t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePolitikAusland

Kosovo erhebt Vorwürfe: Angriffe genossen die volle Unterstützung Serbiens


Eskalierender Konflikt im Balkan
Kosovo-Regierungschef: Serbien hat die Angreifer ausgebildet

Von dpa, lw

01.10.2023Lesedauer: 2 Min.
Kosovarische Polizeibeamte führen Serben ab, die an dem Angriff beteiligt gewesen sein sollen: Der Konflikt spitzt sich zu.Vergrößern des BildesKosovarische Polizeibeamte führen einen Serben ab, der an dem Angriff beteiligt gewesen sein soll: Der Konflikt spitzt sich zu. (Quelle: Visar Kryeziu/ap)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Die Spannungen zwischen Serbien und Kosovo nehmen immer weiter zu. Nun erhebt der kosovarische Ministerpräsident schwere Vorwürfe gegen das Nachbarland.

Der kosovarische Ministerpräsident Albin Kurti hat Serbien vorgeworfen, an dem schwer bewaffneten Angriff beteiligt gewesen zu sein, der die Spannungen zwischen den Balkanländern vor einer Woche extrem verschärft hatte. Auf dem Kurznachrichtendienst X, vormals Twitter, postete Kurti am Sonntagabend Aufnahmen einer mutmaßlichen Militärübung.

Dazu schrieb er: "Die Terroristen, die die Anschläge verübten, trainierten etwa vier Tage zuvor in Pasuljanske Livade, einem der wichtigsten Stützpunkte der serbischen Armee." Weitere Übungen sollen Kurti zufolge im Stützpunkt Kopaonik stattgefunden haben. "Die Angriffe genossen die volle Unterstützung und Planung des serbischen Staates", warf der kosovarische Premier dem Nachbarland vor. Pasuljanske Livade liegt im Osten Serbiens, Kopaonik im Westen, an der Grenze zum Kosovo.

Explosionen und Schüsse

Die Bilder wurden bei Dunkelheit vermutlich von einer Drohne aufgenommen. In einem Video sind Soldaten zu sehen, die umherlaufen und schießen, ebenso mutmaßliche Explosionen. In einem anderen Video steigen Soldaten aus einem gepanzerten Fahrzeug. Dieses nimmt anschließend Fahrt auf, zwei Personen laufen hinterher und feuern mit ihren Waffen in die Umgebung. In der Nähe sind weitere mutmaßliche Schießübungen anderer Kämpfer zu sehen. Die Echtheit der Aufnahmen ließ sich zunächst nicht verifizieren. Kurti nannte keine weiteren Details.

Empfohlener externer Inhalt
X
X

Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.

Hintergrund von Kurdis Anschuldigungen ist ein Angriff, der sich vergangene Woche ereignet hatte: Ein 30-köpfiger, schwer bewaffneter serbischer Kommandotrupp hatte in der Ortschaft Banjska bei Mitrovica im Nordkosovo kosovarische Polizisten attackiert. Dabei wurden drei serbische Angreifer sowie ein kosovarischer Polizist getötet.

Der kosovo-serbische Spitzenpolitiker und Geschäftsmann Milan Radoičić bekannte sich zu diesem Überfall. Er behauptete, die Aktion auf eigene Faust ausgeführt und keine offiziellen Stellen in Serbien darüber informiert zu haben. Die Regierung des Kosovo hielt einen Alleingang von Radoičić jedoch sofort für ausgeschlossen – Kurtis neuester Beitrag bestätigt diese Annahme.

Deutschland und USA zeigen sich besorgt

Radoičić folgte am Samstag einer Einladung des serbischen Innenministeriums zu einem Gespräch über die Vorfälle in Banjska. Er sei im Ministerium zwar in Begleitung seines Anwalts, aber "als Bürger" – also nicht als Strafverfolgter – erschienen, teilte das Belgrader Ministerium mit. Das Innenministerium kündigte an, der obersten Staatsanwaltschaft über diese Gespräche berichten zu wollen.

Deutschland und die USA zeigten sich tief besorgt über die Entwicklung des Konflikts zwischen den Balkanländern. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock rief zur Deeskalation auf. Die Sicherheit des Kosovos sei für Deutschland von zentraler Bedeutung. Der Kosovo hatte Serbien zuvor beschuldigt, Truppen "aus drei verschiedenen Richtungen" vorgeschickt zu haben. Hier lesen Sie mehr zu den aktuellen Ereignissen.

Das heute fast ausschließlich von Albanern bewohnte Kosovo hatte sich 1999 mit Nato-Hilfe von Serbien abgespalten und 2008 für unabhängig erklärt. Mehr als 100 Länder, darunter auch Deutschland, erkennen die Unabhängigkeit an, nicht aber Serbien, das seine einstige Provinz zurückfordert.

Verwendete Quellen
  • twitter.com: Beitrag von @albinkurti vom 1. Oktober 2023
  • Nachrichtenagentur dpa
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website