Vor Gipfel Nato fordert offenbar 40.000 Soldaten mehr von Deutschland

Die Nato will offenbar die Anzahl ihrer Brigaden deutlich erhöhen. Das geht aus Insiderberichten hervor. Deutschland könnte damit Probleme haben.
Die Nato fordert von Deutschland offenbar mehr Einsatz: Wie der Sender n-tv unter Berufung auf Insider berichtet, will das Verteidigungsbündnis, dass Deutschland 40.000 zusätzliche Soldaten zur Verfügung stellt.
Die neuen Ziele für Waffen und Truppenstärke würden bereits als vereinbart gelten, obwohl die Nato-Verteidigungsminister sie erst nächste Woche offiziell beschließen sollen, sagten drei mit der Sache Vertraute demnach. Insgesamt soll die Anzahl der Brigaden von aktuell 80 um rund 50 Prozent auf 120 bis 130 angehoben werden. Eine Brigade ist eine Einheit mit rund 5.000 Soldaten.
Nato will höhere Ausgaben
Das Bundesverteidigungsministerium hat sich dazu bislang nicht geäußert. Man wolle dem Treffen der Verteidigungsminister in der kommenden Woche und der Staats- und Regierungschefs Ende Juni nicht vorgreifen, so ein Sprecher zu n-tv.
Beim Nato-Gipfel in Den Haag im Juni will Generalsekretär Mark Rutte die Staats- und Regierungschefs dazu bewegen, das derzeitige Ausgabenziel von zwei Prozent der Wirtschaftsleistung auf fünf Prozent mehr als zu verdoppeln. 3,5 Prozent sollen dann allein für das Militär und 1,5 Prozent für Ausgaben in angrenzenden Bereichen zur Verfügung stehen. Grund hierfür ist die andauernde russische Bedrohung.
Deutschland fehlen Soldaten
Die Forderung nach weiteren Soldaten dürfte für Deutschland nicht leicht zu erfüllen sein. Das 2018 gesetzte Ziel von 203.000 Soldaten ist bislang nicht erfüllt; es fehlen rund 20.000 Personen.
2021 hatte sich die Bundesrepublik dazu bereiterklärt, bis 2030 zehn Brigaden für die Nato zu stellen. Derzeit verfügt Deutschland über acht Brigaden und baut eine neunte in Litauen auf. Diese soll ab 2027 einsatzbereit sein. Die neuen Nato-Ziele spiegeln den Insidern zufolge allerdings noch nicht den möglichen Abzug von US-Truppen in Europa wider.