Vier Tote im Wahlkampf 19 Menschen nach Schießerei in der Türkei festgenommen

Eine Schießerei zwischen Anhängern zweier Parteien mit vier Toten überschattet den türkischen Wahlkampf. Politiker beschuldigen sich nun gegenseitig.
Nach dem gewaltsamen Tod von vier Menschen im türkischen Wahlkampf sind 19 Menschen festgenommen worden, darunter ein Kandidat der pro-kurdischen Oppositionspartei HDP. Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Samstag. Schon am Freitag hatte die Staatsanwaltschaft nach Angaben des türkischen Staatssenders TRT die Festnahme von drei Verdächtigen angeordnet.
Bei einer Schießerei zwischen Anhängern der HDP und der regierenden Partei AKP war im mehrheitlich kurdischen Distrikt Suruc in der Provinz Sanliurfa am Donnerstag auch ein Bruder des AKP-Abgeordneten Ibrahim Halil Yildiz getötet worden. In der Türkei werden am 24. Juni der Präsident und ein neues Parlament gewählt.
Parteien geben sich gegenseitig die Schuld
Der Vorfall hatte die Spannungen zwischen AKP und HDP eskalieren lassen. Am Freitag warfen sich Vertreter beider Parteien gegenseitig Provokation und Lügen vor. Staatspräsident und AKP-Chef Recep Tayyip Erdogan machte die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK und die HDP für die Tat verantwortlich. HDP-Abgeordnete wiederum beschuldigten die AKP-Regierung, "direkt verantwortlich" zu sein.
Erdogan wirft der HDP vor, der verlängerte Arm der PKK zu sein. Die HDP – zweitgrößte Oppositionspartei im Parlament – weist das zurück.
- dpa