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Großbritannien: Boris Johnson will letzte Corona-Regeln aufheben


Briten beenden Corona-Regeln
Johnson: "Wir geben den Menschen endlich ihre Freiheit zurück"

Von dpa, afp
Aktualisiert am 21.02.2022Lesedauer: 2 Min.
Boris Johnson: Der britische Premierminister will auch die letzten Corona-Maßnahmen fallen lassen.Vergrößern des BildesBoris Johnson: Der britische Premierminister will auch die letzten Corona-Maßnahmen fallen lassen. (Quelle: Tayfun Salci/imago-images-bilder)
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Bereits im Januar hob Großbritannien viele Corona-Maßnahmen wie die Maskenpflicht auf. Nun sollen auch die letzten Einschränkungen fallen. Speziell an einem Vorhaben der Regierung gibt es jedoch scharfe Kritik.

Der britische Premierminister Boris Johnson hat die Abschaffung der letzten Corona-Maßnahmen in England angekündigt. "Die Pandemie ist noch nicht vorbei, aber dank der unglaublichen Impfkampagne sind wir der Rückkehr zur Normalität einen Schritt näher gekommen und geben den Menschen endlich ihre Freiheit zurück", erklärte Johnson am Montag. Gesundheitsexperten und die Opposition kritisierten die Abschaffung der Schutzmaßnahmen als verfrüht.

Johnson will im Laufe des Tages im Parlament seine konkrete Strategie für das "Leben mit Corona" darlegen. Seine Regierung, die für die Corona-Maßnahmen in England zuständig ist, hatte die meisten Beschränkungen wie die Maskenpflicht schon Ende Januar abgeschafft. Als eine der letzten Schutzmaßnahmen soll nun voraussichtlich noch in dieser Woche die Pflicht zur häuslichen Isolation nach einem positiven Corona-Test abgeschafft werden. Auch die kostenlosen Test-Angebote will die Regierung zurückfahren. Man habe einen Punkt erreicht, an dem man statt staatlicher Regeln an die Eigenverantwortung der Bürger appellieren könne, hatte Johnson am Wochenende in der BBC erklärt.

Kritik vom staatlichen Gesundheitsdienst

Großbritannien ist mit mehr als 158.000 Todesfällen eines der am stärksten von der Pandemie betroffenen Länder Europas. Die Zahl der Neuinfektionen ist zwar immer noch hoch, die Infektions- und Hospitalisierungsrate ist aber seit Jahresbeginn stark zurückgegangen.

Die Spitzen des staatlichen Gesundheitsdienstes NHS lehnen die Abschaffung der Isolationspflicht und der kostenlosen Tests trotzdem mehrheitlich ab, wie der Verbandsvorsitzende der NHS Confederation, Matthew Taylor, erklärte. Zwar gebe es dank der Impfungen und neuer Corona-Medikamente inzwischen "echte Hoffnung", sagte Taylor. "Aber die Regierung kann keinen Zauberstab schwenken und so tun, als sei die Bedrohung vollständig verschwunden."

Sorge vor "Dominoeffekt"

Der Corona-Beauftragte der Weltgesundheitsorganisation (WHO), David Nabarrro, kritisierte die Abschaffung der Isolationspflicht als "sehr unklug". Er mache sich "wirklich Sorgen", dass Großbritannien mit diesem Ausscheren aus dem wissenschaftlichen Konsens einen weltweiten "Dominoeffekt" auslösen könnte, sagte Nabarro in der BBC.

Die oppositionelle Labour-Partei kritisiert vor allem den Wegfall der kostenlosen Corona-Tests. Sie wirft der britischen Regierung vor, mit der Abschaffung der letzten Schutzmaßnahmen von der Affäre um Lockdown-Partys am Regierungssitz in der Downing Street ablenken zu wollen. "Boris Johnson erklärt den Sieg, bevor der Krieg vorbei ist, um von der Polizei abzulenken, die an seine Tür klopft", sagte der gesundheitspolitische Sprecher der Labour-Partei, Wes Streeting.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und AFP
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