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Konflikt um Nato-Beitritt: Schweden kritisiert Blockade durch Türkei


"Forderungen, die wir nicht erfüllen können"
Nato-Beitritt? Schweden widersetzt sich dem Druck der Türkei

Von dpa
Aktualisiert am 09.01.2023Lesedauer: 2 Min.
Staatsminister Ulf Kristersson: Schwedens Prioritäten sollen «ein grüneres, sichereres und freieres Europa» sein.Vergrößern des BildesSchwedens Staatsminister Ulf Kristersson: Das Land will einige Forderungen der Türkei zum Nato-Beitritt nicht erfüllen. (Quelle: IMAGO/Fredrik Sandberg/TT/imago-images-bilder)
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Schweden will in die Nato – doch die Türkei blockiert das Vorhaben mit hohen Anforderungen. Schwedens Regierungschef macht nun eine klare Ansage.

Dem Nato-Beitritt Schwedens stehen nach Darstellung von Regierungschef Ulf Kristersson weiterhin die Forderungen der Türkei an sein Land entgegen. "Die Türkei hat bestätigt, dass wir getan haben, was wir ihnen versprochen haben", sagte Kristersson am Sonntag bei einer Sicherheits- und Verteidigungskonferenz im westschwedischen Sälen. "Aber sie sagen auch, dass sie Forderungen haben, die wir nicht erfüllen können und wollen. Und jetzt liegt die Entscheidung bei der Türkei." Er sei weiterhin davon überzeugt, dass die Türkei einem Beitritt Schwedens zustimmen werde. "Wir wissen nur nicht wann."

Als Mitglied des Verteidigungsbündnisses sei Schweden unter anderem bereit, sich an der gemeinsamen Raketenabwehr der Nato sowie an Luftpatrouillen über dem Baltikum, dem Schwarzen Meer und Island zu beteiligen, sagte Kristersson in seiner Rede.

Schweden und Finnland hatten im Zuge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Mai 2022 Anträge auf eine Nato-Mitgliedschaft gestellt. Finnlands Außenminister Pekka Haavisto sagte bei der Sicherheitskonferenz in Sälen, man werde auf Schweden warten. "Wir haben die Nato-Bewerbung gemeinsam eingereicht, wir werden das Verfahren auch gemeinsam zum Abschluss bringen", erklärte Haavisto. "Schweden ist unser bester Freund und Partner. Es wäre auch nicht in Finnlands Interesse, sich ohne Schweden anzuschließen." Schweden und Finnland bildeten gemeinsam eine militärstrategische Einheit.

Çavuşoğlu: "Noch nicht bei der Hälfte angelangt"

Das Nato-Mitglied Türkei blockiert den Beitritt der nordischen Länder und begründet das unter anderem mit einer angeblichen Unterstützung Schwedens von "Terrororganisationen" wie der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK. Als Bedingung für die Ratifizierung der sogenannten Beitrittsprotokolle hatte das Land eine Reihe von Forderungen gestellt. Unter anderem fordert die Türkei einen stärkeren Kampf gegen "Terrorismus" und die Auslieferung von Dutzenden Menschen.

Kurz vor Weihnachten hatte der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu gesagt, bei der Umsetzung der Absprachen sei man "noch nicht bei der Hälfte angelangt".

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte dagegen bei der Konferenz in Schweden am Sonntag: "Ich bin sicher, dass die Türkei die Mitgliedschaft von Schweden und Finnland ratifizieren wird und ich finde, dass das so schnell wie möglich passieren sollte. Aber ich will nicht darüber spekulieren, wann genau die Türkei das macht." Die beiden nordischen Länder nähmen bereits jetzt an fast allen Nato-Treffen teil und seien sicherer als vor ihren Bewerbungen, betonte Stoltenberg. Neben der Zustimmung der Türkei zur Nato-Norderweiterung steht auch noch die von Ungarn aus.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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