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Syrien: Kämpfer gegen Assad verlassen Ost-Ghuta


Über Sicherheitskorridor
Islamistische Rebellen fliehen aus Ost-Ghuta

Von dpa
10.03.2018Lesedauer: 2 Min.
Konflikt in Syrien: UN und die Hilfsorganisation Roter Halbmond liefern Lebensmittel nach GhutaVergrößern des BildesKonflikt in Syrien: UN und die Hilfsorganisation Roter Halbmond liefern Lebensmittel nach Ghuta. (Quelle: Samer Bouidani/dpa-bilder)
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Erste Kämpfer des radikal-islamischen Rebellenbündnisses Haiat Tahrir al-Scham haben Berichten zufolge das syrische Rebellengebiet Ost-Ghuta über einen Sicherheitskorridor verlassen.

Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte verließen 13 Kämpfer von Haiat Tahrir-al-Scham (HTS) am späten Freitagabend mit ihren Familien Teile Ost-Ghutas, die sich unter der Kontrolle der ebenfalls radikal-islamischen Gruppe Dschaisch al-Islam befinden. Trotz andauernder Kämpfe erreichte unterdessen zum zweiten Mal binnen einer Woche ein Hilfskonvoi die schwer umkämpfte Region.

Die staatliche Nachrichtenagentur Sana berichtete, dass eine Gruppe von Kämpfern das Gebiet über einen Sicherheitskorridor bei Al-Wafedin verlassen habe. Das syrische Fernsehen zeigte Aufnahmen von Menschen, die einen Bus besteigen.

Die Deutsche Presse-Agentur erfuhr aus regierungsnahen Kreisen, dass vier Busse am späten Abend in der Gegend um Duma angekommen seien, um Kämpfer und ihre Familien nach Idlib im Nordwesten des Landes zu bringen.

Dschaisch al-Islam hatte zuvor von einem Übereinkommen mit den Vereinten Nationen und anderen Organisationen berichtet, das es den HTS-Kämpfern erlaube, die Gegend zu verlassen. Dort soll es etwa 240 Kämpfer des Rebellenbündnisses geben.

UN-Nothilfebüro liefert Lebensmittel

Zuvor waren 13 Lastwagen mit Lebensmitteln für 12 000 notleidende Menschen in der Stadt Duma eingetroffen, wie eine Sprecherin des UN-Nothilfebüros Ocha erklärte. Allerdings beklagten die UN, Beschuss habe die Hilfslieferung bedroht. Trotz Sicherheitsbeteuerungen der Konfliktparteien, darunter auch Russland, sei die Gegend weiter beschossen worden.

Ocha zufolge brachte der Konvoi der Vereinten Nationen, des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) und des Syrischen Roten Halbmondes Hilfsgüter, die am vergangenen Montag nicht hatten abgeladen werden können. Die erste Lieferung Anfang der Woche musste wegen der heftigen Kämpfe um das Rebellengebiet abgebrochen werden. Eine UN-Sprecherin bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass alle Mitarbeiter das Rebellengebiet am späten Freitagabend wieder sicher verlassen hatten.

400.000 Menschen sind in Ghuta eingeschlossen

Ost-Ghuta vor den Toren der Hauptstadt Damaskus gehört zu den letzten Gebieten in Syrien, die noch von Rebellen kontrolliert werden. Die Region erlebt seit Mitte Februar die schwerste Angriffswelle der Regierung seit Beginn des Bürgerkriegs vor fast sieben Jahren. Aktivisten zufolge konnten die Armee und Verbündete mittlerweile mehr als die Hälfte des bisherigen Rebellengebietes einnehmen.

Rund 400 000 Menschen sind in Ost-Ghuta seit 2013 von der Regierung eingeschlossen. Die humanitäre Lage ist katastrophal. Es fehlt an Nahrung, Trinkwasser, Medikamenten, medizinischen Gütern und Strom. Seit Beginn der Offensive vor gut drei Wochen sind Ärzte ohne Grenzen zufolge mehr als 1000 Menschen in dem Gebiet getötet worden.

Gewalt in Ost-Ghuta geht langsam zurück

Eine vom UN-Sicherheitsrat geforderte 30-tägige Waffenruhe für ganz Syrien ist in Ost-Ghuta ohne Wirkung geblieben. Die Gewalt geht jedoch während einer von Russland angeordneten täglichen fünfstündigen Feuerpause zurück. Hilfsorganisationen beklagen allerdings, die Zeit reiche für Lieferungen nicht aus. Russland ist einer der wichtigsten Verbündeten der syrischen Regierung.

Verwendete Quellen
  • dpa
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