Hunderte Bewohner betroffen Französische Behörden räumen Flüchtlingslager
Am Ärmelkanal in Nordfrankreich haben die Behörden ein Flüchtlingscamp mit hunderten Bewohnern geräumt. Am Rande der nahe Dünkirchen gelegenen Stadt Grande-Synthe hatten sich zuletzt Schätzungen zufolge bis zu 400 Geflüchtete aufgehalten.
Die Vertriebenen wurden am Dienstag von der Gemeinde Grande-Synthe mit Bussen in Unterkünfte gebracht, teilten die verantwortlichen Behörden mit. Am Einsatz waren hunderte Polizisten beteiligt. In der Gegend um Grande-Synthe hatte die Stadtverwaltung im März 2016 das Lager "La Liniere" für die schutzsuchenden Menschen eingerichtet.
Im April war das Camp nach Auseinandersetzungen zwischen Bewohnern niedergebrannt - und wurde geschlossen. Seitdem bildeten sich mehrmals "wilde Camps", berichtet die französische Nachrichtenagentur AFP.
Brennpunkt - und Durchgangsstation nach England
Die Region am Ärmelkanal ist seit Jahren ein Brennpunkt der sogenannten Flüchtlingskrise in Europa. Von Nordfrankreich aus versuchen zahlreiche Flüchtende, auf Fähren über den Ärmelkanal oder durch den Eurotunnel heimlich nach Großbritannien zu gelangen.
Vor knapp einem Jahr wurde im nordfranzösischen Calais ein als "Dschungel" bekanntes Lager geräumt. Tausende Menschen wurden in Aufnahmelager in Frankreich verteilt.