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Nigel Farage im Dschungelcamp: Was hat der Brexit-Hardliner in der Show vor?


Meinung
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Nigel Farage im Dschungelcamp
Penis-Colada mit Mr. Brexit

MeinungEine Kolumne von Gerhard Spörl

Aktualisiert am 19.11.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 0239873308Vergrößern des Bildes
Nigel Farage: Der rechtsextreme Politiker nimmt an der britischen Version des Dschungelcamps teil. (Quelle: Mark Thomas / Parsons Media/imago-images-bilder)

Der Mann, der fast im Alleingang Großbritannien aus Europa vertrieb, zieht jetzt ins Dschungelcamp ein und gibt seinem Land Rätsel auf. Braucht er Geld, fehlt ihm der Rummel, ist ihm langweilig?

Lange nichts gehört von Nigel Farage, dem bunten Vogel, dem Großbritannien einiges zu verdanken hat, zum Beispiel den Austritt aus der Europäischen Union. Vermutlich langweilt er sich, seitdem er nicht mehr sein Land aufmischen darf. Vielleicht sucht er diese herrliche Aufmerksamkeit, die ihm vor nicht allzu langer Zeit zuteilgeworden war, oder er braucht schlichtweg Geld wie Eike Immel. Egal warum, ab diesem Sonntag bevölkert Farage die Mutter aller Dschungelcamps auf dem britischen Sender ITV und damit ist er natürlich die Sensation der neuen Staffel. Eine Million Pfund bekommt er dafür. Nicht schlecht, oder?

Auf deutsche Verhältnisse übertragen ist das ungefähr so, als würde Alexander Gauland ins Dschungelcamp einziehen und dann ein angebrütetes Entenei verspeisen oder am Penis-Colada teilnehmen. Bizarre Vorstellung, ich weiß und will sie gar nicht vertiefen, auch wenn sich die beiden Herren in ihrer Wirkmächtigkeit auf die politischen Verhältnisse durchaus ähnlich sind. Gauland ist der Gottvater der AfD, Farage der Gottvater des Brexit.

Das Comeback von David Cameron

Großbritannien muss in diesen Tagen gleich zwei halbwegs vergessene Rückkehrer verkraften. Der Zufall fügt es, dass sich auch David Cameron aus dem Nirwana zurückmeldet. Er war mal konservativer Premierminister und ließ es sich im Jahr 2016 einfallen, ein für allemal das leidige Problem Europa durch ein Referendum zu erledigen. Denn er war felsenfest davon überzeugt, dass er es gewinnen würde, wobei er freilich nicht mit Nigel Farage gerechnet hatte, der einen fulminant hysterischen Wahlkampf hinlegte.

Cameron trat daraufhin zurück, Farage triumphierte, bevor er sich wenig später ebenfalls aus der Politik zurückzog. Warum, verstand so ziemlich niemand außer ihm. Aber die Torys sind ja heutzutage genauso selbstvergessen radikal, wie es Farage war. Sie sind seine Memes.

Kontakt zu den jungen Wählern

Cameron bekommt es jetzt mit Annalena Baerbock und Tony Blinken zu tun. Farage darf sich mit Britney Spears Schwester Jamie Lynn verlustieren, die von sich sagt, sie sei bestens bekannt als Sängerin und Schauspielerin. Na ja, lässt sich vorsichtig einwenden, wenn überhaupt, kennt man sie als Schwester. Dazu begegnet Farage im Dschungel Nella Rose, einer belgisch-britischen Größe aus der Welt von Social Media, was ihm schwerfallen dürfte, weil er ja das weiße Großbritannien eindeutig dem farbigen vorzieht, wobei ihn allerdings die polnischen Klempner und die deutschen Ärzte noch mehr gestört hatten.

Farage ist schon in Australien gelandet, um sich seelisch und ästhetisch auf die kulinarischen Herausforderungen einzustellen. Natürlich hat er ausschließlich Hehres im Sinn. Nicht am staffelüblichen Lästern über abwesende Ehefrauen möchte er teilhaben und auch das Nacktduschen mit einer reizenden Kandidatin liegt ihm fern. Nein, am Kontakt zu den jungen Wählern liegt ihm, denen er seine politischen Überzeugungen nahebringen möchte, so sagt er uns. Welche Überzeugungen waren das noch mal? Ah ja.

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