"Bleibt stark!" Donald Trump meldet sich wegen Tsunami-Warnung zu Wort

Ein schweres Erdbeben vor Kamtschatka löste weitreichende Tsunami-Warnungen für Russland, Japan und Hawaii aus. Jetzt meldet sich auch der US-Präsident.
Ein schweres Erdbeben vor der russischen Halbinsel Kamtschatka hat Warnungen vor Tsunami-Wellen an den östlichen Küsten Russlands und Japans sowie auf Hawaii ausgelöst. Mit einer gemessenen Stärke von 8,7 war das Beben laut der US-Erdbebenwarte USGS das weltweit stärkste des laufenden Jahres.
Die japanischen Behörden warnten am Morgen (Ortszeit) vor bis zu einem Meter hohen Flutwellen. Das staatliche Tsunami-Frühwarnsystem in den USA sprach gar von Wellen von mehr als drei Metern Höhe, die möglicherweise die Küste des Tausende Kilometer entfernten Bundesstaats Hawaii erreichen könnten.
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Am späten Abend (Ortszeit) meldete sich auch US-Präsident Donald Trump zu Wort, der kurz zuvor erst aus Schottland zurückgereist war. Auf X, das er mittlerweile nur noch selten nutzt, schrieb Trump: "Aufgrund eines massiven Erdbebens im Pazifischen Ozean gilt eine Tsunami-Warnung für alle, die auf Hawaii leben. Eine Tsunami-Beobachtung gilt für Alaska und die Pazifikküste der Vereinigten Staaten. Auch Japan liegt auf dem Weg."
Er riet zudem, die Webseite "tsunami.gov" für die neuesten Informationen zu besuchen – eine Plattform, die vom amerikanischen National Tsunami Warning Center betrieben wird. Seinen Beitrag schloss er mit einem Rat in Großbuchstaben: "BLEIBT STARK UND SICHER!"
Der Post erzielte mittlerweile mehr als 25 Millionen Aufrufe (Stand 10 Uhr). Den gleichen Beitrag postete Trump wenige Minuten zuvor auch auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social, das er deutlich häufiger verwendet.
Das staatliche Tsunami-Frühwarnsystem in den USA warnte, Küstenbewohner sollten die gefährdeten Gebiete sofort verlassen oder in mindestens zehnstöckigen Gebäuden Schutz suchen. Außerdem sollten Schiffe auf Geheiß der US-Küstenwache die Häfen von Hawaii verlassen, um nicht von den Wellen an Land gespült zu werden.
Trump plant drastischen Klima-Schritt
Erst am Dienstag hatte die US-Umweltbehörde EPA mitgeteilt, dem Kampf gegen die globale Erwärmung auf Bundesebene die bisherige rechtliche Grundlage entziehen. Nach einem Urteil des Obersten Gerichts von 2024 stehe es der EPA nicht zu, sich selbst das Recht für ein Vorgehen gegen Treibhausgase zu gewähren, sagte der von Trump ernannte Leiter der Behörde, Lee Zeldin. Sollte der Kongress das betreffende Bundesgesetz – den Clean Air Act – entsprechend anpassen, werde man dem Folge leisten.
Zwar löst der menschengemachte Klimawandel direkt keine Erdbeben aus, kann aber die Spannungen in der Erdkruste verändern. Wenn große Gletscher schmelzen oder sich Wassermengen durch stärkere Regenfälle verschieben, wird die Erdkruste entlastet oder zusätzlich belastet – das kann Erdbeben begünstigen.
Für Tsunamis gilt derweil: Durch den steigenden Meeresspiegel können selbst kleinere Wellen weiter ins Landesinnere vordringen und gefährlichere Überflutungen verursachen.
- Eigene Recherche
- X-Beitrag von Donald Trump
- science.nasa.gov: "Can Climate Affect Earthquakes — or Are the Connections Shaky?" (englisch)
- science.org: "Tsunamis caused by submarine landslides induced by anthropogenic climate change" (englisch)
- oceanservice.noaa.gov: "What is sea level rise?" (englisch)
- ipcc.ch: "IPCC Sixth Assessment Report – Sea Level Rise (Factsheet)" (englisch)
- futurezone.at: "Megatsunami: Klimawandel erhöht Risiko durch Eisschmelze in Grönland"
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa und Reuters
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