Schwedischer Diplomat Tod von mutmaßlichem Spion gibt Rätsel auf

Kurz nach der Freilassung aus der U-Haft wird ein schwedischer Diplomat tot aufgefunden. Der Mann war zuvor wegen Spionageverdachts festgenommen worden.
Ein schwedischer Diplomat, der vergangene Woche unter Spionageverdacht festgenommen wurde, ist nach seiner Freilassung aus der Untersuchungshaft tot aufgefunden worden. "Wir müssen leider bestätigen, dass ein Mitarbeiter des Außenministeriums gestorben ist", teilte das schwedische Außenministerium am Freitag der Nachrichtenagentur AFP mit. Aus Rücksicht auf dessen Familie würden keine näheren Informationen bekannt gegeben. Schwedische Medien berichteten, bei dem in der Nacht tot aufgefundenen Mann handele es sich um den unter Verdacht stehenden Diplomaten.
Der schwedische Geheimdienst hatte die Festnahme am Montag bekannt gegeben, aber keine Einzelheiten zu dem Fall oder zur Identität des Verdächtigen genannt. Am Dienstag berichtete der Fernsehsender SVT, bei dem Festgenommenen handele es sich um einen hochrangigen Diplomaten. Am Mittwoch gab dann die Staatsanwaltschaft dessen Freilassung aus der U-Haft bekannt. Der Spionageverdacht gegen den Mann sei allerdings "nicht ausgeräumt", die Ermittlungen würden fortgesetzt.
Zusammenhang mit Rücktritt des Nationalen Sicherheitsberaters?
Wie SVT berichtete, untersucht der schwedische Geheimdienst, ob der Fall mit dem Rücktritt des neu ernannten Nationalen Sicherheitsberaters Tobias Thyberg zusammenhängt.
Thyberg, der bereits als schwedischer Botschafter in der Ukraine und in Afghanistan gedient hatte, war am 8. Mai nur wenige Stunden nach seiner Ernennung zum Sicherheitsberater zurückgetreten, nachdem der schwedischen Regierung und verschiedenen Medien anonym "sensible" Fotos von der Dating-App Grindr zugeschickt worden waren. Laut SVT handelte es sich bei dem Festgenommenen nicht um Thyberg.
- Nachrichtenagentur afp