Internationale Politik Kalter Krieg um die "Islas Malvinas"
Inmitten neuer Spannungen um die Falklandinseln begehen heute Argentinien und Großbritannien den 30. Jahrestag des Krieges um die Falklandinseln - in Lateinamerika "Islas Malvinas" genannt.
Am 2. April 1982 waren argentinische Soldaten auf der kleinen Inselgruppe im Süden des Atlantikozeans gelandet - ein Versuch der argentinischen Militärjunta, die 395 Kilometer vom argentinischen Festland entfernten Inseln zu erobern. Der Konflikt endete nach 74 Tagen, 900 Tote waren insgesamt auf beiden Seiten zu beklagen.
In Argentinien werden am Montag mehrere Veranstaltungen zur Ehrung der Veteranen und der Gefallenen im Falkland-Krieg gewidmet. Die argentinische Präsidentin Cristina Kirchner wollte zum Jahrestag in der südargentinischen Stadt Ushuaia ein Denkmal enthüllen und eine ewige Flamme im Gedenken an die gefallenen Soldaten entzünden. Sie hatte die britische Herrschaft über die Falklandinseln als "unzeitgemäß" bezeichnet.
Es wird auch an die 323 Toten bei der Versenkung der "General Belgrano" gedacht. Der Befehl Margareth Tatchers, die "Belgrano" zu versenken, war eine der umstrittenste Entscheidungen dieses Krieges, denn sie befand sich zum Zeitpunkt der Versenkung außerhalb der Sperrzone rund um die Falklands, etwa 230 Seemeilen vor den Inseln. An Bord befanden sich 1000 Männer, darunter 300 junge Rekruten mit einem Durchschnittsalter von 18 Jahren.
In Großbritannien soll heute ebenfalls eine Gedenkfeier stattfinden und eine sogenannte "Falklandflamme" entzündet werden, die 74 Tage lang brennen soll.
Der britische Premierminister David Cameron bezeichnete den damaligen Angriff der argentinischen Streitkräfte als "zutiefst falsch". Die Briten hingegen seien "zurecht stolz" auf die Rolle, die Großbritannien in dem Konflikt gespielt habe, sagte Cameron. Sowohl Großbritannien als auch Argentinien beanspruchen die dünn besiedelte Inselgruppe im Südatlantik für sich.
Eskalation des Konflikts
Das Klima begann sich 2010 wieder aufzuheizen. Spezialisten vermuteten, dass im Meeresboden vor den Inseln ein riesiger Öl-Schatz ruhen könnte. Die britische Firma Desire Petroleum PLC führte Bohrungen durch. Argentinien protestierte heftig gegen die Aktion.
Im Dezember 2011 verkündeten mehrere lateinamerikanische Länder, Schiffe mit der Falkland-Flagge den Zugang zu lateinamerikanischen Gewässern zu verbieten.
Einen Monat später warf der Cameron Argentinien "Kolonialismus" vor und schickte ein Kriegsschiff in die Region. Kirchner antwortete diplomatisch auf die Aktion und legte vor dem UN-Sicherheitsrat und der Vollversammlung Beschwerde gegen die britische "Militarisierung des Südatlantiks" ein.
"Ich habe gehört, dass man uns Argentinier als Kolonialisten bezeichnet hat", sagte Kirchner dazu. "Aber bei den Vereinten Nationen sind noch heute 16 Kolonien verzeichnet und zehn davon gehören zu Großbritannien. Und die symbolträchtigste Kolonie sind die Falklandinseln."
Jahrzehntelanger Konflikt
Bereits 1837 als die Inseln auf Kolonialverwaltung des Vereinigtes Königreichs eingerichtet wurden, beansprucht Argentinien, das selbst erst 1816 unabhängig geworden war, die Inseln.
Am 2. April 1982 startete die damalige argentinische Militärjunta einen Angriff auf die Falklandinseln. Wenige Tage später entsandte die britische Premierministerin Margret Thatcher eine Flotte mit 28.000 Soldaten in den Atlantik. Der Krieg endete für das lateinamerikanische Land mit einer Niederlage.