Drohnen-Video zeigt: Hier gerät die US-Armeeim Niger in einen tödlichen Hinterhalt

Bei einem Einsatz gegen Extremisten starben im Oktober 2017 im westafrikanischen Niger neun

Das US-Verteidigungsministerium hat ein Video eines tödlichen Zwischenfalls im Niger veröffentlicht. Die Szenen wurden am 4. Oktober 2017 von Drohnen aufgenommen, als eine Gruppe von nigerischen und US-amerikanischen Soldaten in einen Hinterhalt geriet – neun wurden dabei getötet.

Das Video wurde am Mittwoch veröffentlicht, nachdem das Ministerium die Analyse des Angriffs abgeschlossen hatte. Bei den Angreifern soll es sich laut dem Pentagon um Kämpfer der IS-Terrormiliz handeln. Laut dem britischen "Guardian" waren die US-Spezialtruppen und ihre nigerischen Verbündeten auf der Suche nach dem Anführer der militanten Extremisten.

Das Video zeigt dramatische Szenen: Als die Soldaten durch etwa 100 Kämpfer der Extremisten angegriffen werden, ergreifen sie die Flucht. Unter schwerem Beschuss laufen sie um ihr Leben – einige finden schließlich Schutz.

Danach ein weiterer tragischer Zwischenfall: Unterstützung trifft ein, doch sie hält die versteckten Soldaten zunächst für Feinde und eröffnet für 48 Sekunden das Feuer. Dabei wird allerdings niemand verletzt.

Bei dem Angriff wurden vier US-Amerikaner und fünf Soldaten aus dem Niger getötet. Die Überlebenden wurden mit Hubschraubern gerettet.

USA setzen IS-Anführer auf Terrorliste

Die Organisation Islamischer Staat in der Sahelzone und ihr Anführer Adnan Abu Walid al-Sahrawi bekannten sich später zu dem Angriff. Am Mittwoch setzte die US-Regierung dann die IS-Gruppierung und deren Anführer auf die Liste ausländischer Terrorgruppen. Dadurch wird jegliche Unterstützung der Organisation durch US-Bürger oder Firmen zu einem strafbaren Delikt.

Die Organisation gilt als eine Abspaltung der mit Al-Kaida verbundenen Terrorgruppe Al-Murabitun, die Berichten nach von dem bereits mehrfach für tot erklärten Mokhtar Belmokhtar angeführt wird. Die Gruppen verüben auch immer wieder Anschläge in Mali, wo sich die Bundeswehr mit rund 100 Soldaten an einer UN-Friedensmission zur Stabilisierung des westafrikanischen Landes beteiligt.