Erdogans Säuberungen Wieder Tausende in der Türkei inhaftiert oder suspendiert
Die türkischen Behörden haben weitere 3900 Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes sowie von Polizei und Militär von ihren Aufgaben suspendiert.
Darunter seien Wachleute von Gefängnissen, Verwaltungsbeamte und Mitarbeiter des Ministeriums für Religionsangelegenheiten, wurde am Samstag im offiziellen Amtsblatt der Regierung bekanntgegeben. Sie würden verdächtigt, Verbindungen zu "terroristischen Organisationen und Strukturen" zu haben, die eine Bedrohung der nationalen Sicherheit darstellten.
Es handelt sich um die zweite Aktion gegen angeblich regierungsfeindliche Personen im öffentlichen Dienst seit dem Referendum über die Ausweitung der Machtbefugnisse von Präsident Recep Tayyip Erdogan am 16. April. Am Mittwoch waren mehr als 9000 Polizisten vom Dienst suspendiert und weitere 1000 festgenommen worden.
Ihnen wurden Kontakte zum Netzwerk des in den USA lebenden türkischen Predigers Fethullah Gülen vorgeworfen. Erdogan macht Gülen für den Putschversuch im vergangenen Jahr verantwortlich. Dieser bestreitet die Vorwürfe. Seit dem Putschversuch wurden bereits rund 120.000 Menschen von ihren Jobs suspendiert. Mehr als 40.000 kamen ins Gefängnis.