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China schickt Kampfflugzeuge – Taiwan in Alarmbereitschaft


"Müssen wachsam sein"
China schickt Kampfflugzeuge – Taiwan in Alarmbereitschaft

Von dpa, reuters, cck

Aktualisiert am 05.10.2021Lesedauer: 2 Min.
Helikopter fliegen mit Taiwans Flagge über der Hauptstadt Taipeh: Das Land fühlt sich durch China massiv unter Druck gesetzt.Vergrößern des BildesHelikopter fliegen mit Taiwans Flagge über der Hauptstadt Taipeh: Das Land fühlt sich durch China massiv unter Druck gesetzt. (Quelle: Daniel Cheng Shou-Yi/Zuma Wire/imago-images-bilder)
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Fast 150 chinesische Kampfflugzeuge hat Taiwan in den vergangenen Tagen in seiner Luftverteidigungszone verzeichnet. China gehe zu weit, kritisiert der taiwanesische Ministerpräsident.

Taiwan muss angesichts der "übertriebenen" militärischen Aktivitäten Chinas wachsam sein – dazu mahnte der Ministerpräsident des Landes, Su Tsen-chang. Seit dem chinesischen Nationalfeiertag am Freitag verzeichnete Taiwan 148 Flugzeuge der chinesischen Luftwaffe in seiner Identifikationszone zur Luftabwehr (ADIZ). Allein am Montag waren es 56 chinesische Kampfflugzeuge und Bomber, so viele wie noch nie zuvor.

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"Taiwan muss wachsam sein, während China zu weit geht", sagte Su vor Journalisten in Taipeh. "Die Welt sieht, dass China wiederholt den Frieden in der Region untergräbt und Taiwan unter Druck setzt." Taiwan bezeichnet Chinas wiederholte militärische Aktivitäten in seiner Nähe als "graue Kriegsführung", die darauf abziele, Taiwans Streitkräfte zu ermüden und die Reaktionen des Landes zu testen.

USA stehen "felsenfest" zu Taiwan

Taiwan müsse sich selbst stärken und Geschlossenheit demonstrieren, fügte er hinzu. "Nur dann werden Länder, die Taiwan annektieren wollen, es nicht wagen, einfach auf Gewalt zurückzugreifen. Nur wenn wir uns selbst helfen, können andere uns helfen."

Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen warnte vor "katastrophalen Folgen für den regionalen Frieden", sollte China den Inselstaat übernehmen. "Es würde bedeuten, dass in dem heutigen globalen Wettbewerb der Werte, der Autoritarismus die Oberhand über die Demokratie hat", schrieb sie in einem Artikel im Journal "Foreign Affairs". Taiwan hoffe weiterhin auf eine friedliche Koexistenz mit China, werde jedoch alles tun, um seine Demokratie zu verteidigen.

Auch die US-Regierung kritisierte Chinas Handeln. Die "provokanten militärischen Aktivitäten" seien "destabilisierend, riskieren Fehlkalkulationen und untergraben Frieden und Stabilität in der Region", sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki. Die USA würden Taiwan weiterhin unterstützen, ausreichende Fähigkeiten zur Selbstverteidigung aufrechtzuerhalten. Die Verpflichtung der USA gegenüber Taiwan sei "felsenfest", sagte Psaki. Die USA sind Taiwans wichtigster Militärlieferant.

China spricht von "notwendigen Gegenmaßnahmen"

China bezeichnete die Flüge hingegen als "notwendige Gegenmaßnahmen" auf die Aktivitäten der USA in der Region. Die US-Regierung liefere Waffen an Taiwan, verstärke die offiziellen Beziehungen zu Taipeh und schicke Kriegsschiffe durch die Taiwanstraße, sagte Außenamtssprecherin Hua Chunying. Sie forderte die USA auf, nicht mehr die Unabhängigkeitskräfte in Taiwan zu unterstützen. Diese "provokativen Schritte" würden Frieden und Stabilität untergraben, so die Sprecherin.

China hat in der Vergangenheit den Druck auf Taiwan erhöht, um es zur Anerkennung der chinesischen Souveränität zu zwingen. Taiwan erklärt dagegen, es sei ein unabhängiger Staat und werde Freiheit und Demokratie verteidigen. Zu den wichtigsten Unterstützern Taiwans zählen die USA. Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen hat die Modernisierung der Streitkräfte zu einer Priorität gemacht und setzt dabei auf den Einsatz neuer, mobiler Waffen, um einen Angriff Chinas so kostspielig wie möglich zu machen.

Anmerkung: In einer früheren Version hieß es, Taiwan registriere eine Zunahme von chinesischen Flugzeugen, die in den taiwanesischen Luftraum eindringen. Es handelt sich jedoch nicht um den Luftraum, sondern um die Identifikationszone zur Luftabwehr (ADIZ).

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und Reuters
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