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Tschechien bittet um Mithilfe bei Behandlung von Covid-19-Patienten


Nach langem Zögern
Tschechien bittet um Mithilfe bei Behandlung von Covid-19-Patienten

Von dpa, afp, rtr, mam

Aktualisiert am 05.03.2021Lesedauer: 2 Min.
Covid-Intensivstation in der Uniklinik Dresden: Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer will Betten für Corona-Patienten aus Tschechien bereitstellen.Vergrößern des BildesCovid-Intensivstation in der Uniklinik Dresden: Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer will Betten für Corona-Patienten aus Tschechien bereitstellen. (Quelle: Max Stein/imago-images-bilder)
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Die tschechischen Krankenhäuser sind überlastet – und die Regierung des Landes in einer Situation, in der sie niemals sein wollte. Sie hat die Nachbarländer um Hilfe gebeten. Die sächsische Regierung reagiert sofort.

Tschechien nimmt in der Corona-Krise nach langem Zögern nun doch Hilfsangebote aus dem Ausland an. Man habe Deutschland, Polen und die Schweiz um die Übernahme und Behandlung von mindestens einem Dutzend Covid-19-Patienten gebeten, teilte das Gesundheitsministerium in Prag am Freitagnachmittag mit. Grund sei die Überlastung der Krankenhäuser, so dass die üblichen Behandlungsstandards nicht mehr gewährleistet werden könnten.

Deutschland ist nach Angaben von Außenminister Heiko Maas bereit, Corona-Patienten aus Tschechien in Deutschland zu versorgen. "Wir sind bereit, Kranke in deutschen Krankenhäusern zu versorgen", sagt Maas. Das laufe über die Bundesländer. "Wir würden das sehr begrüßen, wenn wir die schwierige Situation in Tschechien damit etwas mildern könnten", so Maas.

Gesundheitsminister: "Wir sind in einer Situation, in der wir niemals sein wollten"

Konkrete Patienten seien laut des Gesundheitsministeriums in Prag noch nicht ausgewählt worden. Die Entscheidung liege beim jeweiligen behandelnden Arzt. "Wir sind in einer Situation, in der wir niemals sein wollten", sagte der tschechische Gesundheitsminister Jan Blatny. Noch wenige Stunden zuvor hatte er ausländische Hilfe nicht sofort für nötig gehalten. Doch der Druck auf die Krankenhäuser wächst nach Angaben der Behörden stetig.

Die sächsische Landesregierung teilte am Freitag mit, dass sie das Nachbarland im Kampf gegen die Pandemie unterstütze. Dies beinhalte die Aufnahme von bis zu neun tschechischen Intensivpatienten sowie "die Lieferung von Impfstoff und Schnelltests in die besonders betroffenen Grenzregionen".

"Die wirksame Eindämmung der Corona-Pandemie gelingt nur gemeinsam. Die tschechischen Nachbarn sind unsere Freunde – wir sind dankbar für das gewachsene Vertrauen und das Miteinander. In Zeiten der Krise ist eine Hilfe für uns selbstverständlich", erklärte Michael Kretschmer, Ministerpräsident von Sachsen. Gemeinsam mit Bayern und Thüringen habe man insgesamt 16.800 Impfdosen in tschechische Grenzregionen geliefert.

Offizielles Hilfeersuchen wurde noch nicht gestellt

"Es ist für den Alltag beiderseits der Grenze von großer Bedeutung, das Infektionsgeschehen dringend unter Kontrolle zu bringen", betonte Kretschmer. Zugleich habe man die Lieferung von 40.000 Schnelltests für die besonders betroffenen Grenzregionen angeboten.

Auch andere Bundesländer könnten tschechische Intensivpatienten aufnehmen. Voraussetzung sei allerdings ein offizielles Hilfeersuchen der tschechischen Regierung an den Bund, so der CDU-Politiker. Dieses wurde laut Blatny noch nicht gestellt. Tschechische Krankenhäuser könnten aber um Hilfe aus dem Ausland bitten, sagte er. Seine Regierung habe dafür "die Systeme und Verfahren auf die Beine gestellt". Der Gesundheitsminister geht davon aus, dass die tschechischen Krankenhäuser in den kommenden Tagen täglich 600 bis 700 neue Patienten aufnehmen müssen.

Tschechien hat derzeit EU-weit die höchste Neuinfektionsrate, sie ist gut zehnmal so hoch wie in Deutschland. Innerhalb von sieben Tagen steckten sich nach Berechnungen mehr als 800 Menschen je 100.000 Einwohner mit dem Coronavirus an. Seit Pandemie-Beginn gab es knapp 1,3 Millionen nachgewiesene Infektionen und 21.325 Todesfälle.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, AFP, Reuters
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