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Konflikte: Rebellen geben mehrere Städte im Süden Syriens auf


Konflikte
Rebellen geben mehrere Städte im Süden Syriens auf

Von dpa
01.07.2018Lesedauer: 3 Min.
Syrische Soldaten in einem weitgehend zerstörten Vorort von Damaskus.Vergrößern des BildesSyrische Soldaten in einem weitgehend zerstörten Vorort von Damaskus. (Quelle: Ammar Safarjalani/XinHua./dpa)
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Damaskus (dpa) - Nach heftigen Kämpfen haben Rebellen im Süden Syriens mehrere Städte aufgegeben und der Regierung überlassen.

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte teilte am Samstag mit, für mindestens acht Städte in der Provinz Daara seien entsprechende Vereinbarungen erzielt worden. Diese seien durch die mit der syrischen Regierung verbündeten Russen und örtlichen Politikern vermittelt worden. Damit würden die Regierungskräfte mehr als die Hälfte der Provinz kontrollieren, zu Beginn der Eskalation seien es rund 30 Prozent gewesen.

Die Region um Daraa gehört zu den letzten Rebellengebieten in dem Bürgerkriegsland. Die syrische Regierung hatte im vergangenen Monat eine Offensive gestartet. Nach UN-Schätzungen sind in der Region etwa 50.000 Menschen auf der Flucht.

Russland als Verbündeter der Regierung sowie die USA und Jordanien hatten sich vor einem Jahr auf eine Deeskalationszone für die Region geeinigt. Die Armee und verbündete Milizen begannen vor anderthalb Wochen jedoch mit Angriffen. Seit Montag versuchen sie, die Verbindung zwischen der teilweise von Rebellen kontrollierten Stadt Daraa und Jordanien zu kappen.

Angesichts der instabilen Lage im syrischen Grenzgebiet hat die israelische Armee weitere Truppen auf die Golanhöhen verlegt. Die für die Syrien-Grenze zuständige Division sei mit Panzer- und Artillerietruppen verstärkt worden, teilte die Armee am Sonntag mit. Israel hatte die syrischen Golanhöhen 1967 erobert und später annektiert.

Israels Streitkräfte seien auf mögliche Entwicklungen auf den Golanhöhen vorbereitet, hieß es weiter. "Die israelische Armee wird ihre Politik der Nichteinmischung in den Syrienkonflikt fortsetzen, aber entschlossen reagieren, sollten die israelische Souveränität verletzt oder israelische Zivilisten bedroht werden." Die humanitäre Hilfe Israels für syrische Zivilisten werde fortgesetzt.

Israels Luftwaffe hat in den vergangenen Monaten mehrfach Ziele in Syrien angegriffen. Die Bombardierungen richten sich Beobachtern zufolge gegen iranische Truppen und andere Kräfte, die wie die schiitische Hisbollah von Teheran unterstützt werden. Der mit Israel verfeindete Iran ist ein Verbündeter der syrischen Regierung. Israel hat immer wieder betont, man werde eine militärische Etablierung des Irans in Syrien nicht dulden.

Angesichts der heftigen Kämpfe in Syrien stellt sich die israelische Armee zugleich auf die Behandlung zahlreicher Verletzter aus dem feindlichen Nachbarland ein. "Wir bereiten uns darauf vor, dass mehr Verletzte kommen werden", sagte der Kommandeur des Hilfsprogramms "Gute Nachbarschaft" am Sonntag.

Binnen anderthalb Wochen seien Tausende syrische Flüchtlinge in das Gebiet nahe der Grenze zu Israel gekommen, sagte der Oberstleutnant der Deutschen Presse-Agentur. Es handele sich um etwa 1800 Familien.

In Israel werden gegenwärtig sechs verletzte Syrer behandelt, darunter vier Kinder, deren Eltern bei Kämpfen getötet worden waren. Zwei der Kinder im Alter von sechs und sieben Jahren schwebten nach Krankenhausangaben in Lebensgefahr. Nach ihrer Genesung sollten sie zurück in ihr Heimatland gebracht werden, sagte der Oberstleutnant. "Syrien ist ihre Heimat und sie haben dort noch Familie."

In den vergangenen sechs Jahren seien im Rahmen der Operation "Gute Nachbarschaft" rund 3500 verletzte Syrer in Israel behandelt worden, sagte der israelische Repräsentant. Weitere 1300 syrische Kinder seien für jeweils einen Tag zur Behandlung bei Fachärzten nach Israel gebracht worden, etwa bei Hörproblemen und Diabetes.

Als Notfallhilfe für Tausende Flüchtlinge im Grenzgebiet habe die Armee in den vergangenen Tagen 300 Zelte, mehr als 30 Tonnen Nahrung, Medikamente sowie Kleidung und Schuhe über die Grenze gebracht.

"Man kann nicht einfach zusehen, wenn Menschen unter erbärmlichen Bedingungen leben, auch wenn es sich um ein feindliches Land handelt", sagte der Armeevertreter.

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