Newsblog zur Lage in Nahost Trump hat mit Team für nationale Sicherheit beraten

Noch am Dienstag will Trump mit seinen Beratern zur Lage in Nahost sprechen. Die USA verlegen weitere Flugzeuge in die Region. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Israels Militär: Weitere Angriffswelle auf Teheran gestartet
Israels Militär hat nach eigenen Angaben erneut eine Angriffswelle auf Teheran gestartet. Die iranische Nachrichtenagentur Nournews meldete Explosionen in einem Stadtteil von Teheran.
Israels Militär meldet neuen Raketenangriff aus dem Iran
Die iranischen Streitkräfte haben nach israelischen Angaben erneut Raketen auf Israel abgefeuert. Die zwei Angriffswellen innerhalb von weniger als einer Stunde lösten in mehreren Teilen des Landes Luftalarm aus, wie das israelische Militär mitteilte. Die Streitkräfte versuchten demnach, die Raketen abzufangen. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, den Anweisungen des Militärs Folge zu leisten. Jeweils kurz nach den beiden Angriffen durften die Menschen in den betroffenen Gebieten die Schutzräume wieder verlassen.
Ein Raketeneinschlag auf einem Parkplatz in Zentralisrael löste einen Brand aus, wie die Zeitung "The Times of Israel" berichtete. Hinweise auf Verletzte gab es zunächst nicht.
Die Angriffe hätten Luftwaffenbasen gegolten, von denen Attacken auf den Iran gestartet worden seien, teilten die iranischen Revolutionsgarden - die Elitestreitmacht der Islamischen Republik - laut einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Irna mit. Die Angriffe würden ohne Unterbrechung und in verschiedenen Formen fortgesetzt.
USA schließen Botschaft in Jerusalem für den Rest der Woche
Die US-Botschaft in Jerusalem wird dem US-Außenministerium zufolge von Mittwoch bis Freitag wegen der angespannten Sicherheitslage in der Region geschlossen. "Angesichts der Sicherheitslage und in Übereinstimmung mit den Anweisungen des israelischen Militärs wird die US-Botschaft in Jerusalem von morgen (Mittwoch, 18. Juni) bis Freitag (20. Juni) geschlossen bleiben. Dies gilt auch für die Konsularabteilungen in Jerusalem und Tel Aviv", teilte das Außenministerium auf X mit.
Bericht: Iranische Cyberpolizei widerruft Sperr-Entscheid
Nach Berichten über eine bevorstehende massive Beschränkung des Internets im Iran hat die Polizeieinheit für Cyberdelikte die Sperre widerrufen. Das Internet werde bald wieder normal funktionieren und es werde keine Blockade ausländischer Internetseiten geben, sagte ein Sprecher der Behörde der Tageszeitung "Shargh".
Verschiedene Medien hatten zuvor unter Berufung auf Experten und Internetaktivisten berichtet, der freie Internetzugang drohe, gesperrt zu werden. Der Zugriff auf Seiten aus dem Ausland könne in den nächsten Stunden erheblich eingeschränkt werden.
Dienstag, 17. Juni
US-Regierung richtet "Taskforce" zu Unterstützung von US-Bürgern in Nahost ein
Vor dem Hintergrund des Israel-Iran-Konfliktes hat das US-Außenministerium die Bildung einer Arbeitsgruppe zur Unterstützung von US-Staatsbürgern im Nahen Osten angekündigt. Die rund um die Uhr arbeitende "Taskforce" werde die Unterstützung für das US-Außenministerium, Bürger, die diplomatischen Vertretungen der USA sowie Staatsbedienstete koordinieren, sagte Ministeriumssprecherin Tammy Bruce am Dienstag in Washington.
Sie bekräftigte die Warnung der US-Regierung vor Reisen in den Irak und den Iran, "unter welchen Umständen auch immer". Das Ministerium habe in den vergangenen Tagen mehr als 30 Sicherheitswarnungen zu Ländern in der Nahost-Region veröffentlicht.
Baut Iran eine Atombombe? Trump widerspricht seinen Geheimdiensten
Die Chefin der US-Geheimdienste sagte noch im März, es gebe keinen Beleg für den Bau einer iranischen Atombombe. Trump sagt, das sei ihm egal. Den ganzen Artikel lesen Sie hier.
IAEA: Hinweise auf israelische Treffer in Atomanlage Natans
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat nach eigenen Angaben erstmals Hinweise darauf, dass Israel mit seinen Angriffen den unterirdischen Teil der Atomanlage Natans getroffen hat. Ihr lägen "neue Hinweise auf direkte Einschläge in den unterirdischen Räumen" der Anlage vor, erklärte die IAEA am Dienstag im Onlinedienst X. In Natans lässt die iranische Regierung Uran anreichern.
Am Montag hatte die IAEA noch erklärt, sie habe "keine Hinweise" auf mögliche Schäden im unterirdischen Bereich der Anlage in Natans. Die neue Bewertung erfolge nun auf Grundlage einer "kontinuierlichen Auswertung hochauflösender Satellitenbilder". Weitere Angaben machte die in Wien ansässige Organisation zunächst nicht.
In der Atomanlage Natans befinden sich Dutzende sogenannter Zentrifugen-Kaskaden – also zehntausende miteinander verbundener Gaszentrifugen, in denen Uran auf 60 Prozent angereichert wird. Im 2015 abgeschlossenen internationalen Atomabkommen mit dem Iran hatte Teheran sich dazu verpflichtet, Uran nur bis auf 3,67 Prozent anzureichern. Nach dem Ausstieg der USA aus dem Abkommen 2018 hielt der Iran sich seinerseits nach und nach weniger an die Abmachungen.
Trump hat mit Team für nationale Sicherheit beraten
US-Präsident Donald Trump ist inmitten des Kriegs zwischen Israel und dem Iran mit seinem Team für nationale Sicherheit zusammengekommen. Aus dem Weißen Haus hieß es nach Ende des Treffens, die Beratungen im "Situation Room", dem streng gesicherten Lagezentrum der US-Regierungszentrale in Washington, hätten knapp anderthalb Stunden gedauert.
Für den weiteren Verlauf des Kriegs zwischen Iran und Israel gilt es als entscheidend, wie sich die USA verhalten werden. Das US-Militär unterstützt Israel bei seiner Verteidigung. Bislang betonte die US-Regierung aber, dass sie sich nicht an den Kämpfen zwischen Israel und dem Iran beteilige. Falls sich die USA entscheiden würden, aktiv in den Krieg einzusteigen, wäre eine neue Eskalationsstufe erreicht.
- Eigene Recherche
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters und AFP