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Israel: Hamas-Geiseln berichten von Gefangenschaft


Hamas-Geiseln berichten
"Ich habe 54 Tage lang die Hölle erlebt"


Aktualisiert am 15.01.2024Lesedauer: 3 Min.
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ISRAEL-PALESTINIANS/100DAYS-HOSTAGESVergrößern des Bildes
24-Stunden-Kundgebung in Israel: Angehörige gedenken den Geiseln. (Quelle: Alexandre Meneghini/reuters)

In Tel Aviv demonstrierten Angehörige der Hamas-Geiseln 24 Stunden lang. Einige Geiseln erzählen von ihren schrecklichen Erlebnissen in Gefangenschaft.

Vor 100 Tagen ist die Terrororganisation Hamas in Israel eingefallen und hat dem Land immenses Leid zugefügt. Die Terroristen verschleppten über 200 Menschen, vergewaltigten Frauen und Mädchen, töteten mehr als Tausend Menschen – darunter Kleinkinder und Babys. Und der Horror dauert an. Noch immer sind über hundert Menschen in der Gewalt der Hamas. Wie viele von ihnen noch leben, ist unklar.

In Israel steigt indes der Druck auf die Regierung. Die Angehörigen der Geiseln und diejenigen, die bislang aus der Gefangenschaft im Zuge der Geiseldeals zurückkommen konnten, äußern sich in israelischen Medien. Einige von ihnen erheben schwere Vorwürfe gegen die Regierung.

Netanjahu sollte auf der Kundgebung sprechen

Ruby Chen, Vater der Geisel Itay Chen, sprach bei der 24-stündigen Kundgebung für die Geiseln in Tel Aviv, berichtet "Times of Israel". "Das ist der Deal, den wir mit der Regierung haben: Wir zahlen Steuern, wir gehen zur Arbeit und wir erwarten, dass die Regierung uns beschützt, und dieser Vertrag wurde gebrochen", sagte Chen. "Um uns wieder dorthin zu bringen, wo wir waren, müssen wir die Dinge in Ordnung bringen."

Die Familien der Geiseln hätten wohl auch Premierminister Benjamin Netanjahu gebeten, zu kommen und auf der Kundgebung zu sprechen, "und ich hoffe immer noch, dass er das tun wird und kommt, um unser aller Premierminister zu sein." Bislang hat er noch nicht gesprochen. Mehr zur Kundgebung lesen Sie hier.

Die freigelassene südafrikanische Geisel Aviva Siegel trat am Abend ebenfalls vor die Angehörigen. Ihr Mann ist noch immer in der Gefangenschaft der Hamas. "Ich gehörte zur Hamas", sagte Siegel. "Ich könnte sterben und Keith wäre allein. Oder er würde sterben und ich wäre allein. Oder wir würden verletzt werden und langsam sterben."

Siegel sprach davon, dass sie während ihrer Gefangenschaft 13-mal habe umziehen müssen, sie sei "in einem beängstigenden, dunklen Tunnel ohne genügend Sauerstoff und auf engem Raum zurückgelassen" worden. "Wir waren uns sicher, dass dies unsere letzten Stunden waren, und dann wurden wir tagelang zurückgelassen, und sie sagten uns, dass Israel nicht mehr da sei", sagte sie. "Ich dachte, wir würden nie mehr zurückkehren. Ich dachte, wir wären vergessen."

Video | "Der einzige Grund, warum er mich nicht vergewaltigte"
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Quelle: t-online

"Wir wurden vom Staat Israel im Stich gelassen"

"Ich habe 54 Tage lang die Hölle erlebt und kann nicht zulassen, dass es so weitergeht. Ich flehe das Kriegskabinett an, sie lebend nach Hause zu bringen", sagte sie.

Eine weitere Geisel wurde mit ihren drei Kindern und dem Nachbarskind 51 Tage lang festgehalten. Bei der Kundgebung in Tel Aviv sagte sie: "Wir wurden vom Staat Israel im Stich gelassen." Ihre Kinder würden wie alle Geiseln unter Albträumen leiden. "Sie brauchen jetzt ihr Zuhause", sagte sie.

Und es gibt noch deutlichere Kritik an der Regierung. Eine Sprecherin fordert Netanjahu auf, den Rat seiner Offiziere anzunehmen: "Stoppt den Krieg, genug, bringt unsere Lieben nach Hause." Und weiter: "Wir sehen dich im Verteidigungsministerium und du sagst, du würdest jede Initiative ergreifen, aber das hast du nicht."

Während die Angehörigen und Überlebenden der Geiseln und Toten gedenken, veröffentlicht die Terrororganisation Hamas laut "Times of Israel" ein weiteres Video von Geiseln, die im Gazastreifen festgehalten werden. Wann das Video aufgenommen wurde, ist nicht bekannt.

Verwendete Quellen
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