US-Präsident frustriert Trump will eine neue Air Force One

Donald Trump ist angeblich frustriert über die langen Lieferzeiten seines neuen präsidialen Fliegers. Jetzt greift er auf einen Rüstungskonzern aus Katar zurück.
Bei den Arbeiten von Boeing für den neuen präsidialen Flieger kommt es zu Verzögerungen – zum Ärger von US-Präsident Donald Trump, wie das "Wall Street Journal" berichtet. Übergangswiese soll nun ein Jet des vergleichsweise kleinen katarischen Rüstungskonzerns L3Harris kommen.
Der Jet des Rüstungskonzerns wäre zunächst nur eine Ergänzung zu den modifizierten Boeing 747-Jets. Die Air Force One kann erst als solche betitelt werden, wenn der US-Präsident auch an Bord ist.
Neue Maschinen erst 2035
Boeing hatte schon im Wahlkampf 2024 angekündigt, die neuen Flugzeuge erst 2035 ausliefern zu können. Noch in der ersten Amtszeit gab der wiedergewählte Nachfolger zwei neue Präsidentenflugzeuge in Auftrag, um zwei in die Jahre gekommene Jets zu ersetzen.
Boeing hatte damals den fast vier Milliarden schweren Auftrag erhalten und hätte die Flugzeuge eigentlich schon 2024 fertigstellen sollen. Doch daraus wurde nichts. Stattdessen liegt das Unternehmen aufgrund von Lieferschwierigkeiten und Rückschlägen in der Fertigung zeitlich zurück. Dazu kommt, dass der Flugzeugbauer deutlich über dem Budget liegt.
Bei den Flugzeugen des US-Präsidenten handelt es sich um die komplexesten der Welt. Die Air Force One ist ausgestattet mit aufwendigen Kommunikations- und Verteidigungssystemen, welche dem Präsidenten als Kommando- und Kontrollplattform dienen.
Das katarische Unternehmen will nach Angaben des "Wall Street Journal" eine Alternative zu den größten Zulieferern des Pentagons werden. Das Unternehmen macht jährlich rund ein Drittel so viel Umsatz wie Boeing.
Kündigung des Vertrags?
Noch in der Biden-Regierung wurde diskutiert, ob der Vertrag mit Boeing gekündigt werden solle. Das ging aus einem Interview mit dem damaligen Luftwaffenminister Frank Kendall im "Wall Street Journal" hervor. Man sei offen gewesen, auch mit europäischen Flugzeugherstellern wie Airbus zu arbeiten.
Kurz nach seinem Wahlsieg im November suchte der designierte US-Präsident Donald Trumps das Gespräch mit Boeing-Vertretern und verpflichtete seinen Berater, den Tech-Milliardär Elon Musk, bei der Beschleunigung zu helfen. Dass Musk sich in die vertrauliche Installation der neuen Flugzeuge einmischte, löste bei Boeing laut "Wall Street Journal" viel Unmut aus. Die präsidiale Flugzeugflotte wird streng vertraulich gebaut, um die Sicherheit des US-Präsidenten zu gewährleisten.
Laut Insidern wurde sogar diskutiert, ob man beim Bau der Maschine die Wunschfarben des US-Präsidenten berücksichtigen könnte. Im Februar 2025 deutete Trump schließlich an, sich an einen anderen Hersteller zu wenden. Er besichtigte eine Boeing 747 und sagte anschließend: "Ich bin mit Boeing nicht zufrieden."
- wsj.com: "Air Force One, Trump, a Qatari Jet and a Very American Mess" (Englisch, kostenpflichtig)