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Einzigartige Raketenabwehr: So funktioniert Israels Superwaffe


Einzigartige Raketenabwehr
So funktioniert Israels Superwaffe

Von afp
Aktualisiert am 10.07.2014Lesedauer: 2 Min.
Teuer, aber zuverlässig: Israels "Iron Dome" schützt vor palästinensischem RaketenbeschussVergrößern des BildesTeuer, aber zuverlässig: Israels "Iron Dome" schützt vor palästinensischem Raketenbeschuss (Quelle: Reuters-bilder)
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In den vergangenen Tagen wurden hunderte Raketen auf Israel abgefeuert. Allein die Al-Kassam-Brigaden wollen 279 Raketen gestartet haben, andere Palästinenser-Gruppen behaupten, mehr als 100 weitere Raketen auf israelische Städte abfeuert zu haben. Doch längst nicht alle Geschosse fanden ihr Ziel, denn Israel verfügt über eine einzigartige Raketenabwehr - den "Iron Dome" (Eiserne Kuppel).

Die Eisenkuppel soll wie eine Art Schutzschild Mörsergranaten und Kurzstreckenraketen erfassen und zerstören. Das System funktioniert überraschend zuverlässig: Tatsächlich gab es durch den palästinensischen Beschuss bislang keine Toten auf israelischer Seite.

Oft nur sehr geringe Reaktionszeit

Dazu identifizieren mobile Radareinheiten die Raketen und berechnen deren Flugbahnen. In einem Kontrollzentrum wird daraus das anvisierte Ziel der einzelnen Geschosse ermittelt und die Möglichkeit eines erfolgreichen Abschusses überprüft. "Wir erstellen hunderte Lösungen und wählen die beste aus", sagte Natan Barak, der Chef des verantwortlichen Software-Unternehmens, gegenüber dem Fernsehsender n-tv.

Falls eine Stadt oder Siedlung gefährdet ist, wird eine Abfangrakete gestartet. Noch im Flug erhält sie aus dem Kontrollzentrum neue Informationen. Je kürzer die Flugbahn, desto schwieriger die Zerstörung eines Geschosses. Teilweise bleibt von der Entdeckung einer feindlichen Granate bis zum Abschuss einer Abfangrakete weniger als eine Sekunde Zeit, berichtete n-tv.

Unbewohntes Gebiet bleibt ungeschützt

Da eine Abfangrakete etwa 50.000 Dollar kostet, werden feindliche Geschosse, die in unbewohntem Gebiet landen, nicht abgefangen.

Ein großes Manko hat die Eisenkuppel: bei mehreren gleichzeitig abgefeuerten Raketen versagt das System.

Keine flächendeckende Abwehr

Um verschiedene Regionen schützen zu können, sind derzeit sechs autonome Batterien im Einsatz. Jede von ihnen besteht aus einer Radareinheit, einer Feuerleitsoftware und drei Abschussvorrichtungen mit je 20 Abwehrraketen. Zur Abdeckung des gesamten israelischen Territoriums wären 13 Batterien erforderlich. Bis jedoch so viele Systeme zur Verfügung stehen, dürften noch Jahre vergehen.

Die erste Batterie wurde im März 2011 im Gebiet von Beerscheba installiert, der 40 Kilometer vom Gazastreifen entfernten Hauptstadt der Negev-Wüste. Die übrigen Batterien befinden sich unter anderem in der Nähe der Küstenstädte Aschkelon und Aschdod, südlich von Tel Aviv und nahe der 20 Kilometer vom Gazastreifen entfernten südisraelischen Stadt Netivot.

Effizienz unter Beweis gestellt

Als besonders wirksam erwies sich das Raketenabwehrsystem bereits während der achttägigen israelischen Militäroffensive "Säule der Verteidigung" im November 2012. Damals feuerten militante Palästinenser etwa 1500 Kurz- und Mittelstreckenraketen aus dem Gazastreifen in Richtung Israel ab. Davon fingen die Raketen der Eisernen Kuppel 421 Geschosse ab, die eine Bedrohung für bewohnte Gebiete darstellten. Lediglich 58 Abwehrraketen verfehlten ihr Ziel.

USA beteiligen sich finanziell

Israel investierte nach eigenen Angaben rund eine Milliarde Dollar in die Entwicklung des Systems, das vom staatlichen Rüstungsunternehmen Rafael Defense Systems hergestellt wird.

Die USA unterstützen das Abwehrsystem finanziell. Im Haushalt des US-Verteidigungsministeriums für 2014 sind für "Iron Dome" 220,3 Millionen Dollar vorgesehen, für 2015 immer noch 176 Millionen Dollar.

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