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Taliban-Führer Mullah Akhtar Mansur - Tod nach US-Drohnenangriff


Afghanische Regierung bestätigt
Taliban-Führer bei US-Drohnenangriff getötet

Von ap, afp, dpa
Aktualisiert am 23.05.2016Lesedauer: 2 Min.
Taliban-Chef Mullah Achtar Mansur ist offenbar tot.Vergrößern des BildesTaliban-Chef Mullah Achtar Mansur ist offenbar tot. (Quelle: dpa-bilder)
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Taliban-Chef Mullah Achtar Mansur ist durch einen gezielten Drohnenangriff getötet worden. Das bestätigen ein ranghoher Taliban und die afghanische Regierung.

Er könne glaubhaft versichern, "dass Mullah Mansur nicht mehr ist", sagte ein führender Taliban-Vertreter der Nachrichtenagentur AFP. Zwei weitere Quellen bestätigten, dass andere führende Mitglieder der Miliz auf dem Weg in die pakistanische Stadt Quetta seien, um einen Nachfolger für Mansur zu bestimmen.

Auch der afghanische Geheimdienst NDS und der Regierungsgeschäftsführer Abdullah Abdullah melden, dass Mansur tot sei. Er sei bei einem Drohnenangriff in Pakistan, getötet worden, schrieben sie über den Kurznachrichtendienst Twitter.

Taliban-Kommandeur Mullah Abdul Rauf bestätigte am Morgen gegenüber der Nachrichtenagentur AP Mansurs Tod. Der Angriff sei am Freitagabend erfolgt. Er habe im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet stattgefunden.

USA bestätigen Drohnenangriff

Dass es den Drohnenangriff gegeben hat, ist unstrittig. Das US-Verteidigungsministerium hat die Operation bestätigt, den Tod Mansurs jedoch noch nicht. Es sei aber "wahrscheinlich", dass er tot sei, sagte Pentagon-Sprecher Peter Cook. Derzeit würden die Informationen überprüft. "Mansur war das Ziel und wurde wahrscheinlich getötet", sagte der US-Regierungsvertreter, der anonym bleiben wollte.

US-Außenminister John Kerry hat den gezielten Angriff auf Mansur, der von Präsident Barack Obama autorisiert wurde, mit der von ihm ausgehenden Gefahr für US-Soldaten begründet. Bei einem Besuch in Myanmar sagte Kerry, Mansur sei eine "unmittelbare Bedrohung für US-Mannschaften, afghanische Zivilisten und afghanische Sicherheitskräfte" gewesen.

Die Taliban hatten im vergangenen Jahr bekanntgegeben, dass ihr Gründer Mullah Omar tot sei - und zwar bereits seit zwei Jahren. Nach dieser Bekanntgabe wurde im Juli Mansur zum neuen Chef der Islamisten ernannt, der aber innerhalb der Miliz nicht unumstritten ist. Mehrere andere Talibanführer wandten sich von ihm ab und schlossen sich teilweise anderen Gruppen wie dem Islamischen Staat (IS) an.

Ende vergangenen Jahres vermeldete die afghanische Regierung schon einmal den Tod von Mansur. Dies wurde von den Taliban allerdings vehement dementiert.

Afghanische Sicherheitskräfte überfordert

Taliban-Angriffe verbreiten vor allem in Afghanistan seit Jahren eine Atmosphäre der Unsicherheit. Im vergangenen Jahr wurden nach Angaben der UNO mehr als 3500 Zivilisten in dem Konflikt getötet. Dabei profitieren die Islamisten davon, dass der im Jahr 2001 begonnene Nato-Kampfeinsatz am Hindukusch Ende 2014 offiziell beendet wurde.

Für die Sicherheit im Land sind seitdem die afghanischen Kräfte zuständig - und die sind offenbar überfordert. Die Lage verschlechterte sich zuletzt zusehends, die internationalen Truppen im Land sollen offiziell nur noch die afghanische Armee ausbilden und beraten.

Die internationale Gemeinschaft drängt zugleich auf Friedensgespräche zwischen der Regierung und den Taliban, allerdings stellen die Islamisten dafür eine Reihe von Vorbedingungen, unter anderem den Abzug der insgesamt rund 13.000 ausländischen Soldaten im Land.

Derzeit führen die radikalislamischen Kämpfer gerade eine selbst ausgerufene Frühjahrsoffensive, die durch vermehrte Anschläge gekennzeichnet ist. So wurden Mitte April bei einem Angriff in der Nähe mehrere Regierungsgebäude in Kabul mehr als 60 Menschen getötet.

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