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Tsunami: Russische Marinebasis bedroht – auch Atom-U-Boote stationiert


U-Bootbasis in Kamtschatka
Der Tsunami gefährdet Putins "Hornissennest"

Von t-online, KON, tos

Aktualisiert am 30.07.2025 - 09:15 UhrLesedauer: 2 Min.
Ein russisches Atom-U-Boot im Arktischen Raum: Moskau nutzte die Unterwassergefährte in den vergangenen Jahren öfters für eine Machtdemonstration in der Arktis.Vergrößern des Bildes
Ein russisches Atom-U-Boot: Die Tsunamis nach dem Erdbeben vor Kamtschatka bedrohen auch einen russischen Marine-Stützpunkt. (Quelle: IMAGO/Russian Defense Ministry Press O/imago-images-bilder)
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Der Tsunami an der russischen Pazifikküste bedroht die russische Militärinfrastruktur – inklusive einer Basis für Atom-U-Boote.

Am Mittwochmorgen erschütterte ein schweres Erdbeben die Küste der russischen Halbinsel Kamtschatka. Mit einer Magnitude von 8,8 zählt es zu den schwersten Beben der vergangenen 100 Jahre. Kurz nach den ersten Berichten über das Beben sprachen zahlreiche Behörden eine Tsunamiwarnung für den Fernen Osten Russlands aus. Wenig später traf die Flutwelle auf der Inselkette der Kurilen ein und überflutete die Stadt Sewero-Kurilsk.

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Eigentlich ist die Ostküste der Halbinsel Kamtschatka nur dünn besiedelt – und doch geht von dem Tsunami eine gewisse Gefahr für Putins Militär aus. Denn nur rund 110 Kilometer vom Epizentrum des Erdbebens entfernt liegt die Stadt Wilijutschinsk. Dort befindet sich die U-Bootbasis der russischen Pazifikflotte, auch "Hornissennest" genannt. Einige der modernsten Nuklear-U-Boote der russischen Marine sollen dort stationiert sein.

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Ausmaß der Schäden noch unklar

Wie schwer die Schäden an der Basis wirklich sind, ist noch völlig unklar. Doch angesichts der Tatsache, dass der knapp 250 Kilometer weiter entfernt liegende Ort Sewero-Kurilsk nahezu vollständig überflutet wurde, vermuten Beobachter, dass auch Putins "Hornissennest" beschädigt worden sein könnte.

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Quelle: t-online

Erst im vergangenen Jahr hat die russische Staatsführung die in der Basis stationierte Flotte aufgestockt. Wie die australische Marine schreibt, wurden im September zwei neue nuklear betriebene U-Boote in die Basis beordert, zuvor wurde bereits ein Kampf-U-Boot der weiterentwickelten Kilo-Klasse in die Basis verlegt. Große Teile der in der Basis stationierten Boote sollen noch aus Sowjetzeiten stammen.

Baukosten von mehreren hundert Millionen Euro

Wie die russische Nachrichtenagentur Interfax schreibt, lief das in Petropawlowsk-Kamtschatski stationierte Atom-U-Boot "Imperator Alexander III" erst 2022 vom Stapel. Es soll mit modernster Funktechnik und modernsten Waffensystemen ausgestattet sein und besonders geräuscharm und manövrierfähig sein. Der Bau von U-Booten der gleichen Klasse soll laut Medienberichten etwa 300 Millionen Euro kosten. Insgesamt soll die Flotte, wie die australische Marine schreibt, seit 2013 13 neue U-Boote erhalten haben.

Nach dem Ende des Kalten Krieges wurde die Flotte erst zusammengekürzt. Wie die australische Marine schreibt, wurden bis 2000 74 Nuklear-U-Boote der Flotte aus dem Dienst genommen. Auch andere U-Boote wurden, wie das "U.S. Naval Institute" schreibt, ab 1991 außer Betrieb genommen, ohne dass Ersatz geplant war. Bei einem Aufrüstungsprogramm für den Zeitraum von 2018 bis 2027 soll die Flotte nur gering berücksichtigt worden sein.

Ältester Marinestützpunkt Russlands

Der Stützpunkt in Petropawlowsk-Kamtschatski wurde 1904 in Betrieb genommen. Es ist der älteste Marine-Stützpunkt Russlands. Wie das "U.S. Naval Institute" schreibt, zählt die nukleare Abschreckung zu den Hauptaufgaben der Pazifikflotte, zudem ist sie für den Schutz von Offshore-Energieanlagen verantwortlich. Die Flotte soll auch für russische Flaggenpräsenz im Pazifik sorgen nicht zuletzt, da Japan und China ihre Flotten in den letzten Jahren aufgerüstet haben.

Atom-U-Boote sind militärstrategisch von großer Bedeutung. Da sie unerkannt bleiben können und sich schnell bewegen, gewährleisten sie eine Zweitschlagfähigkeit. Sprich: Da es schwer ist, sie zu vernichten, können die Besitzer-Staaten damit drohen, selbst im Falle eines vernichtenden Atomschlags noch einen Gegenschlag auszuführen.

Verwendete Quellen

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