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Britischer Geheimdienst: Spionin aus China im Parlament entlarvt – Jahre aktiv


"Agentin im Parlament aktiv"
Britischer Geheimdienst entdeckt Spionin aus China

Von afp
Aktualisiert am 14.01.2022Lesedauer: 2 Min.
Spaziergänger in London auf der Westminster Brücke (Symbolbild): Ins britische Parlament hatte sich offenbar eine Spionin eingeschlichen.Vergrößern des BildesSpaziergänger auf der Westminster Brücke in London (Symbolbild): Ins britische Parlament hatte sich offenbar eine Spionin eingeschlichen. (Quelle: ZUMA Wire/imago-images-bilder)
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Die Geschichte klingt wie aus einem Hollywood-Film: Eine Spionin Chinas soll versucht haben, britische Parlamentarier zu beeinflussen. Die Frau war seit Jahren politisch aktiv, ihr wurde sogar ein Orden verliehen.

Der britische Inlandsgeheimdienst hat das Parlament in London vor einer angeblichen Spionin Chinas gewarnt. Das Büro des Sprechers des britischen Unterhauses, Lindsay Hoyle, bestätigte am Donnerstag, dass es die Abgeordneten "in Absprache mit den Sicherheitsdiensten" per E-Mail über den Vorfall informiert habe. Innenministerin Priti Patel zufolge versuchte eine Person, "für die Kommunistische Partei Chinas" Parlamentarier zu beeinflussen.

Dem konservativen Abgeordneten Iain Duncan Smith zufolge wurde Hoyle "vom MI5 kontaktiert". Dieser habe die Abgeordneten gewarnt, dass eine "Agentin der chinesischen Regierung im Parlament aktiv war".

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Die vom MI5 herausgegebene Warnmeldung, die von britischen Medien zitiert wurde, identifiziert die mutmaßliche Agentin als Christine Lee. Demnach habe diese sich "wissentlich im Namen der Arbeitsabteilung der Vereinigten Front der Kommunistischen Partei Chinas an politische Einmischungsaktivitäten beteiligt".

Spionin soll vermittelt haben

Den Berichten zufolge spielte die in London ansässige Anwältin eine Vermittlerrolle bei "finanziellen Zuwendungen an politische Parteien, Parlamentarier, angehende Parlamentarier und Personen, die politische Ämter im Vereinigten Königreich in Erwägung ziehen". Lee soll 200.000 Pfund (239.000 Euro) an den Oppositionspolitiker Barry Gardiner sowie weitere Hunderttausende Pfund an dessen Labour-Partei gespendet haben. Das Geld stammte demnach von ausländischen Staatsangehörigen aus China und Hongkong.

Lee war offenbar gut im Londoner Regierungsviertel vernetzt. Sie wurde mit dem ehemaligen konservativen Premierminister David Cameron bei einer Veranstaltung im Jahr 2015 fotografiert, sowie bei einer anderen Gelegenheit mit dem ehemaligen Labour-Chef Jeremy Corbyn. Im Jahr 2019 zeichnete die konservative Premierministerin Theresa May Lee für ihren Beitrag zu guten Beziehungen Großbritanniens zu China mit einem Orden aus.

"Wir lehnen Einschüchterung in Großbritannien entschieden ab"

Die chinesische Botschaft in London wies die Spionage-Anschuldigungen zurück und erklärte: "Wir müssen und werden niemals versuchen, Einfluss in einem ausländischen Parlament zu kaufen". Sie fügte hinzu: "Wir lehnen Verleumdung und Einschüchterung der chinesischen Gemeinschaft in Großbritannien entschieden ab."

Der mittlerweile zurückgetretene Barry Gardiner erklärte, dass alle Spenden ordnungsgemäß gemeldet worden seien. Er erklärte zudem, dass Lees Sohn bis zu seinem Rücktritt am Donnerstag für ihn gearbeitet habe.

Der konservative Abgeordnete Duncan Smith äußerte sich besorgt darüber, dass Lee nicht festgenommen, sondern nur daran gehindert wird, das Parlament zu betreten. Er forderte außerdem eine Überarbeitung der Regeln für die parlamentarische Akkreditierung. Der frühere Verteidigungsminister Tobias Ellwood sagte hingegen im Unterhaus, die Vorwürfe seien "die Art von Einmischung in der Grauzone, die wir jetzt von China erwarten".

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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