Kontakt zu Gülen-Bewegung Türkei: Mitarbeiter des US-Konsulats droht lange Haftstrafe

Ein Mitarbeiter des US-Konsultats in der Türkei soll wegen Verbindungen zur Gülen-Bewegung viele Jahre ins Gefängnis. Die Türkei macht die Organisation für den Putsch verantwortlich.
Einem Mitarbeiter des US-Konsulats in der Türkei drohen Berichten zufolge wegen mutmaßlicher Verbindungen zur Gülen-Bewegung bis zu 15 Jahre Haft. Der Staatsanwalt habe in seinem Schlussplädoyer am Freitag eine Strafe zwischen siebeneinhalb und 15 Jahren gefordert, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu.
Dem Angeklagten Nazmi Mete Cantürk wird laut Anadolu vorgeworfen, "regelmäßigen Kontakt" zu Polizisten gehabt zu haben, die Verbindungen zur Gülen-Bewegung haben sollen. Wann die nächste Verhandlung stattfindet, war zunächst nicht bekannt.
Erstes Urteil sorgte für diplomatische Verstimmungen
Die Türkei macht den in den USA lebenden islamischen Prediger Fethullah Gülen und seine Anhänger für den Putschversuch vom Juli 2016 verantwortlich, sie wird als Terrororganisation angesehen. Was in der Nacht, die dem türkischen Präsidenten Erdogan fast das Leben kostete, geschah, lesen Sie hier.
Im Juni war der US-Konsulatsmitarbeiter Metin Topuz in der Türkei wegen Terrorvorwürfen zu fast neun Jahren Haft verurteilt worden. Das hatte zu einem diplomatischen Schlagabtausch zwischen Vertretern beider Länder geführt. Die Festnahme von Konsulatsangestellten hatte 2017 die Beziehungen zwischen Washington und Ankara belastet.
- Nachrichtenagentur dpa