen" Brexits werde es kein Handelsabkommens zwischen Großbritannien und den USA geben. Bei einem gemeinsamen öffentlichen Auftritt während Trumps Besuch in Großbritannien am Freitag mühten sich beide aber, den Anschein von Normalität zu wahren.

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