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Silvio Berlusconi: lieber ins Gefängnis als Sozialstunden ableisten


Ausland
Berlusconi will lieber ins Gefängnis als Sozialstunden ableisten

Von afp
Aktualisiert am 29.07.2013Lesedauer: 2 Min.
Italiens Ex-Ministerpräsident Berlusconi will auf keinen Fall Sozialstunden ableistenVergrößern des BildesItaliens Ex-Ministerpräsident Berlusconi will auf keinen Fall Sozialstunden ableisten (Quelle: Reuters-bilder)
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Angesichts der bevorstehenden Gerichtsentscheidung in der sogenannten Mediaset-Affäre hat Italiens Ex-Regierungschef Silvio Berlusconi angekündigt, im Falle einer Verurteilung lieber ins Gefängnis zu gehen als Sozialstunden abzuleisten. "Ich werde nicht ins Exil gehen. Genauso wenig werde ich es akzeptieren, von den sozialen Diensten eingesetzt zu werden wie ein Verbrecher, der umerzogen werden muss", sagte Berlusconi in einem Interview mit der Zeitung "Libero".

Da er älter als 70 Jahre sei, habe er zwar das Recht darauf, dass eine Haftstrafe in Hausarrest umgewandelt werde. Aber "wenn sie mich für schuldig befinden, wenn sie diese Verantwortung feststellen, werde ich ins Gefängnis gehen", fügte der 76-jährige Milliardär hinzu.

Sieben Millionen hinterzogen?

Allerdings zeigte sich Berlusconi "ziemlich zuversichtlich, dass sie mich nicht schuldig sprechen können". In der Zeit, auf die die Vorwürfe zurückgingen, sei er Ministerpräsident gewesen, so dass er sich nicht auch noch mit dem beanstandeten Handel von Fernsehrechten bei seiner Mediengruppe Mediaset habe beschäftigen können.

In dem Verfahren geht es um künstlich in die Höhe getriebene Preise für Übertragungsrechte für Filme und um Schwarzgeldkonten im Ausland. Scheinfirmen, die Berlusconi gehörten, sollen laut Anklage die Rechte gekauft und an die Sendergruppe Mediaset zurückverkauft haben. Durch die überhöhten Preise wurde laut Anklage die Steuerlast des Unternehmens gedrückt, so dass dem italienischen Fiskus sieben Millionen Euro entgangen seien.

"Ich habe seit einem Monat nicht geschlafen"

Berlusconi beteuert seine Unschuld. "Ich habe seit einem Monat nicht geschlafen", sagte Berlusconi nun in dem Interview. "Ich wache nachts auf, starre an die Decke und denke darüber nach, was sie mir angetan haben."

Der italienische Kassationsgerichtshof in Rom befasst sich am Dienstag in dritter und letzter Instanz mit dem Urteil in der Mediaset-Affäre. Wird das Urteil wegen Steuerbetrugs aufrecht erhalten, darf Berlusconi, der mittlerweile im italienischen Senat sitzt, fünf Jahre lang keine öffentlichen Ämter ausüben.

Vier Jahre Haft in erster Instanz

In den ersten beiden Instanzen war Berlusconi überdies zu einer vierjährigen Haftstrafe verurteilt worden, die allerdings wegen einer allgemeinen Amnestieregelung auf ein Jahr verkürzt wurde. In Italien werden Haftstrafen für über 70-Jährige allerdings in Hausarrest umgewandelt, wenn sie nicht wegen Gewaltdelikten verhängt wurden.

Ob der Kassationsgerichtshof bereis am Dienstag die dann endgültige Entscheidung fällt, ist ungewiss. Er könnte auch mehrere Tage lang über Berlusconis Fall beraten oder die Entscheidung sogar auf einen anderen Termin vertagen.

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