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IWF: Unkontrollierter Brexit würde Europas Wirtschaft hart treffen


Berechnung des Währungsfonds
Unkontrollierter Brexit würde Europas Wirtschaft hart treffen

Von rtr, dpa
Aktualisiert am 19.07.2018Lesedauer: 2 Min.
Ein Mann richtet die britische Flagge: Ein unkontrollierter Brexit würde die europäische Wirtschaft hart treffen, hat der Internationale Währungsfonds berechnet.Vergrößern des BildesEin Mann richtet die britische Flagge: Ein unkontrollierter Brexit würde die europäische Wirtschaft hart treffen, hat der Internationale Währungsfonds berechnet. (Quelle: Francois Lenoir/Reuters-bilder)
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Ein unkontrollierter Brexit würde das Bruttoinlandsprodukt der EU um rund 1,5 Prozent einbrechen lassen. Das hat der Internationale Währungsfonds berechnet. Die EU-Kommission rät der Wirtschaft, sich auf dieses Szenario einzustellen.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) warnt vor langfristigen Nachteilen für die EU-Wirtschaft durch einen unkontrollierten Brexit. Ein Ausstieg der Briten ohne neue Handelsvereinbarungen mit der EU würde das Bruttoinlandsprodukt (BIP), also die Wirtschaftskraft der Staatengemeinschaft demnach jährlich um rund 1,5 Prozent schmälern. Das entspricht rund 250 Milliarden Euro, wenn Schätzungen zur EU-Wirtschaftskraft 2018 unter Ausschluss Großbritanniens zugrunde gelegt werden. Voll zum Tragen kämen die Auswirkungen wahrscheinlich in fünf bis zehn Jahren, führt der IWF aus.

Achteinhalb Monate vor dem britischen EU-Austritt hat die EU-Kommission derweil alle staatlichen Stellen und die Wirtschaft ermahnt, sich besser für ein solches Szenario zu wappnen. Es sei weiter ungewiss, ob bis zum Brexit am 29. März 2019 eine ratifizierte Vereinbarung mit London vorliegen werde, schrieb die Brüsseler Behörde.

Stärkere Auswirkungen als in anderen Berechnungen

Die IWF-Studie zeige größere Nachteile eines sogenannten harten Brexit als andere Untersuchungen, erklärte der Fonds. Das liege unter anderem daran, dass auch negative Auswirkungen durch die Unterbrechung von Zuliefererketten berücksichtigt worden seien. Diese Verbindungen zwischen Industrieunternehmen seien besonders intensiv zwischen Großbritannien und Deutschland, sodass die Bundesrepublik die Folgen in diesem Zusammenhang besonders stark zu spüren bekäme.

Wegen insgesamt besonders enger Wirtschaftsbeziehungen würde ein Brexit ohne Nachfolgevereinbarung aber Irland am meisten treffen, gefolgt von den Niederlanden, Belgien und Luxemburg. Brexit-Gewinner werde es wegen der engen Verbindungen zwischen Großbritannien und dem Euro-Raum nicht geben. Die konkreten Folgen für Großbritannien berechnete der IWF aktuell nicht.

Ein Brexit gefolgt von einem Freihandelsabkommen mit der EU für Industriegüter – was den Vorstellungen von Premierministerin Theresa May nahekommt – würde das EU-Bruttoinlandsprodukt laut IWF jährlich noch um 0,8 Prozent schmälern. Allerdings ringt May noch in ihrer eigenen konservativen Partei um Einigkeit über die künftigen Beziehungen zur EU und ist noch weit von einer endgültigen Vereinbarung mit Brüssel entfernt. So nahm EU-Chefunterhändler Michel Barnier die jüngsten Brexit-Pläne der Londoner Regierung zurückhaltend auf.

Verwendete Quellen
  • Reuters, dpa
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