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Krim-Krise: Altkanzler Helmut Kohl kritisiert Umgang des Westens mit Russland


Altkanzler Kohl kritisiert Umgang des Westens mit Russland

Von dpa, afp, ap
11.03.2014Lesedauer: 3 Min.
Altkanzler Helmut Kohl mischt sich in die Krim-Krise ein.Vergrâßern des BildesAltkanzler Helmut Kohl sieht beim Westen einen "Mangel an SensibilitÀt" in der Krim-Krise (Bild vom 26. Juni 2013). (Quelle: dpa-bilder)
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Kanzlerin Angela Merkel verschÀrft den Ton Richtung Russland. Auch BundesprÀsident Joachim Gauck kritisiert das Vorgehen Moskaus außergewâhnlich deutlich. Helmut Kohl dagegen zÀumt das Pferd von hinten auf: Der Altkanzler sieht im Umgang des Westens mit PrÀsident Wladimir Putin ein Problem.

"Die Aufbruchstimmung in der Ukraine wurde nicht mehr klug begleitet", kritisiert der Altkanzler laut "Bild"-Zeitung. "Ebenso hat es an SensibilitΓ€t im Umgang mit unseren russischen Nachbarn gemangelt, insbesondere mit PrΓ€sident Putin", so Kohl, der sich in der Vergangenheit nur noch selten zu Wort gemeldet hat.

Merkel: Russland hat Krim "geraubt"

Die Kanzlerin dagegen hat Russland auf einer Sitzung der Unionsfraktion nach Angaben von Teilnehmern vorgeworfen, die ukrainische Halbinsel Krim "geraubt" zu haben. "Man kann schon von Annexion sprechen", sagte die Kanzlerin weiter. Dies dΓΌrfe man der russischen FΓΌhrung nicht durchgehen lassen.

Merkel sei vor der Fraktion einerseits nachdenklich und besonnen, aber auch sehr entschlossen und mit einer "klaren Ansage" aufgetreten. Sie habe auch bekrΓ€ftigt, es solle von deutscher Seite aus im Umgang mit der Krise einen Dreiklang geben: einerseits Hilfen fΓΌr die Ukraine, andererseits auch weitere GesprΓ€che mit Russland, doch mΓΌssten Russland auch Grenzen gesetzt werden. Merkel erneuerte demnach in diesem Zusammenhang die Drohung mit Sanktionen.

Deutliche Worte von Gauck

Auch BundesprΓ€sident Gauck ΓΌbte deutliche Kritik an Russlands Vorgehen in der Krim-Krise: "Ich bin besorgt darΓΌber, dass das russische Vorgehen die SouverΓ€nitΓ€t der Ukraine riskiert und bewusst eine VerschΓ€rfung der Situation einkalkuliert", sagte Gauck nach einem GesprΓ€ch mit dem GeneralsekretΓ€r des Europarates, ThorbjΒ’rn Jagland. Der BundesprΓ€sident forderte die EuropΓ€ische Union zum Zusammenhalt in der Debatte ΓΌber Sanktionen gegen Moskau auf.

Er sei sich mit Jagland einig, dass jede Eskalation vermieden werden mΓΌsse und "dass es insbesondere darauf ankommen muss, die territoriale IntegritΓ€t der Ukraine zu wahren", sagte Gauck. In einer solchen Situation mΓΌsse man sich bewusst machen, "dass wir alle KrΓ€fte stΓ€rken mΓΌssen, die das internationale Recht respektieren. Wir brauchen eine friedliche Auseinandersetzung darΓΌber, wie es zu einer Beilegung dieses Konflikts kommen kann."

Krim-Parlament erklΓ€rt UnabhΓ€ngigkeit

Unterdessen treibt das pro-russische Parlament der Krim - wenige Tage vor dem umstrittenen Referendum - die Abspaltung von der Ukraine voran. Die Volksvertretung in Simferopol erklΓ€rte die UnabhΓ€ngigkeit der Schwarzmeer-Halbinsel. Der Schritt sei juristisch notwendig fΓΌr das Referendum am Sonntag und den geplanten Beitritt der Krim zur Russischen FΓΆderation. Die ukrainische Verfassung verbietet solche Abstimmungen in einzelnen Gebieten des Landes. Der Westen hΓ€lt den gesamten Abspaltungsprozess fΓΌr vΓΆlkerrechtswidrig.

Nach dem Willen der Regierung in Moskau sollen russische Muttersprachler kΓΌnftig einfacher die russische StaatsbΓΌrgerschaft erhalten. Der Schritt mitten in der Krim-Krise zielt nach Ansicht von Experten auf Millionen Menschen auf der ukrainischen Halbinsel sowie im Osten und SΓΌden des Nachbarlandes.

Russland setzt FallschirmjÀger-Übung an

Für einen Wechsel der Staatsbürgerschaft kÀmen Menschen infrage, die selbst oder deren Vorfahren in Russland, in der Sowjetunion oder im Russischen Zarenreich gelebt hÀtten, hieß es in einem Gesetzentwurf der Regierung. Eine Sprachkommission werde Bewerber prüfen, kündigte MinisterprÀsident Dmitri Medwedew der Staatsagentur Itar-Tass zufolge an.

Die russische Armee setzte unterdessen eine Übung von etwa 3500 FallschirmjÀgern an. Die Luftlandetruppen sollten bei einem parallelen Absprung mit Hilfe von 36 Transportflugzeugen ihre Kampfbereitschaft proben, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau der Staatsagentur Ria Nowosti zufolge mit. Die Übung stehe nicht im Zusammenhang mit der Krise auf der Krim, versicherte das Ministerium.

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