Kurdischer Unabhängigkeitskampf Deutsche Kämpferin bei türkischem Drohnenangriff getötet

Erst seit ihrem Studium interessierte sich Kelly Freygang für den kurdisch-türkischen Konflikt. In der HPG stieg sie schnell auf. Nun ist sie tot.
Die kurdischen "Volksverteidigungskräfte" (HPG) haben den Tod einer deutschen Kämpferin gemeldet. Die gebürtige Hamburgerin Kelly Freygang wurde demnach schon am 29. April bei einem türkischen Luftangriff im Norden des Irak getötet.
Wie das Portal "anfdeutsch.com" schreibt, schloss sich Freygang 2017 dem militärischen Arm der PKK an. Schon während ihres Jurastudiums habe sie sich mit dem kurdischen Unabhängigkeitskampf auseinandergesetzt, vor allem mit der Rolle der Frauen in der Bewegung. 2021 wurde sie unter dem Kampfnamen Tîjda Zagros Teil einer Sondereinheit.
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PKK und Türkei nähern sich an
Die HPG gilt als bewaffnete Fraktion der Arbeiterpartei Kurdistan (PKK). Die PKK kämpfte seit 1984 gegen den türkischen Staat und für die Rechte der kurdischen Bevölkerung – schon bei der Gründung des türkischen Nationalstaats wurde die Existenz der eigenständigen kurdischen Minderheit geleugnet, von den Kurden wurde Assimilierung erwartet.
Die PKK hat sich Anfang dieses Jahres aufgelöst, Ziel sei, die Beziehungen zum türkischen Staat zu verbessern. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan und sein rechtsnationalistischer Koalitionspartner MHP waren im Herbst überraschend auf den seit 26 Jahren auf der Gefängnisinsel Imrali vor Istanbul inhaftierten Öcalan zugegangen und hatten einen neuen Verhandlungsprozess gestartet. Die PKK wurde von Ankara und seinen westlichen Verbündeten als Terrororganisation eingestuft.
- anfdeutsch.com: "HPG: Die große Internationalistin Tîjda Zagros ist gefallen"
- Mit Material der Nachrichtenagentur AFP