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Iran: Israel hat diese Atomanlagen ins Visier genommen


Israelische Angriffe auf Nuklearprogramm
Über diese Atomanlagen verfügt der Iran

Von t-online
Aktualisiert am 13.06.2025 - 11:04 UhrLesedauer: 3 Min.
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Atomanlage Isfahan (Archivfoto): Es ist einer von mehreren Standorten. (Quelle: imago-images-bilder)
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Die jüngsten israelischen Angriffe auf den Iran galten vor allem den Atomanlagen. Doch was ist über das Atomprogramm konkret bekannt?

Israel hat mit einem großangelegten Angriff die Atomanlagen des Iran attackiert. Bei den Angriffen sei "das Herz" des iranischen Atomprogramms zur Anreicherung von Uran sowie das "Programm für ballistische Raketen" des Iran getroffen worden, erklärte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu.

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Laut der israelischen Armee produziert der Iran mittlerweile Tausende Kilogramm angereichertes Uran. Das Programm wurde demnach zuletzt deutlich ausgebaut. Dazu gebe es dezentralisierte und verstärkte Anreicherungsanlagen im Untergrund. So sei das Regime der Entwicklung einer Atomwaffe zuletzt deutlich näher gekommen.

In den vergangenen Monaten hätten "die gesammelten Geheimdienstinformationen Beweise dafür geliefert, dass sich das iranische Regime dem Punkt ohne Wiederkehr nähert". Da diplomatische Mittel erschöpft seien, habe Israel keine andere Wahl gehabt, als anzugreifen, begründet die Armee auf der Plattform X.

Unter den Zielen war auch die Uran-Anreicherungsanlage in Natans. Was ist über die einzelnen Standorte, die für das iranische Atomprogramm relevant sind, bekannt? t-online gibt einen Überblick über bekannte Standorte und deren Funktionen:

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Natans: Die Internationale Energiebehörde (IAEA) bestätigte, dass die Anlage angegriffen wurde. Laut dem Iran habe man bisher keine erhöhten Strahlenwerte gemessen. In dem Ort befindet sich das Zentrum der iranischen Urananreicherung. In Natans wird das Element so aufbereitet, dass es entweder zivil als Brennstoff für AKW oder militärisch für Nuklearwaffen genutzt werden kann. Zum Schutz vor Luftangriffen befindet sich die Anlage in unterirdischen Bunkern.

Isfahan: In der Universitätsstadt soll das Zentrum der iranischen Nuklearforschung liegen. Dort wird unter anderem Uran so aufbereitet, dass es anschließend angereichert werden kann. Zudem gibt es an dem Standort drei kleinere Reaktoren aus China, die zur Produktion von Brennstäben genutzt werden. Das Nuklear-Zentrum war laut IAEA nicht von den israelischen Angriffen betroffen.

Ghom: In dem Ort befindet sich eine weitere Anlage zur Anreicherung von Uran. Sie befindet sich aus Sicherheitsgründen in einem Berg, was Zerstörungen durch Luftangriffe erschweren soll.

Buschehr: Unweit der iranischen Stadt und an der persischen Golfküste befindet sich ein Atomkraftwerk. Offiziell dient das AKW der Stromproduktion und wird nicht militärisch genutzt. Das Kernkraftwerk wurde nicht von Israel angegriffen.

Teheran: In der iranischen Hauptstadt befindet sich ein weiterer Forschungsreaktor. Offiziell wird er nur für zivile Zwecke, etwa in der Medizinforschung genutzt.

Parchin: Der Ort war ein weiteres Ziel der Angriffe. Südöstlich von der Hauptstadt Teheran befindet sich ein militärisches Testgelände. Offiziell sollen dort nur konventionelle Waffen zum Einsatz kommen. Allerdings gab es daran in der Vergangenheit Zweifel. Das legen zumindest mehrere Besuche der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA in Parchin nahe.

Arak: Auch hier gab es Angriffe. In dem Ort befindet sich eine Schwerwasseranlage, die zur Produktion von Plutonium dient. Im Rahmen des Atomabkommens wurde der Reaktor allerdings modifiziert: Seitdem soll es in Arak nicht mehr möglich sein, waffenfähiges radioaktives Material herzustellen.

Karadsch: In dem Ort befindet sich ein weiteres Forschungszentrum für Nukleartechnologie. Offiziell dient die Einrichtung zivilen Zwecken. An dem Standort sollen auch Zentrifugen produziert werden, die zur Urananreicherung notwendig sind.

Saghand: Im Zentrum des Landes befindet sich eine der wenigen bekannten Uranminen, in denen das Land das Rohmaterial abbauen kann, das für das gesamte Atomprogramm essenziell ist.

Gachin: Aus der Uranmine soll 2010 das erste angereicherte Material stammen, das der Iran vollständig aus eigener Hand hergestellt haben soll.

Ramsar: Der Ort am Kaspischen Meer beherbergt einen Reaktor, der zu Forschungszwecken genutzt werden soll. Besonders ist der Ort auch deshalb, weil er über eine ungewöhnlich hohe natürliche Radioaktivität verfügt. Das ist allerdings nicht auf den Reaktor zurückzuführen, sondern auf eine Strahlenbelastung durch Radium und Radon, die durch heiße Quellen aus uranhaltigem Gestein an die Oberfläche gefördert wird.

Bonab: Im Nordwesten des Landes wird ein weiterer Reaktor betrieben. Er dient allerdings offiziell nur Forschungszwecken und wird nicht zur Energiegewinnung oder für militärische Mittel genutzt.

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