Italienische Marineschiffe haben vor der Mittelmeerinsel Lampedusa innerhalb von 24 Stunden mehr als 1100 Flüchtlinge aufgenommen und auf den Weg nach Sizilien gebracht. Die Migranten waren auf insgesamt neun Booten von Nordafrika aufgebrochen, um europäische Gewässer zu erreichen, teilte die Marine mit.
Ihre Herkunft ist noch nicht bekannt. Bei den meisten Flüchtlingen handele es sich offenbar um Schwarzafrikaner, sagte der Offizier Marco Maccaroni. Unter ihnen seien auch rund 50 Frauen und Dutzende Minderjährige.
Boote zum Teil seeuntauglich
Alle 1123 Flüchtlinge wurden in der Nacht auf das Amphibienschiff "San Marco" gebracht, das sie in die ostsizilianische Hafenstadt Augusta bringen sollte.
Zwei Marineschiffe nahmen zusammen 788 Flüchtlinge von acht teils seeuntauglichen Booten auf, 335 auf einem neunten Boot untergebrachte Menschen gingen bei Zollkreuzern an Bord.
Mehr Marineschiffe im Einsatz
In den ersten Wochen des Jahres hatte es bereits einen starken Zustrom zumeist afrikanischer Migranten nach Italien gegeben. Dann hatte schlechtes Wetter im Mittelmeer den Zustrom zeitweise gestoppt. Maccaroni warnte, dass sich mit Beginn des Frühlings wahrscheinlich wieder mehr Flüchtlinge auf den Weg machen würden.
Italien hatte im Oktober nach zwei verheerenden Schiffsunglücken vor Lampedusa mit mehr als 400 Toten die Operation "Mare Nostrum" gestartet, um weitere derartige Tragödien zu verhindern. Im Zuge der Operation sind verstärkt Marineschiffe und Flugzeuge im Einsatz, um Flüchtlingsboote abzufangen. Laut Maccaroni wurden seit Beginn des Einsatzes 9300 Flüchtlinge gerettet.
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