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"Letzte Generation": Nackt-Protest – Klimaaktivisten lassen die Hüllen falen


Aktion in Rom
"Letzte Generation" sorgt mit Nackt-Protest für Aufsehen

Von t-online, cc

Aktualisiert am 24.05.2023Lesedauer: 2 Min.
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Eine Klimaaktivistin der Gruppe Ultima Generazione (Letzte Generation) wird in Rom festgenommen.
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Während in der Region Emilia-Romagna die Menschen unter schweren Überschwemmungen leiden, protestieren in Rom Klimaschützer. Das gefällt nicht jedem in Italien.

Egal, wie man zu den Protesten der "Letzten Generation" politisch steht, mangelnde Kreativität kann man den Klimaschützern bei ihren Aktionen nicht vorwerfen. Am Dienstag zogen einige Mitglieder der italienischen Sektion der Gruppe ("Ultima Generazione") vor ein Parlamentsgebäude. Zwei Frauen zogen sich halbnackt aus und überschütteten sich mit Schlamm. Die Aktivistinnen wollten damit auf die verheerenden Folgen des Klimawandels aufmerksam machen, die derzeit auch Italien betreffen. "Die Regierung muss endlich ihrer Verantwortung nachkommen", riefen sie.

In der Region Emilia-Romagna kämpfen die Menschen seit Tagen gegen Schlammlawinen, die die jüngsten Hochwasser in ihre Häuser gespült hatten. "Das ist der Schlamm der Emilia!", rief eine der beiden Protestierenden vor dem Eingang des Senats in Rom. Dann goss sie sich eine braune Flüssigkeit über den Kopf und den nackten Oberkörper. Vor dem Parlament postierte Carabiniere nahmen die beiden Klimaschützerinnen gemeinsam mit neun anderen Aktivisten umgehend fest.

Senatspräsident macht den Klimaschützern zweifelhaftes Angebot

Weitere Mitglieder der Gruppe hatten Wasser und den Inhalt eines Feuerlöschers gegen die Mauern des Palazzo Madama gespritzt, wo der italienische Senat untergebracht ist. Mit der Aktion wollten sie auch gegen Ignazio La Russa, den Präsidenten des Senats, der kleineren von zwei Parlamentskammern, protestieren. La Russa hatte sich zuvor abwertend über die Klimaschützer geäußert.

"Ich mache einen Vorschlag", sagte er der Nachrichtenagentur Ansa, "dass sie für mindestens eine Woche als Freiwillige in die Emilia-Romagna gehen und ihren Aktionismus lieber beim Schlammschaufeln und zur Beseitigung der durch die Überschwemmung verursachten Schäden unter Beweis stellen", sagte der Politiker der ultrarechten Partei Fratelli d'Italia. Dann werde er den Senat vielleicht davon überzeugen, keine Zivilklage gegen die Klimaschützer zu erheben.

"Wir gehören zu den Menschen, die Hilfe leisten"

In den Tagen zuvor hatten Mitglieder der "Letzten Generation" bereits an verschiedenen Orten der italienischen Hauptstadt protestiert. So warfen sie schwarze Farbe in den weltberühmten Trevi-Brunnen, den Barcaccia-Brunnen und jenen an der Piazza Navona. Auf La Russas Aussagen reagierte die Gruppe in einer Mitteilung. Dies sei ein "propagandistischer Versuch, jenen die Schuld zuzuschieben, die ernsthafte Politik verlangen, damit sich solche Tragödien nicht wiederholen". Die Aussagen des Senatspräsidenten bezeichneten sie als "Erpressung".

"Wir sind bereits in der Emilia Romagna und schaufeln Schlamm. Wir gehören zu den Menschen, die Hilfe leisten", sagte Maria Letizia Ruello, eine Aktivistin der Gruppe, gegenüber dem Nachrichtenportal Adnkronos.

Bereits am 2. Januar 2023 hatten Mitglieder der "Ultima Generazione" das Senatsgebäude mit oranger Farbe beworfen und für erheblichen Sachschaden gesorgt. Zwei von ihnen wurden dafür im Mai vor Gericht gestellt. "Wir würden es noch einmal machen, wir machen trotzdem mit unseren Aktionen weiter", sagte Laura Paracini. "Mir geht es nicht so sehr um den Prozess, sondern um meine Zukunft. Eine Zukunft ohne Wasser, ohne Nahrung und mit sozialem Zusammenbruch, das sollte jeden in Angst und Schrecken versetzen."

Verwendete Quellen
  • republicca.it: La Russa:"Chi imbrattò il Senato vada volontario in Emilia". La replica degli attivisti: "Siamo già là" (italienisch)
  • adnkronos.com: Alluvione Emilia Romagna, Ultima Generazione a La Russa: "Noi qui a spalare" (italienisch)
  • ilfattoquotidiano.it: La Russa provoca: "I ragazzi di Ultima generazione vadano a spalare il fango". Ma ci sono già: "Noi non cerchiamo visibilità" (italienisch)
  • tg24.sky.it: Attivisti di Ultima Generazione, blitz con fango davanti al Senato a Roma. (Italienisch)
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen Ansa und dpa
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