USA verlegen weitere Soldaten nach Saudi-Arabien
Washington (dpa) - Im Konflikt mit dem Iran schicken die USA zahlreiche weitere Soldaten nach Saudi-Arabien. AuΓerdem wΓΌrden unter anderem zwei Patriot-Raketenabwehrsysteme und zwei Kampfjet-Geschwader zur Verteidigung des Landes dorthin verlegt, teilte das Pentagon mit.
Zusammen mit anderen Verlegungen innerhalb des vergangenen Monats handele es sich um eine TruppenverstΓ€rkung von insgesamt 3000 Soldaten in der Region. Seit den Angriffen auf Γl-Anlagen in Saudi-Arabien Mitte September sind die Spannungen zwischen den USA und dem Iran eskaliert.
Das Pentagon betonte am Freitag: "Die Vereinigten Staaten streben keinen Konflikt mit dem iranischen Regime an." Verteidigungsminister Mark Esper sagte bei einer anschlieΓenden Pressekonferenz, Ziel sei, den Iranern eine Botschaft zu schicken: "Greift keine anderen souverΓ€nen Staaten an, bedroht keine amerikanischen Interessen oder amerikanische Truppen, sonst werden wir reagieren. Und ich habe immer wieder gesagt, verwechselt unsere ZurΓΌckhaltung nicht mit SchwΓ€che. Solltet Ihr das tun, werdet Ihr das bereuen."
Esper machte am Freitag erneut den Iran fΓΌr die Angriffe auf saudische Γl-Anlagen Mitte September verantwortlich. Deutschland, Frankreich und GroΓbritannien hatten sich dieser EinschΓ€tzung der USA angeschlossen. Der Iran dementiert weiterhin jede Verantwortung fΓΌr die Angriffe. Die von Teheran unterstΓΌtzten Huthi-Rebellen im Jemen hatten sich zu der der Tat bekannt. US-AuΓenminister Mike Pompeo hatte sie daraufhin der LΓΌge bezichtigt.
Erst vor rund zwei Wochen hatte das Pentagon mitgeteilt, 200 weitere Soldaten nach Saudi-Arabien zu verlegen. Zudem sollte das KΓΆnigreich unter anderem mit einem Raketenabwehrsystem und vier Radarsystemen ausgerΓΌstet werden. Das Ministerium teilte damals mit, es seien Vorbereitungen getroffen worden, bei Bedarf weitere KrΓ€fte und AusrΓΌstung zur VerfΓΌgung stellen zu kΓΆnnen. Sowohl die USA als auch der Iran haben wiederholt deutlich gemacht, sie wollten keinen Krieg.
Esper sagte am Freitag, als Reaktion auf iranische Provokationen hΓ€tten die USA seit Mai zusΓ€tzliche 14 000 Soldaten in die Region geschickt. AuΓerdem seien unter underem ein FlugzeugtrΓ€gerverband, B52-Kampfbomber und Drohnen in den Nahen Osten verlegt worden. Weitere Einheiten seien in Bereitschaft. Esper forderte besonders die EuropΓ€er auf, sich mit eigenen KrΓ€ften den USA anzuschlieΓen, um die StabilitΓ€t in der Region zu gewΓ€hrleisten.
Seit der einseitigen AufkΓΌndigung des Atomabkommens mit dem Iran durch die USA vor gut einem Jahr haben die Spannungen zwischen Washington und Teheran immer weiter zugenommen. Die USA wollen den Iran mit harten Sanktionen und einer Politik des "maximalen Drucks" dazu bewegen, einem neuen Abkommen mit hΓ€rteren Auflagen zuzustimmen und die UnterstΓΌtzung von Terrorgruppen in der Region einzustellen. Die US-Sanktionen haben die wichtige Γl- und GasfΓΆrderung des Irans hart getroffen und eine Wirtschaftskrise ausgelΓΆst. Der Iran will sein Atomprogramm nun allerdings wieder hochfahren.
Die US-Sanktionen haben zur Folge, dass das VermΓΆgen sanktionierter Personen und Institutionen in den USA eingefroren wird und US-Firmen und Banken keine GeschΓ€fte mehr mit ihnen machen dΓΌrfen. Auch auslΓ€ndische Banken und Personen, die weiterhin mit ihnen GeschΓ€fte machten, kΓΆnnten nach US-Angaben mit Sanktionen belegt werden.