Hoffnungsschimmer im Nahen Osten Hamas und Israel offenbar zu Verhandlungen bereit

Nach Monaten der Ungewissheit scheint Bewegung in die festgefahrenen Verhandlungen zwischen der Hamas und Israel zu kommen. Ein neues Gesprächsangebot könnte den Dialog wiederbeleben.
Die Hamas hat Israel ihre Bereitschaft zu neuen Gesprächen über eine Entspannung signalisiert. Beide Seiten hätten keine Vorbedingungen dafür gestellt, sagte der Hamas-Vertreter Taher al-Nono der Nachrichtenagentur Reuters, ohne ein konkretes Angebot zu erwähnen.
Israel bestätigte die Entwicklung zumindest indirekt. Verteidigungsminister Israel Katz sagte, man habe Bewegung bei der Hamas in Bezug auf Verhandlungen registriert. Mit Beginn der Großoffensive im Gazastreifen habe die Hamas in Doha signalisiert, wieder Gespräche über ein Geiselabkommen mit Israel aufnehmen zu wollen.
Ein israelisches Verhandlungsteam war bereits Anfang der Woche in Doha, der Hauptstadt von Katar, eingetroffen. Die indirekten Gespräche zwischen Israel und der Hamas, die von den USA, Ägypten und Katar vermittelt werden, stocken seit einigen Monaten. Zwischen den Konfliktparteien bestehen weiterhin zahlreiche Streitpunkte. Zuletzt herrschte Ungewissheit darüber, ob die Gespräche in Doha scheitern und die Delegationen die Stadt verlassen würden.
Operation "Gideons Streitwagen"
In der Nacht hatte das israelische Militär die Offensive "Gideon's Chariots" (Gideons Streitwagen) gestartet. Ihr Ziel war es nach Aussage der Regierung, den Druck auf die Hamas zu erhöhen, die im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln freizulassen.
Medienberichten zufolge verläuft die Offensive in drei Phasen. Zuerst wird der Einmarsch der Bodentruppen durch Luftangriffe vorbereitet. Die Bodenoffensive beschreibt Phase 2. In der dritten Stufe sollen nach dem Angriff im Feld humanitäre Sicherheitszonen in von Israel kontrollierten Gebieten Gazas entstehen. Die Armee plane, hier Zivilisten von Terroristen zu trennen. In speziellen Zentren sollen dann Hilfsgüter an die Bevölkerung verteilt werden. Wie dies genau geschehen soll, ist noch unklar. Zuletzt hatte Israel Hilfslieferungen in den Gazastreifen unterbunden.
Seit Freitag kamen dabei mehr als 160 Menschen im Gazastreifen bei Kampfhandlungen ums Leben, meldet das von der Hamas geführte Gesundheitsministerium. Andere Quellen für diese Zahl gibt es nicht.
- Nachrichtenagenturen dpa, Reuters
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