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Osama bin Laden: So lief die Bestattung des Al-Kaida-Anführers


Terrorismus
So lief die Bestattung von Osama bin Laden ab

Von t-online, dpa, afp, dapd
Aktualisiert am 22.11.2012Lesedauer: 3 Min.
Die Leiche vom Al-Kaida-Chef Osama bin Laden wurde auf den US-Flugzeugträger "USS Carl Vinson" geflogenVergrößern des BildesDie Leiche vom Al-Kaida-Chef Osama bin Laden wurde auf den US-Flugzeugträger "USS Carl Vinson" geflogen (Quelle: dapd)
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Rund eineinhalb Jahre nach der Tötung Osama bin Ladens hat die US-Regierung erstmals Details über die Bestattung des ehemaligen Anführers des Terrornetzwerkes Al-Kaida freigegeben. Demnach sei der Leichnam entgegen anderslautender Gerüchte strikt nach islamischen Traditionen im Meer versenkt worden.

Insgesamt sind die Veröffentlichungen aber so dürftig, dass sie nicht allen Verschwörungstheorien den Wind aus den Segeln nehmen werden.

"Der Körper des Verstorbenen wurde gewaschen (Ablution) und dann in ein weißes Tuch gewickelt. Der Körper wurde in einen beschwerten Sack gegeben", beschrieb Flottenadmiral Charles Gaouette die Zeremonie in einer E-Mail vom 2. Mai 2011, die der Nachrichtenagentur AP vorliegt.

"Ein Militärpfarrer verlas vorbereitete religiöse Bemerkungen, die von einem Muttersprachler ins Arabische übersetzt worden waren. Anschließend wurde der Körper auf ein vorbereitetes flaches Brett gelegt, das hochgeklappt wurde, woraufhin der Körper des Verstorbenen ins Meer glitt."

Nur eine kleine Gruppe der Kommandeure des US-Flugzeugträgers "USS Carl Vinson", auf den die Leiche Bin Ladens geflogen wurde, soll über die Bestattung informiert gewesen sein. Zudem seien viele der internen E-Mails der US-Streitkräfte geschwärzt.

Keine Fotos, keine Videos

Das Pentagon gab auf AP-Anfrage zudem bekannt, über keine Fotos oder Videos von dem Einsatz gegen Bin Laden am 1. Mai 2011 zu verfügen. Demnach lägen auch keine Fotos der Leiche auf dem Flugzeugträger vor. Die CIA, die den Einsatz ausführte, reagierte auf Informationsgesuche von AP überhaupt nicht.

Das Verteidigungsministerium teilte zudem mit, weder Todesurkunde und Autopsiebericht noch Ergebnisse von DNA-Tests finden zu können, mit denen die Identität Bin Ladens festgestellt worden sein soll. Wenige Tage nach der Kommandoaktion im pakistanischen Abbottabad hatte das Weiße Haus erklärt, noch darüber entscheiden zu wollen, ob man Fotos der Leiche aufgrund deren Grausamkeit veröffentlichen könne.

Verschwörungstheorien, wonach der Terrorführer gar nicht tot sei, widersprach Anfang Mai 2011 allerdings Al-Kaida selbst, als in einer mehrseitigen Erklärung der Tod Bin Ladens bestätigt und zudem angekündigt wurde, den "Weg des Dschihad" fortzusetzen.

Daneben halten sich aber auch einige Theorien, wonach Bin Laden zwar tot, aber eben nicht am 1. Mai 2011 durch ein Spezialkommando der Navy Seals getötet worden sei. Eine dieser Versionen besagt, dass die USA davon jahrelang keinerlei Kenntnis hatten und letztlich einen günstigen Moment abwarteten, um die Nachricht der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

In dieser Theorie schließt sich der Kreis zur Seebestattung des Terrorfürsten. Da man keine Leiche hatte, so die Verschwörungstheorie, habe man eben so getan, als habe man sie eilig im Meer versenkt. Man wollte durch eine Erdbestattung keine Pilgerstätte für militante Dschihadisten schaffen, lautete dagegen die offizielle Begründung der USA.

Seebestattung im Islam unüblich

Dabei bezeichneten Vertreter muslimischer Verbände eine Seebestattung im Islam zumindest als unüblich. "Es sei denn, es handelt sich um eine Notsituation. Etwa, wenn jemand auf dem Meer gestorben ist und es keine Möglichkeit gibt, den Leichnam an Land zu bringen", sagte Ramazan Kuruyüz, der Vorsitzende der Islamischen Religionsgemeinschaft Hessen im Mai 2011.

Zudem gibt es da noch das Enthüllungsbuch des Elitesoldaten Mark Owen (Pseudonym), der am Einsatz gegen Bin Laden beteiligt war und anschließend ein Buch darüber geschrieben hat. Demnach habe während des Hubschrauber-Fluges aus Pakistan ein Mitglied der Navy Seals auf dem Brustkorb des Toten gesessen.

Allerdings nicht aus mangelndem Respekt, wie ein Regierungssprecher betonte, sondern weil es an Bord des Hubschraubers schlicht nicht genug Platz gegeben habe. An anderer Stelle widerspricht Owen in seinem Buch jedoch auch der offiziellen Aussage, wonach Bin Laden erschossen worden sei, als er nach einer Waffe gegriffen habe. Um den Tod des Terrorfürsten scheint also tatsächlich noch so einiges im Dunkeln liegen.

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