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Greta Thunberg sollte an Bord kommen: Drohnen-Angriff auf Mittelmeer-Schiff


Besatzung zeigt Regierung an
Schiff brennt im Mittelmeer – Greta Thunberg sollte zusteigen


Aktualisiert am 02.05.2025 - 15:27 UhrLesedauer: 3 Min.
Greta Thunberg bei einer pro-palästinensischen Demo (Archivbild): Sie sollte mit anderen Aktivisten an Bord gehen.Vergrößern des Bildes
Greta Thunberg bei einer pro-palästinensischen Demo (Archivbild): Sie sollte mit anderen Aktivisten an Bord gehen. (Quelle: Wiktor Dabkowski/imago)
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Ein Schiff einer pro-palästinensischen Hilfsorganisation ist angeblich im Mittelmeer angegriffen worden. Die Organisation erhebt schwere Vorwürfe gegen die maltesische Regierung.

In der Nacht von Donnerstag auf Freitag soll die ein humanitäres Hilfsschiff der pro-palästinensischen Hilfsorganisation Freedom Flottilla Coalition (zu Deutsch: Koalition der Freiheitsflottille) von Drohnen getroffen worden sein. Laut Darstellung der Hilfsorganisation wurde das Schiff mit dem Namen "Conscience" knapp 14 Seemeilen vor Malta zweimal von einer Drohne beschossen. Daraufhin soll an Bord ein Brand ausgebrochen sein und das Schiff leckgeschlagen haben.

Wie eine Sprecherin der Organisation im Gespräch mit t-online erklärte, habe das Schiff in der maltesischen Hauptstadt Valletta weitere Aktivisten an Bord nehmen sollen, unter anderem die pro-palästinensische Klimaaktivistin Greta Thunberg. Danach sollten Hilfsgüter nach Gaza gebracht werden.

Organisation vermutet Angriff durch Israel

Die Sprecherin erhebt am Freitagmorgen schwere Vorwürfe gegen die maltesische Regierung. Diese hätte auch Stunden nach dem Vorfall keine Versuche unternommen, die 30-köpfige Besatzung von dem brennenden Schiff zu retten. Darum habe die Organisation auch Strafanzeige gegen die Regierung in Valletta wegen unterlassener Hilfeleistung gestellt.

Einem Bericht des "Maltese Herald" dem zufolge die "Conscience" inzwischen von einem Schlepper Richtung Malta gezogen werden soll, widerspricht die Sprecherin. Laut ihr habe die Besatzung gemeldet, dass immer noch kein Schiff an ihrer Position angekommen sei. Auf der Plattform "Vesselfinder" ist das Schiff einige Seemeilen vor Malta zu sehen. Das letzte GPS-Signal sendete es der Webseite zufolge gegen 8.30 Uhr. Schiffe der maltesischen Küstenwache halten sich laut "Vesselfinder" nicht in der Nähe der letzten bekannten Position der "Conscience" auf.

Die maltesische Regierung widerspricht der Darstellung der Organisation. Laut einer Pressemitteilung soll ein Rettungsboot um 1.28 Uhr bei dem brennenden Schiff angekommen sein und Löscharbeiten durchgeführt haben. Anschließend hätte es für die Besatzung die Möglichkeit gegeben, mit dem Rettungsboot ans Festland zurückzukehren. Diese hätten das Angebot aber abgelehnt.

Zuvor hätten maltesische Behörden dem Schiff die Flagge abgenommen, was nach Einschätzung der Organisation gegen internationales Recht verstoße. Schiffe, die ohne Flagge fahren, haben keinen Anspruch auf Versicherungsschutz. Hinter dem Angriff selbst vermutet die Organisation das Militär Israels oder eines anderen verbündeten Staates. Eine Anfrage von t-online an die israelische Regierung blieb bislang unbeantwortet.

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Nicht der erste Zwischenfall mit der Hilfsorganisation

Die Gaza Freedom Flottilla ist eine 2010 gegründete Hilfsorganisation, die versucht, die israelische Blockade des Gazastreifens zu durchbrechen und auf dem Seeweg Hilfslieferungen nach Gaza zu bringen. Die Freedom Flottilla wird unter anderem getragen von den beiden Organisationen "Free Gaza Movement" und der türkischen İHH İnsani Yardım Vakfı (zu Deutsch: Stiftung für Menschenrechte, Freiheiten und Humanitäre Hilfe). Beiden Organisationen wurde in der Vergangenheit antisemitisches und anti-israelisches Verhalten vorgeworfen. Dabei werden besonders der İHH ausgeprägte Verbindungen sowohl zur Terrororganisation Hamas als auch zum türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan nachgesagt.

2010 enterten israelische Soldaten drei Schiffe der Organisation, als diese versuchten, Hilfsgüter nach Gaza zu bringen. Dabei wurden neun Besatzungsmitglieder getötet. In einem anschließenden Bericht des Menschenrechtsrats der Vereinten Nationen zu dem Vorfall wurde zwar die Rechtmäßigkeit der Blockade an sich bestätigt, trotzdem seien aber die israelischen Truppen mit übermäßiger und nicht gerechtfertigter Gewalt gegen die Besatzungsmitglieder vorgegangen.

Die israelische Regierung behauptet, dass die Besatzungsmitglieder zuerst angegriffen und die Soldaten sich nur verteidigt hätten. Ebenso hätten die Schiffe neben Hilfsgütern auch Waffen und andere militärische Ausrüstung transportiert.

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit der Sprecherin der Gaza Freedom Flottilla
  • x.com: Beitrag von @GazaFFlotilla

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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