Streit um Wein-Strafzoll Französischer Minister über Trump-Vorstoß: "völlig schwachsinnig"

Frankreich will eine Digitalsteuer, die amerikanische Firmen treffen würde. Donald Trump reagiert mit der Androhung einer Weinsteuer. Der französische Landwirtschaftsminister findet diese Logik "absurd".
Frankreichs Landwirtschaftsminister Didier Guillaume hat die Drohung von US-Präsident Donald Trump mit Abgaben auf französischen Wein scharf kritisiert. "Das ist völlig schwachsinnig", sagte Guillaume am Dienstag dem Sender BFM TV. Trump hat die Sanktion gegen französischen Wein als Vergeltungsmaßnahme für die von der Regierung in Paris geplante Digitalsteuer ins Spiel gebracht, die große US-Konzerne wie Facebook und Google treffen soll. Es sei absurd, in der politischen und wirtschaftlichen Debatte auf eine Digital- mit einer Weinsteuer zu reagieren.
Trump hatte zudem behauptet, amerikanischer Wein sei besser als französischer. Das wollte der Landwirtschaftsminister so nicht stehen lassen. "Amerikanischer Wein ist nicht besser als französischer Wein", entgegnete er.
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Die USA stören sich daran, dass die dreiprozentige Digitalsteuer vor allem amerikanische Internetfirmen wie Facebook, Apple und Google treffen wird. Ihnen wirft Frankreich vor, durch geschicktes Verlagern von Gewinnen insgesamt kaum Steuern zu zahlen. Der Fall könnte den Handelsstreit der USA mit der EU verschärfen. Im Raum stehen dabei auch Sonderzölle gegen Airbus und europäische Autos, was vor allem Deutschland treffen würde.
- Nachrichtenagentur Reuters