Artikel über Kurden-Konflikt Türkei verurteilt US-Journalistin zu Haftstrafe

Ayla Albayrak, eine Reporterin des "Wall Street Journals", ist von einem türkischen Gericht zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und einem Monat verurteilt worden.
Der US-Zeitung zufolge begründet die Türkei ihr Urteil mit der Veröffentlichung eines Artikels aus dem Jahr 2015 über den Konflikt zwischen der türkischen Regierung und der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK im Südosten des Landes.
Alybarak hat die finnische und türkische Staatsbürgerschaft und hält sich nach Angaben ihrer Zeitung derzeit in New York auf. Sie wolle Einspruch gegen das Urteil einlegen. Der WSJ-Chefredakteur Gerard Baker bezeichnete die Vorwürfe nach Angaben der Zeitung als haltlos und das Urteil als völlig unangebracht.
Belastendes Urteil für Beziehungen
Das Urteil gegen Albayrak ist eine weitere Belastung für die Beziehungen zwischen den USA und der Türkei. Die beiden Länder hatten Anfang der Woche gegenseitig die Visavergaben ausgesetzt.
Das Komitee zum Schutz von Journalisten erklärte, das Urteil sei ein Zeichen dafür, dass sich die Bedingungen für Journalisten in der Türkei weiter verschlechterten. "Das türkische Justizsystem ist ein Instrument der Verfolgung geworden", hieß es.
Auch gegen zahlreiche Deutsche wird in der Türkei ermittelt. Am Mittwoch begann der Prozess gegen die deutsche Übersetzerin und Journalistin Mesale Tolu wegen Terrorvorwürfen.