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Spanien: Politiker offenbar auf offener Straße niedergeschossen


Auf offener Straße
Unbekannter schießt spanischem Politiker ins Gesicht

Von t-online, dpa, das, lma, sic

Aktualisiert am 09.11.2023Lesedauer: 3 Min.
imago 80123026Vergrößern des BildesAlejo Vidal-Quadras: Der spanische Politiker wurde offenbar auf offener Straße niedergeschossen. (Archivfoto) (Quelle: Siavosh Hosseini/imago-images-bilder)
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Der Mitbegründer der spanischen Rechtspopulisten Vox ist offenbar auf offener Straße niedergeschossen worden. Er werde in einem Krankenhaus behandelt.

Der spanische Politiker und Mitbegründer der rechtspopulistischen Vox, Alejo Vidal-Quadras, ist in Madrid auf offener Straße niedergeschossen worden. Ein Unbekannter habe dem 78-Jährigen am Donnerstag ins Gesicht geschossen, berichteten der staatliche TV-Sender RTVE und andere Medien übereinstimmend unter Berufung auf Polizeiquellen. Die Tat soll sich im Stadtviertel Salamanca ereignet haben. Der 78-Jährige schwebte nach der Bluttat am Donnerstag nicht in Lebensgefahr, wie Vox-Chef Santiago Abascal berichtete.

Der Politiker, der vor der Gründung von Vox 2013 auch Chef der konservativen Volkspartei PP in Katalonien war, sei in ein Krankenhaus gebracht worden. Laut dem Informationsbüro für Notfälle der Hauptstadt wurde sein Unterkiefer von dem Schuss getroffen, wobei eine Kugel ein- und austrat. Die Polizei fahnde nach zwei Personen, die auf einem Motorrad geflüchtet sein sollen. Laut RTVE habe die Mordkommission die Ermittlungen aufgenommen.

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Raubüberfall möglich

Kurz nach dem Schuss sollen sich Anwohner um den Verwundeten gekümmert haben, wie die spanische Zeitung "El Mundo" berichtet. Nachdem der 78-Jährige in ein Krankenhaus eingeliefert wurde, sollen bereits die kriminaltechnischen Ermittler vor Ort ihre Arbeit aufgenommen haben, heißt es weiter.

Laut "El País" soll eine zweite Person an der Tat beteiligt gewesen sein. Die habe Augenzeugenberichten zufolge in der Nähe des Tatorts an einem Motorrad der Firma Yamaha auf den Schützen gewartet. Gemeinsam seien sie dann mit hoher Geschwindigkeit davongefahren.

Die Polizei geht derzeit offenbar von einem gewöhnlichen Verbrechen aus, nicht etwa von Terrorismus. Würden die Ermittler von einem Attentat ausgehen, wären Anti-Terrorismus-Kräfte der Polizei eingesetzt worden, schreibt "El País". Derzeit ermittele jedoch lediglich die Mordkommission. Medien zufolge schloss die Polizei einen Raubüberfall nicht aus.

Vox-Chef spekuliert über politisches Motiv der Tat

Dennoch gab es Spekulationen über ein politisch motiviertes Attentat, da Vidal-Quadras kurz zuvor auf der Plattform X die Einigung zwischen der sozialistischen PSOE und der katalanischen Separatistenpartei auf eine Amnestie scharf kritisiert hatte. Vox-Chef Santiago Abascal betonte, dass es "offensichtlich ein Attentat" sei und "nichts ausgeschlossen" werden könne.

Zuvor hatte sich die PSOE des geschäftsführenden Ministerpräsidenten Pedro Sánchez die Unterstützung der katalanischen Junts-Partei des in Belgien im Exil lebenden Separatistenführers Carles Puigdemont gesichert. Sánchez kann auf nun auf die Junts-Stimmen bauen, wenn voraussichtlich kommende Woche im Unterhaus des Parlaments über eine weitere vierjährige Amtszeit des Sozialisten abgestimmt wird. Mehr zu der Einigung lesen Sie hier.

Vidal-Quadras äußerte sich dazu wie andere konservative Politiker mit scharfer Kritik. Dieser Pakt "zerstört die Rechtsstaatlichkeit in Spanien und hebt die Gewaltenteilung auf", schrieb er. "Unsere Nation wird somit aufhören, eine liberale Demokratie zu sein, und zu einer totalitären Tyrannei werden. Wir Spanier werden das nicht zulassen", fügte der Politiker hinzu, der nach der Mitgründung von Vox dieser Partei später den Rücken kehrte.

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Reaktionen auf die Schüsse in Madrid

Die Präsidentin des EU-Parlaments, Roberta Metsola, zeigte sich erschüttert von dem Angriff auf Vidal-Quadras. Der Schuss auf den früheren Vizepräsidenten des EU-Parlaments sei eine "schreckliche Nachricht". Sie wünsche ihm eine schnelle Genesung, schrieb Metsola auf der Plattform X.

Auch der geschäftsführende Regierungschef Pedro Sánchez und Oppositionsführer, PP-Chef Alberto Núñez Feijóo, verurteilten die Tat und wünschten dem Opfer eine baldige und vollständige Genesung. Sánchez betonte, der vertraue darauf, dass die Ermittlungen der Polizei den Hintergrund der Tat klären und die Verantwortlichen gefasst würden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • rtve.es: "Herido de bala en Madrid Alejo Vidal-Quadras, expresidente del PP catalán y exdirigente de Vox" (spanisch)
  • elmundo.es: "Herido grave en Madrid Alejo Vidal-Quadras, ex presidente del PP de Cataluna y fundador de VOX, tras recibir un disparo en la cara" (spanisch)
  • elpais.com: "Alejo Vidal-Quadras, herido tras recibir un disparo en la cara en una calle del centro de Madrid" (spanisch)
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