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Deutschland will China helfen – mit Biontech-Impfstoff


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Deutschland will China helfen – mit Biontech-Impfstoff

Von dpa, afp, reuters, lib

28.11.2022Lesedauer: 3 Min.
Corona-Test in China (Archivbild): China verfolgt als einzige größere Wirtschaftsmacht der Welt nach wie vor eine strikte Null-Covid-Strategie.
Corona-Test in China (Archivbild): China verfolgt als einzige größere Wirtschaftsmacht der Welt nach wie vor eine strikte Null-Covid-Strategie. (Quelle: Guo Cheng/imago images)
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Wie kann China aus seiner vertrackten Corona-Situation entkommen? Während der Widerstand im Land zunimmt, hat Deutschland Hilfe angeboten.

China kämpft mit einem Höchststand bei den Corona-Neuinfektionen und erlebt gegenwärtig eine große Protestwelle gegen die strengen Maßnahmen der Null-Covid-Politik der Regierung. Wie lässt sich diese Situation lösen?

Nach Auffassung eines deutschen Experten sollte das Land so schnell wie möglich seine Strategie ändern. "Zunächst müsste die Führung - unabhängig von Ideologie - die Bevölkerung mit den besten derzeit verfügbaren Impfstoffen versorgen", sagte Timo Ulrichs, Experte für Globale Gesundheit an der Akkon Hochschule für Humanwissenschaften in Berlin. Das seien aber offensichtlich nicht chinesische Vakzine, sondern angepasste mRNA-Impfstoffe aus westlichen Ländern. "China müsste da über seinen Schatten springen", so Ulrichs.

Deutschland bietet China Hilfe an

Die deutsche Bundesregierung steht aktuell genau aus diesem Grund in Kontakt mit der chinesischen Führung – nämlich zu der Frage, ob der Biontech-Impfstoff gegen das Virus dort eingesetzt werden kann. Das bestätigten sowohl Regierungssprecher Steffen Hebestreit als auch ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Berlin.

Beim Besuch von Kanzler Olaf Scholz (SPD) in Peking vor wenigen Wochen war vereinbart worden, dass der Biontech-Impfstoff in China zumindest für die dort lebenden Ausländer eingesetzt werden kann. Zudem gebe es Pläne zu einem Gemeinschaftsunternehmen von Biontech mit einem chinesischen Partner. Von Biontech war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Olaf Scholz mit Xi Jinping bei dem Besuch des Bundeskanzlers in China.
Olaf Scholz mit Xi Jinping in China: Der Biontech-Impfstoff soll zumindest für die dort lebenden Ausländer eingesetzt werden. (Quelle: Yao Dawei/imago images)

Experte Ulrichs zufolge müsste eine breite Impfkampagne zunächst vor allem den Risikogruppen gelten. Erst dann könnten die strengen Corona-Maßnahmen schrittweise vorsichtig gelockert werden. Das Gesundheitssystem dürfe dabei nicht überlastet werden, so Ulrichs. Diese Strategie brauche viele Monate Zeit, ähnlich wie zu Beginn der Impfkampagnen in Europa.

Epidemiologe: "Kann für uns alle negative Folgen haben"

"Die Lage in China ist gefährlich für die Weltwirtschaft, aber auch für die Weltgesundheit", sagte der Bremer Epidemiologe Hajo Zeeb. In einer Bevölkerung, in der so viele noch keine Booster-Impfung erhalten hätten und über geringere Immunität verfügten, sei die Gefahr groß, dass sich das Virus stark verbreite und dadurch noch weiter mutiere. "Das kann für uns alle negative Folgen haben."

China erlebt gerade die größte Protestwelle seit Jahrzehnten. Die Demonstrationen richten sich gegen die strikten Maßnahmen der chinesischen Null-Covid-Politik wie wiederholte Lockdowns, Massentests und Zwangsquarantäne. Die Antworten auf die drängendsten Fragen dazu lesen Sie hier.

Trotz des rigorosen Vorgehens gegen das Virus wird das Milliardenvolk gegenwärtig von der schlimmsten Corona-Welle seit Beginn der Pandemie Anfang 2020 heimgesucht. Die Gesundheitskommission meldete am Montag mit rund 40.000 Neuinfektionen wieder einen Höchststand im Land.

Demonstration in Shanghai: In zahlreichen Großstädten in China protestieren die Menschen – es sind die größten Proteste seit Jahrzehnten.
Demonstration in Shanghai: In zahlreichen Großstädten in China protestieren die Menschen – es sind die größten Proteste seit Jahrzehnten. (Quelle: OBTAINED BY REUTERS)

"Die Situation in China geht vor allem auf die politische Entscheidung der Null-Covid-Strategie zurück", sagte Hajo Zeeb vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie. "Das Vorgehen ist aber aus meiner Sicht nicht realistisch durchhaltbar."

Gewonnene Zeit sei nicht genutzt worden

Eine radikale Abkehr von der derzeitigen Strategie mit einem sofortigen Ende aller Maßnahmen wäre allerdings "kontraproduktiv und gefährlich", so Ulrichs. "Das Virus träfe auf eine Bevölkerung, die fast keinen Immunschutz dagegen hat." Die Folge wäre eine massive Durchseuchung, ein überlastetes Gesundheitssystem und viele Kranke und Tote.

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Aber auch ein "Weiter so" ist für Ulrichs keine gute Option. "Dadurch schiebt die Regierung das Problem nur vor sich her." Das Land würde auf unbestimmte Zeit in der aktuellen Situation verharren. "Das macht sicher auch die Bevölkerung nicht mehr lange mit." Die Menschen bräuchten eine Perspektive, wie China aus der aktuellen Situation herauskommt.

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China: Kampf gegen Pandemie wird erfolgreich sein

Zwar habe das Land mit seiner Null-Covid-Strategie Zeit gewonnen. Allerdings sei diese nicht genutzt worden, um die Bevölkerung bestmöglich zu impfen und eine vorsichtige Öffnung zuzulassen. Spätestens als klar geworden sei, dass die chinesischen Vakzine nicht so gut wirken, hätte man die Strategie ändern müssen.

Ungeachtet der Proteste will das autoritäre Regime nichts von Unzufriedenheit im Volk über die Null-Covid-Maßnahmen wissen. "Was sie ansprechen, spiegelt nicht wider, was in Wirklichkeit passiert ist", sagte Außenamtssprecher Zhao Lijian in Peking auf eine Journalistenfrage nach den Demonstrationen mit Tausenden Teilnehmern in mehreren Metropolen, wie Shanghai, Chengdu, Wuhan und Nanjing. In seiner auffällig kurzen Reaktion äußerte sich der Sprecher zudem überzeugt davon, dass der Kampf gegen die Corona-Pandemie erfolgreich sein werde – "unter der Führung der Kommunistischen Partei und mit der Unterstützung des Volkes".

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Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen AFP, dpa und Reuters
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